Deutschlands Außenminister Heiko Maas fordert in einem Gastbeitragim Handelsblatt ganz offen den Aufbau eines neuen globalen Zahlungs- und Abwicklungssystems, das unabhängig von den USA operieren und seinen Betrieb aufnehmen soll.
Die aktuellen Ereignisse haben den Geschmack einer Art Götterdämmerung in Europa, die mit einem wachsenden Misstrauen und Vorbehalten gegenüber dem amerikanischen Monopol in der weltweiten Zahlungs-, Abwicklungs- und Transaktionsinfrastruktur einher zu gehen scheint.
Allzu überraschend sind diese Entwicklungen gewiss nicht, wenn man bedenkt, dass auch Deutschlands Wirtschaftsminister Peter Altmaier deutsche Unternehmen zuletzt offen dazu aufrief, sich nicht den durch die US-Regierung wieder eingeführten Sanktionen gegen den Iran zu beugen, auch wenn europäische Firmen Angst vor potenziellem Druck aus den USA verspüren.
In Russland hatte man seit Ausbruch der Ukraine-Krise gespürt, dass der Aufbau eines vom US-Dollar- und SWIFT-System unabhängigen Zahlungssystems dringend notwendig werden würde.
Mittlerweile ist dieses System intakt, so dass sich fortan zu jedem Zeitpunkt der Schalter umlegen ließe, um sich nach einem potenziellen Ausschluss aus dem SWIFT-System einem alternativen Zahlungssystem zu bedienen, das auch anderen Nationen offen stehen würde.
Ich berichtete über diese Entwicklung in der Vergangenheit unter anderem in folgenden Beiträgen:
Drohender Swift-Ausschluss: Russlands unabhängiges Interbankensystem geht im Mai 2015 in Betriebvom 14. November 2014
Russlands alternatives Swift-System wohl früher in Betrieb als geplant; strebt Ausbau mit China anvom 08. Januar 2015
Mastercard? Visa? Russland gegen Ausschluss aus Swift-System gewappnetvom 14. März 2018
Die Forderungen von Deutschlands Außenminister Maas lassen darauf schließen, dass nun auch ähnliche Gedankengänge in Europa angestellt werden, um Brüssel die Möglichkeit zu geben, sich in Bezug auf die eigenen globalen Finanzoperationen in der Zukunft unabhängig von Washington zu machen.
Selbstverständlich dürfte auch der Versuch hinter diesen Aussagen stehen, das im Jahr 2015 mit dem Iran geschlossene Atomabkommen zu retten. Maas erklärte wörtlich, „dass Europa es den USA nicht erlauben sollte, über die eigenen Köpfe hinweg und auf unsere Kosten zu agieren. Aus diesem Grund sei es essentiell, dass wir die Autonomie Europas stärken, indem wir neben einem Europäischen Währungsfonds auch ein unabhängiges SWIFT-System aus der Taufe heben“.
Inzwischen angedrohte US-Sanktionen gegenüber Unternehmen, die sich an dem Bau der Pipeline Nord Stream 2 beteiligen, dürften ihr Übriges zu den Überlegungen in Deutschland beigetragen haben.
Werte Leser, dieser Kurzbericht, dessen Thema inhaltlich nun auch im Mainstream diskutiert wird, soll Ihnen als Wachmacher dienen. In meinem Kommentar So, so, Lord Rothschild sieht die neue Weltordnung in Gefahr hatte ich unter anderem über „ein Kartell in Auflösung“ geschrieben.
Sie sind aufgefordert, sich Ihre eigenen Gedanken über die aktuellen Entwicklungen in der Welt zu machen und hierüber im Forum oder der Kommentarspalte auch gerne mit zu diskutieren...
Kommentare
Richtig! Sehe ich genau so.
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Bei einem Großteil der Politiker wird es und kann es keinen Sinneswandel geben. Die haben alle kein Rückgrat und sind eher ihren NGO's verpflichtet. Die machen nur etwas für sich oder für ihren "Supporter"! Gegenüber der Gesellschaft sehen sich diese Leute nicht verpflichtet. Von einem Gewissen keine Spur. Das sind für mich echte Volksverräter (darf man das so sagen...?)!
