Man sieht aber, der Wahnsinn hat viele Heimstätten und unterhält auch eine Zweitwohnung am Finanzmarkt. Nein, dem DAX ging es wirklich nicht gut. Mitten im Handelskrieg wird vor einem Währungskrieg gewarnt, den Kampf um die mieseste, pardon, schwächste Währung. Neben Strafzöllen ist das die zweite scharfe Waffe in einem solchen Konflikt und von daher Bestandteil eines Handelskrieges.
Deutsche Staatsanleihen: Darf´s noch ein bisschen weniger als nichts sein?
Kurzum, die Aktien gingen auf Tauchstation. War es Trump? Oder die Chinesen? Wer hat in diesem Geschrei um die Deutungshoheit mitbekommen, dass sämtliche deutsche Staatsanleihen im Minus rentieren!?
Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt. Oder auch die Katze, sollte man Hunde nicht mögen. Die Kurse der ach so sicheren Staatspapiere stiegen auf immer höhere Rekorde, die Renditen fielen ins Bodenlose. Die fürs Alter zurückgelegten Gelder fressen sich von selbst auf. Den Rest der Kaufkraft vertilgt die Inflation. Derzeit sind es 1,7 Prozent für diejenigen die das auch glauben.
Gold funktioniert: Eine solide zinsfreie Angelegenheit
Der Bund-Future hat längst seine Schallgrenze hinter sich gebracht und nähert sich mit 178 Prozent der Stratosphäre. Und dennoch werden diese Papiere gekauft wie geschnitten Brot kurz vor dem Wochenende. Führende Meinungsexperten sprechen von einer Flucht in Qualität, also in Papiere, die garantierte Verluste einbringen. Zinsen? Vergessen Sie es!
Gold bringt ja auch keine Zinsen. Es kostet aber auch keine, was heute schon mal ein Vorteil ist. Die Unze ist mit 1.340 Euro so teuer wie seit sechs Jahren nicht mehr bzw. fehlen ihr noch 50 Euro bis zum Allzeithoch. Was soll man davon halten? Nichts. Gold macht seinen Job. Während der US-Dollar gegenüber allen Papierwährungen scheinbar glänzt, hat er gegenüber dem Gold aber nichts auszurichten. Warum auch?
Europäischer Bankenindex: Bitte gehen Sie weiter, es gibt nichts zu sehen!
Unterdessen notieren weltweit Zinspapiere im Volumen von 15 (!) Billionen US-Dollar im Negativbereich, davon rund zwei Billionen in Deutschland und ebenso viele in Frankreich.
Die Zinspolitik der EZB macht es sogar möglich, dass griechische Staatsschulden inzwischen weit weniger Rendite abwerfen als US-amerikanische, also sicherer sind. Dabei notiert der europäische Bankenindex wieder in etwa auf dem Niveau wie zu Zeiten der Lehman-Krise.
Und glauben Sie mir, die Experten sehen es. Sie wissen es, aber sie schweigen dafür ziemlich laut in Zeiten politischer Korrektheit. Da sagt man nicht alles, was man weiß, sondern weiß, was man sagt.
Unerhörte Sparer bekommen auch noch ihr Fett weg!
Was kommt als Nächstes? Eine höhere Steuer auf Fleisch oder gar eine Rezession? Wir wissen es nicht, ahnen aber, dass zumindest alternativlose Strafzinsen auf Spareinlagen direkt um die Ecke warten wie das schlechte Gewissen, wenn man unter Flatulenzen leidet oder beim Kauen auf einem Stück Wurst erwischt wird.
Aber selbst bei fünf Prozent Strafzins würde es wohl kaum einen stören, denn der Gewöhnungseffekt ist nicht zu unterschätzen – nicht nur in dieser Angelegenheit.
Und, liebe Veganer und Graswurzelliebhaber - denkt bitte daran, dass Siri jeden als anti-amerikanisch brandmarken wird, der künftig mit Genmais produziertes US-Rindfleisch ablehnt, welches uns die Amerikaner schickten, damit Trump unsere Autobauer in Ruhe lässt. Haut rein! Es gibt Zeiten, da muss man die Zähne zusammenbeißen – in jeder Hinsicht!
Kommentare
Man kann die heutigen Zeiten nur noch mit viel Humor ertragen!
vielen Dank für ihre ehrliche Einschätzungen und fundierten Aussagen, und besonders die Ironie und den Sarkasmus, der bei Ihnen und ihren Kollegen, doch immer mal wieder hervorspringt. Danke, das finde ich sehr gut, es hält mein Hirn in Bewegung. Bitte weiter so.
Ob das, was ich hier schreibe überhaupt hier hingehört, weiß ich nicht.
