Wobei eine Gemeinsamkeit haben die beiden Unternehmen dann doch: Einen Aktienkurs bei nur noch knapp acht Euro - nach einem Absturz von über 90 Prozent seit dem Hoch. Muss man sich Sorgen machen? Erst, wenn es soweit ist.

Glyphosat-Entscheidung: Eher schicksalhaft als zufällig

Auch Bayer sieht inzwischen bedenklich blass aus, seit man Monsanto geschluckt und sich vielleicht daran verschluckt hat - für die Kleinigkeit von 63 Milliarden US-Dollar. Erste Schadenersatzklagen für Produkte aus der Giftküche von Monsanto werden für die Leverkusener möglicherweise richtig teuer, neben 11.200 weiteren noch eingegangenen Klagen. Ist dieses Glyphosat-Zeugs etwa doch für Krebs (mit)verantwortlich? Bayer verneint beharrlich. US-Gerichte urteilen anders.

Wo Roundup auftaucht, wächst bekanntlich nichts Grünes mehr. Der Aktienkurs des einst teuersten deutschen Unternehmens hat sich halbiert bzw. sieht leidend aus wie manches Unkräutchen nach dem Einsatz dieser Glücksbringer. Ob man sich mit Monsanto auch das eigene Grab gekauft oder geschaufelt hat? Und wenn ja, war das nur Zufall?

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch! Ich bin gestern beim Radfahren an einer „Amazone“ vorbeigefahren. Das sind die Geräte, die etwas ausbringen, womit sie normalerweise etwas umbringen, was unseren gedeckten Tisch bedroht, an dem wir gut und gerne sitzen. Dabei produzieren wir doch jetzt schon so viel Getreide, Zuckerrüben, Raps und wer weiß was noch, um daraus Biosprit zu machen - oder diese staatlich bezuschussten Überschüsse anderweitig zu entsorgen. Mahlzeit!

Autoindustrie mit Schlagseite, Banken am Boden & im Einkauf liegt der Gewinn – oder eben nicht

Bleiben wir beim DAX. Seine Inhalte machen ihn so schwierig. Deutschlands Autoindustrie liegt schwer in der Kurve. Die Banken sind da schon etwas weiter: in stabiler Seitenlage im Seitengraben. Die einstigen Versorger erkennt man durch die Energiewende nur noch am hohen Strompreis. Ist es nicht auch erstaunlich, wie oft Manager im Größenwahn, aus Dummheit oder Absicht überteuerten Schrott kaufen, oft aus den USA, ohne dass sie aus dem Amt gejagt werden? Die Einkäufe von Daimler (Chrysler) und Deutscher Telekom (Voicestream) bleiben legendär teuer wie die Stahlwerke von ThyssenKrupp. Kein Wunder, dass der DAX den anderen Indizes hinterher schaut.

In der letzten Woche rutschte die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen in den negativen Bereich. Das ist irre, denn man muss Geld bezahlen, wenn man dem deutschen Staat und seinen Ausgaben-Künstlern Geld borgt. Auf der anderen Seite hobelt die EZB planwirtschaftlich an der Kaufkraft des Geldes. Aktien sollen da eine Lösung des Problems sein. Wenn sie steigen bzw. nicht fallen.

Tauschgeschäft in wahre Werte – wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wär´

Zudem ist Geld eine Forderung gegenüber... Man muss schon vertrauen, um es wiederzubekommen. Ziemlich suspekt in diesen Zeiten. Man sollte es rechtzeitig tauschen in…???…bevor man noch weniger Echtes dafür bekommt.

Muss es der DAX und dessen 30 Mitglieder sein, wenn die Politik immer stärker mitmischt? Das stellt auch die Dauer der Überlebensfähigkeit von Aktiengesellschaften in den Blickpunkt. Diese nimmt ab, wie man an den Werten im S&P500 sogar statistisch beobachten kann. Nichts ist ewig und nichts ist unendlich. Da hat der Bayer-Chef schon recht, wenn er neulich so treffend sagte: „Das Leben ist immer lebensgefährlich“. Das einer Aktiengesellschaft übrigens auch.

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