Wie nennt man jemand der sein JA in ein NEIN umwandelt, nur weil er meint eine anere Wiese sei noch mehr grün? Ein Wortbrecher!
Wie nennt man jemand der seine Frau betrügt? Ein Ehebrecher!
Kann man Maas vertrauen? Seine Frau konnte es nicht, sie wurde eiskalt über den Tisch gezogen!
Eine Region welche durch die Sozialsysteme (Rente,Migration), Unterinvestition (Öffentlich, Privat) massiven Außenhandelsüberschüssen und einer gemeinsamen Währung verfügt, welche zu den volkswirtschaftlichen Leistungsfähigkeiten nicht passt und einer überbordenden sozialistischen Bürokratie anheim gefallen ist, ist defacto zum scheitern verurteilt. Ich schreibe hier nicht nur von Deutschland sondern von der gesamten EU.
Sodann kommt ein Mr. Netzwerk-DG-Gesetz und Ober Linker und proklamiert Emanzipation von den USA? Seit wann wackelt der Schwanz mit dem Hund? So viel Blödsinn auf einen Haufen hält doch keiner aus.
Maas fordert die gemeinsamen Schulden von Europa und somit eine Verteilung von Wohlstand statt eine Schaffung von Wohlstand. Genau darauf hin läuft es doch hinaus. Man verkauft es nur als "Emanzipation".
Investoren ob nun in West oder Ost lachen sich doch wissend ob dieser Probleme ins Fäustchen. Wer nimmt so etwas denn noch ernst? Emanzipation entsteht durch Stärke und nicht durch Schwäche. Das wäre ein Bluff. Und genau als dass fasse ich die Aussagen von Herrn Maas auch auf.
Vergleiche mit Russland oder anderen Nationen sind so nicht einmal ansatzweise gerechtfertigt. Stärke gebiert Stärke. Und Schwächen eben Schwäche.
Die BRiD ist heute noch besetztes Land von den Amerikanern. Die NATO wurde von den Amerikanern aufgebaut und heute für Ihre schmutzigen Kiege instrumentalisiert.
Glaubt den wirklich einer das Merkel, Mass und die anderen kourrupten Politiker in Deutschland geschweige den in der EU etwas zu Sagen haben. Das sind nur Marionetten des Hochfinanz.
"Emanzipation entsteht durch Stärke"
Die EU aber ist schwächlich, Deutschland ist schwächlich, keiner nimmt sie ernst. Was Maas von sich gibt klingt gut aber es sind laue Worte. Und schon kommt Mutti und zieht ihm für soviel Eigenmächtigkeit die Ohren lang:
http://www.tagesschau.de/ausland/maas-usa-107.html
Von dem aktuellen ambitionslosen, visionslosen und vor Angst erstarrten Führungspersonal ist nichts in der Hinsicht zu erwarten.
http://www.tagesschau.de/ausland/maas-usa-107.html
"Sodann kommt ein Mr. Netzwerk-DG-Gesetz und Ober Linker und proklamiert Emanzipation von den USA? Seit wann wackelt der Schwanz mit dem Hund? So viel Blödsinn auf einen Haufen hält doch keiner aus."
Volltreffer !!! An den Taten muss man die Selbstdarsteller und Kulissenschieber messen. Bisher ist dieser Sozialist nur mit antidemokratischen Aktionen und aufgefallen.
Jeder, der die tolle Idee eines starken, souveränen Europas freier, in Freundschaft verbundener Völker mit der aktuellen Situation abgleicht wird zwangsläufig traurig.
* Politiker sollten keine Nebeneinkünfte neben ihrem Job haben dürfen.
* Politiker sollten vollkommen transparent sein, was Ihr Einkommen betrifft.
* Es ist ein absoluter Skandal, dass das oben explizit genannte in der Bananenrepublik Deutschland nicht zutrifft.
Ja liabe Leut, glaubt´s ois was mia Euch sag´n,
für unser G`schwätz verbieten ma euch auch´s hinterfrag´n.
Hab´n mia erst gestern g´logn, streit´n mia´s heut ab
halt´n euch damit vom selber denken ab.