Ich wollte kurz zum politisch korrektem Sprachgebrauch schreiben, also dem "Neusprech". Heute hatte ich ein Dienstgespräch mit meinem Vorgesetzten, und der legte mir doch nahe, und wir verstehen uns gut, dass ich doch bitte keine Ironie oder andere rhetorische Mittel, wie Fragen oder Methoden zur Selbsterkenntnis, bei meinen Kollegen und Besuchern benutzen sollte. Diese Art der Dialektiek, wird nicht mehr verstanden, sagte er mir. Die Zeit dafür ist vorbei. Ich solle mit emotionaler Distanz reden (das ist oft ziemlich hilfreich), wertfrei sein und mich immer nur an den Fakten halten, kein suggerieren oder Erfahrungseinschätzungen liefern. Nicht weiterdenken, als dein Gegenüber. Und wenn ich weiter denken sollte, sollte ich dann meine Gedanke bei mir halten, bis den Gegenüber eventuell selber darauf kommt. Bei unseren Besuchern (12- 28 Jahren) kann ich noch verstehen, dass ich einfach und mit positiver Intention reden sollte, sie müssen gestärkt werden. Aber bei meine Kollegen, war für mich doch eine Überraschung, aber ich werde den Rat beherzigen. Was tut man nicht alles, um den Frieden zu bewahren, oder? Früher waren Selbsterkenntnis & Selbständigkeit noch hohe Ziele, privat und gerade auf der Arbeit. Arbeit effizient gestalten, zuhören und aufpassen, konzentrieren, nachdenken, testen, kontrollieren und dann selbständig ausführen. Mut, Ausdauer und Disziplin. War es nicht toll, Arbeiten zu erledigen, ohne den Chef / Vorgesetzten immer um sich herum zu haben oder ihn bei jeder Kleinigkeit zu fragen, wie etwas zu tun ist, wann und wie oft,.....? Sie wissen hoffentlich, was ich meine. Heute wird, noch bevor es einen Arbeitsauftrag gibt, gefragt, ob man das wirklich machen muss und, oder welchen Sinn diese und jene Tätigkeit stellt. Dann sind die meisten jetzt schon besser, als Menschen, die diese Arebit seit jahren machen.
Nun muss ich aber noch sagen, dass ich im Bereich der Pädagogik (Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung) arbeite, meine Kollegen zum größten Teil akademische Titel tragen und recht Erfahren sind. Es ist also angekommen; in der Pädagogik. Wir sollen politisch Korrekt reden, dann auch irgendwann so denken und dann auch so leben. Nach dem Stand der Wissenschaft sind Menschen am manipulierbarsten, oh Entschuldigung, am lernfähigsten im Alter zwischen drei und ca. 20 Jahren und wir Pädagogen nehmen ganze Denkwelten weg, indem wir sie uns selber verwähren, weil wir uns das Denken und Sprechen verbieten lassen oder zu charakterlos sind den Kaiser auf seine Nacktheit anzusprechen. "Das wahre Leben ist abwesend" (fzr. Autor)
Ja, und gelacht wird bei uns nur, wenn die Witze einfach sind oder wir uns gerade alle im Keller befinden.
Sie treffen es genau, wenn sie sagen, dass wir nicht mehr das sagen, was wir denken, weil wir denken, was wir sagen. Es ist die "Schöne neue Welt" und "1984" die wir hier erleben, am eigenen Leib
Es ist schade, dass wir geistig immer mehr verarmen. Und ich tippe darauf, dass ich auch noch ein schlechtes Gewissen bekomme, weil ich kein amerikanische Rindfleisch kaufe, kein E-Auto kaufe aber dafür Strom benutze oder einfach nur weil ich lebe.
Danke, dass ich hier diese Zeile nutzen durfte und hoffe, dass es etwas zu ihrem Text passt. Auf das wir alle mit Gewinn aus der Sache rauskommen.
Grüße
Franck
Sie verstehen es immer wieder, uns die verrücktesten Situationen, die eigentlich zum Heulen sind, nett verpackt zu vermitteln. Vielleicht stimmt es, dass man die heutige Zeit nur mit Humor ertragen kann, aber manchmal bleibt mir das Lachen im Halse stecken und die Situation macht mir Angst. Irre! Ich finde es einfach nur noch irre!!
Beste Grüße und weiter so!
treffend, hevorragend und leider wahr - zum Weinen ud Lachen gleichzeitig, einfach wahnwitzig und mit ein bisserl Verstand nicht mehr nachvollziehbar!
Heute wurde ich mit einer angeblichen neuen Idee des IWF hinsichtlich Gold konfrontiert. Es geht darum, dass dass man in Zukunft Gold zwar besitzen aber nicht mehr damit handeln darf, da ein Goldverbot zu schwierig in der Umsetzung wäre. D. h. Gold kann man gerne haben, der Wert spielt keine Rolle; aber man überlegt ein Verbot, Gold gegen Geld einzutauschen. Eine strafbare Handlung, die den Verlust des Gegenwertes nachziehen wird/soll. Diese Überlegung soll auch Silber betreffen.
Was ist davon zu halten? Wie realistisch wäre solch eine Umsetzung? Hat auch schon jemand aus dem Forum davon gehört?
Ich denke eine Diskussion in dieser Richtung könnte erhellend sein; oder es ergäben sich Argumente, die diese "angebliche" Überlegung ad absurdum führen würde.
Für eine Antwort/Einschätzung bedanke ich mich.
@ Kufrafra Ja , daß ist die heutige " Realität " !!
es ist immer wieder ein Hochgenuss ihre Artikel zu lesen, sowohl rhetorisch als auch informativ...vielen Dank dafür!
Ich arbeite in einer Behörde und auch dort wird permanent darauf hingewiesen, politisch nicht korrekte Dinge nicht beim Namen zu nennen! Die Mehrzahl der Kollegen ist glücklicherweise von „richtigen Schlag Mensch“, welcher sich (mit alten Werten erzogen) darüber nur kopfschüttelnd entgegenstellt und dadurch nicht unterbuttern lässt! Aber das liegt sicher auch an der ostdeutschen „Klardenker-Mentalität“!
Man kann nur hoffen, dass Sie und das Team sich niemals von diesem charakterstarken und richtigem Weg der Meinungsäußerung abbringen lassen, machen Sie bitte weiter so!!!
Ich wünsche Ihnen alles Gute und lese Ihre Beiträge weiterhin mit Freude!
Grüße aus Dunkeldeutschland...wo alle blöd sind und im Bildungsmonitor vor „Blödheit“ oben stehen! ;-)