Auf und NIEDER, her und hin
s´Volk is eh so bled, kann uns net zur Rechenschaft zieh´n.
Auf und NIEDER - immer wieder
wichtig ist nur für uns, eure Kohle/Stimme zu kriag´n.
Auf und NIEDER - immer wieder
wichtig ist für uns nur euch Depp´n weiter z´`beliag´n.
ham wia erst gestern glog´n, liag´n ma heut ah
s´Pack hat eh nur Angst, Mutige san eh koa mehr da.
Auf und NIEDER - immer wieder
S´Kaptital hat uns fest im Griff
s`is unser Rettungsschiff!
S`Volk hat nix anders verdient, will hat nimmer selber denga(denken).
.....................
Klasse Schunkellied, fürs Oktoberfest bestens geeignet.
Wegen der zu hohen Prozente an Wahrheit fürs Pack aber zu gefährlich...
Eine etwas nähere Beschreibung soll hier helfen, den CashKurslesern ein wenig Einblick und Verständnis zu vermitteln.
SWIFT ist NICHT so wie untergründig geschrieben und suggeriert wird US-abhängig, SWIFT (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) ist eine internationale Banken-Cooperative, also eine gemeinnützige und gemeinschaftliche Institution nach Vorbild der nicht-gewinnorientierten Cooperative. Es ist eine Gesellschaft belgischen Rechts mit Sitz in Belgien (La Hulpe bei Brüssel). Die Gesellschaft wurde vor ca 40 Jahren auf Initiative von ca 30 internationalen (darunter Benelux, französischen, englischen und deutschen, auch 3 oder 4 US-amerikanischen) Banken aufgrund des Bedarfs gegründet, der ausufernden Flut von internationalen Zahlungen mittels (langsamer und teurer) postalischer oder telefonischer (Telex) Übermittlung durch die Schaffung eines unabhängigen elektronischen weltweiten Kommunikationsnetzes und der Entwicklung von Nachrichtenformaten, die in Arbeitskreisen gemeinsam mit SWIFT und entprechenden Fachleuten der teilnehmenden Banken (Fachkräfte aus Zahlungsabteilungen, Wertpapierhandel, Auslands- und Kreditabteilungen Informatik, usw.), festgelegt wurden, um Transaktionsaufträge und -informationen aller denkbaren Geschäftsvorgänge zwischen den internationalen Banken zu automatiseren. Das Ziel war und ist noch immer, die Geschäftsvorgänge im internationalen Finanzgeschehen für Sender- und Empfängerinstitute mittels entsprechend entwickelter EDV-Systeme automatisch erstell, les- und verarbeitbar zu machen und dadurch Personalaufwand, manuelle Bearbeitung und Zeitaufwand einzusparen.
Diese Initiative und deren Aufgabenstellung ist in überzeugender Weise gelungen, auch wenn die allererste SWIFT-Nachricht mittels eines extra vergoldeten TaqtaDer Cooperative gehören inzwwischen über 6500 internationale Banken, Börsen und Finanzdienstleister an, die einen ihrer Grösse nach berechneten Kapitaleinschuss leisten und die SWIFT-Statuten annehmen müssen, z.B. muss eine teilnehmende Bank stets empfangsbereit am Netz und alle SWIFT-Nachrichtenformate empfangen können und die Sicherheitsauflagen und technischen -massnahmen erfüllen. Inzwischen können auch grosse Industriebetriebe direkt oder indirekt (über den SWIFT-Anschluss ihrer Hausbank) am SWIFT-Nachrichtenverkehr teilnehmen, z.B. um Kontoinformationen und Devisenumsätze ihrer bei ausländischen Banken geführten Konten einzuholen.
SWIFT wurde nach seiner Gründung von der ISO-Institution für die alleinige Vergabe von computerlesbaren Bankadressen, den berühmt-berüchtigten BIC (Bank Identifier Code) benannt.
SWIFT wird von einem international besetzten Direktorium am Sitz der Gesellschaft in La Hulpe geführt. Eine US-amerikanische Dominanz gibt es dort nicht. Desgleichen haben die Banken, egal ob europäisch, russisch oder amerikanisch, nur ein Stimmgewicht entsprechend der Anzahl (u.A.) ihrer täglichen SWIFT-Nachrichten, nach dem im Übrigen auch die Kosten der SWIFT-Anwendung berechnet werden.
Insbesondere die geschätzten Bankkkunden sollten nicht vergessen, dass eine Anbindung an SWIFT für jede Bank ungeheure materielle und technische Kosten verursacht - spezielle Computerhardware, sehr aufwendige Sicherheitsmassnahmen, Mitarbeiterausbildung für die Anwendung der verschiedenen komplexen Nachrichtenformate (ca 450) mit jährlichen Änderungen und Updates und nicht zuletzt die Nachrichtenkosten selbst (jede ca 360 alphabetische und numerische Zeichen in einer Nachricht stellen eine Kosteneinheit dar), die heute nicht mehr als Kosten an die Kunden weitergegeben werden - schon seit Jahren gibt es keine Überweisungs- und Devisenwechselgebühren mehr, dagegen sind die internationalen Zahlungen dank SWIFT-Kommunikation heute innerhalb Sekunden am anderen Ende der Welt!
SWIFT hat ein privates Telekommunikationsnetzwerk in rund 200! Ländern, jeder Eintrittspunkt in ein Land ist besonders gesichert. Zwei technische Kontrollzentren sichern die über 99%-ige Uptime des Netzes 7/7 - 24/24, eines in Holland und eines in den USA. Die aktuelle Krietik rührt von diesem 2. Zentrum in Culpeper/USA, da dieses aufgrund der heute technischen Möglichkeiten den USA die Fähigkeit gibt, zur Abwehr von Geldwäsche, Finazierung des internationalen Terrorismus und anderen Vorwänden, möglicherweisse auch finanzieller Spionage, Einsicht in die internationalen Zahlungen und Finanzströme zu nehmen. Erinnert wird hier an die vor einigen Jahren lebhaft geführten Diskussionen innerhalb Europas sowie der EU-Kommission in Brüssel (und der stets meinungmachenden Bild-Zeitung!), über das seinerzeitige offizielle Verlangen der USA, auf die SWIFT Transaktionen jederzeitigen und unbeschränkten Zugriff zu erhalten.
Richtig ist aber auch, dass ein einzelnes Land und erst recht keine einzelne Bank oder Bankengruppe in SWIFT Macht und Stimmrecht hätte, um ein anderes Land vom SWIFT Verkehr auszuschliessen.
Die Krux liegt, wie langsam richtig erkannt, dass die USA ihre Währung für politische, finanzielle und wirtschatliche Erpressung einsetzen - das hat aber nichts mit SWIFT zu tun, und solange der US Dollar im internationalen Finanzmarkt benutzt wird, muss die Verrechnung (Clearing) der Dollar-Transaktionen immer über US-Banken oder z.B. die FED laufen.
Das Problem ist also nicht das SWIFT-System, sondern der US-Dollar als "Leitwährung" und die fehlorientierte Politik von Washington, Wall Street und Pentagon.
Ein Ausweg über neue Verrechnungssysteme kann nur insoweit helfen, als es für Währungen, die nicht USD-denominiert sind und Wirtschaftstransaktionen und -räume bedient, die in bilateralen lokalen Währungen handeln, z.B. in Renmimbi und Rubel zwischen China und Russland, bzw. Drittländern (z.B. Iran, Deutschland, etc), die in diesen Devisen handeln und verrechnen wollen (wobei letztere sich dann wieder der Willfährigkeit des währungsführenden Landes - Yuan in China oder Rubel in Russland aussetzen, um bei diesen Beispielen zu bleiben.
R.O. Brüssel
Der Verfasser war leitender Direktor im internationalen Corporate Banking in verschiedenen Ländern und während seiner Zeit bei SWIFT zuständig für die Entwicklung, Freigabe und Einführung von neuen SWIFT-Nachrichten für die Abwicklung von Konteninformationen, Akkreditivgeschäften und internationalen Konsortialkrediten.
Eine etwas nähere Beschreibung soll hier helfen, den CashKurslesern ein wenig Einblick und Verständnis zu vermitteln.
SWIFT ist NICHT so wie untergründig geschrieben und suggeriert wird US-abhängig, SWIFT (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) ist eine internationale Banken-Co-operative, also eine gemeinnützige und gemeinschaftliche Institution nach Vorbild der nicht-gewinnorientierten Cooperative belgischen Rechts mit Sitz in Belgien (La Hulpe bei Brüssel). Die Gesellschaft wurde vor ca 40 Jahren auf Initiative von ca 30 internationalen (darunter Benelux, französischen, englischen und deutschen, auch 3 oder 4 US-amerikanischen) Banken aufgrund des Bedarfs gegründet, der ausufernden Flut von internationalen Zahlungen mittels (langsamer und teurer) postalischer oder telefonischer (Telex) Übermittlung durch die Schaffung eines unabhängigen elektronischen weltweiten Kommunikationsnetzes und der Entwicklung von Nachrichtenformaten, die in Arbeitskreisen gemeinsam mit SWIFT und entprechenden Fachleuten der teilnehmenden Banken (Fachkräfte aus Zahlungsabteilungen, Wertpapierhandel, Auslands- und Kreditabteilungen Informatik, usw.), festgelegt wurden, um Transaktionsaufträge und -informationen aller denkbaren Geschäftsvorgänge zwischen den internationalen Banken zu automatiseren. Das Ziel war und ist noch immer, die Geschäftsvorgänge im internationalen Finanzgeschehen sowohl für Sender- wie auch Empfängerinstitute mittels deren speziell entwickelten EDV-Systemen automatisch erstellbar, les- und verarbeitbar zu machen und dadurch Personalaufwand, manuelle Bearbeitung und Zeitaufwand einzusparen.
Diese Initiative und die Zielaufgabe wurde in überzeugender Weise realisiert und findet heute weltweit Anwendung.
Der Cooperative gehören inzwwischen über 6500 internationale Banken, Börsen und Finanzdienstleister an, die einen ihrer Grösse nach berechneten Kapitaleinschuss leisten und die SWIFT-Statuten annehmen müssen um Mitglied zu werden, z.B. muss eine teilnehmende Bank stets empfangsbereit am Netz und alle SWIFT-Nachrichtenformate empfangen können und die Sicherheitsauflagen und technischen -massnahmen erfüllen. Inzwischen können auch grosse Industriebetriebe direkt oder indirekt (über den SWIFT-Anschluss ihrer Hausbank) in beschränktem Umfang am SWIFT-Nachrichtenverkehr teilnehmen, z.B. um Kontoinformationen und Devisenumsätze ihrer bei ausländischen Banken geführten Konten einzuholen.
SWIFT wurde nach seiner Gründung von der ISO-Institution für die alleinige Vergabe von computerlesbaren Bankadressen, den berühmt-berüchtigten BIC (Bank Identifier Code) benannt.
SWIFT wird von einem international besetzten Direktorium am Sitz der Gesellschaft in La Hulpe geführt. Eine US-amerikanische Dominanz gibt es dort nicht. Desgleichen haben die Banken, egal ob europäisch, russisch oder amerikanisch, nur ein Stimmgewicht entsprechend der Anzahl (u.A.) ihrer täglichen SWIFT-Nachrichten, nach dem im Übrigen auch die Kosten der SWIFT-Anwendung jeder Bank individuell berechnet werden.
Insbesondere die geschätzten Bankkkunden sollten nicht vergessen, dass eine Anbindung an SWIFT für jede Bank ungeheuren technischen und operationellen Aufwand und damit verbundene Kosten verursacht - spezielle Computerhardware, sehr aufwendige Sicherheitsmassnahmen, Mitarbeiterausbildung für die Anwendung der verschiedenen komplexen Nachrichtenformate (ca 450) mit jährlichen Änderungen und Updates, und nicht zuletzt die Nachrichtenkosten selbst (jeweils ca 360 alphabetische und numerische Zeichen in einer Nachricht stellen eine Kosteneinheit dar), die heute nicht mehr als Kosten an die Kunden weitergegeben werden - schon seit Jahren gibt es keine Überweisungs- und Devisenwechselgebühren für iIn- und Auslandszahlungen mehr, dagegen sind innerländische und grenzüberschreitende Zahlungen dank SWIFT-Kommunikation heute innerhalb Sekunden am anderen Ende der Welt und zumeist am nächsten Valutentag verrechnet, d.h. dem Begünstigten gutgeschrieben!
SWIFT hat ein privates Telekommunikationsnetzwerk in rund 200! Ländern, jeder Eintrittspunkt in ein Land ist technisch besonders aufwendig gesichert. Zwei technische Kontrollzentren sichern die über 99%-ige Uptime des Netzes 7/7 - 24/24, eines in Holland und eines in den USA. Die aktuelle Krietik rührt von diesem 2. Zentrum in Culpeper/USA her, da dieses aufgrund der heute technischen Möglichkeiten den USA die Fähigkeit gibt, zur Abwehr von Geldwäsche, Finanzierung des internationalen Terrorismus und aus anderen Vorwänden, möglicherweisse auch finanzieller Spionage, Einsicht in die internationalen Zahlungs- und Finanzströme zu nehmen. Erinnert wird hier an die vor einigen Jahren lebhaft geführten Diskussionen innerhalb Europas sowie der EU-Kommission in Brüssel (und der stets meinungmachenden Bild-Zeitung!), über das seinerzeitige offizielle Verlangen der USA, auf die SWIFT Transaktionen jederzeitigen und unbeschränkten Zugriff zu erhalten.
Richtig ist aber auch, dass ein einzelnes Land und erst recht keine einzelne Bank oder Bankengruppe in SWIFT Macht und Stimmrecht hätte, um ein anderes Land oder irgendeinen Geschäftstyp, z.B. Dollarzahlungen, vom SWIFT Verkehr auszuschliessen.
Die Krux liegt eher, wie langsam richtig erkannt wird, daran, dass die USA ihre Währung für politische, finanzielle und wirtschatliche Erpressung einsetzen - das hat aber nichts mit SWIFT zu tun, denn solange der US Dollar im internationalen Finanzmarkt benutzt wird, muss die Verrechnung (Clearing) der Dollar-Transaktionen immer über US-Banken oder z.B. die FED laufen, egal ob die Zahlungsaufträge nun über SWIFT, Telefon oder sonstwie zwischen den beteiligten Banken übermittelt werden.
Das Problem ist also nicht das SWIFT-System, sondern der US-Dollar als "Leitwährung" und die fehlorientierte Politik von Washington, Wall Street und Pentagon.
Ein Ausweg über neue Verrechnungssysteme kann nur insoweit helfen, als sie für Währungen, die nicht USD-denominiert sind und Wirtschaftstransaktionen und -räume bedienen, die in bilateralen lokalen Währungen handeln, z.B. in Renmimbi und/oder Rubel zwischen China und Russland bzw. Drittländern (z.B. Iran, Deutschland, etc), die in diesen Devisen und nicht mehr in USD handeln und verrechnen wollen (wobei diese Drittländer sich dann wieder der Willfährigkeit des währungsführenden Landes - Yuan in China oder Rubel in Russland aussetzen, um bei diesen Beispielen zu bleiben – aussetzen würden.
Solange ein Land Finanz-, Militär- und politische Macht unter Umgehung von Fairness, Probité (Ehrlichkeit) und weltpolitischer Weitsicht zum Wohlergehen aller Nationen und Menschen für eigene Interessen rücksichtslos einsetzt, wird jedes Zahlungs- und Währungssystem über Kurz oder Lang an die bekannten Grenzen stossen.
R.O. Brüssel
Der Verfasser war lange Jahre in leitender Funktion für das internationale Exportfinanzierungs- und Corporate Banking Business in europäischen und US-Banken verschiedener Länder zuständig und während seiner Zeit bei SWIFT für die Entwicklung, Freigabe und weltweite Einführung von neuen SWIFT-Nachrichten für die Abwicklung von Konteninformationen, Akkreditivgeschäften und internationalen Konsortialkrediten verantwortlich, sowie im Anschluss an SWIFT federführend bei der Definition, Planung und Ausführung der Fusion mehrerer europäischer Börsen zum Euronext Börsenverbund tätig.