Deutschlands Außenminister Heiko Maas fordert in einem Gastbeitragim Handelsblatt ganz offen den Aufbau eines neuen globalen Zahlungs- und Abwicklungssystems, das unabhängig von den USA operieren und seinen Betrieb aufnehmen soll.

Die aktuellen Ereignisse haben den Geschmack einer Art Götterdämmerung in Europa, die mit einem wachsenden Misstrauen und Vorbehalten gegenüber dem amerikanischen Monopol in der weltweiten Zahlungs-, Abwicklungs- und Transaktionsinfrastruktur einher zu gehen scheint.

Allzu überraschend sind diese Entwicklungen gewiss nicht, wenn man bedenkt, dass auch Deutschlands Wirtschaftsminister Peter Altmaier deutsche Unternehmen zuletzt offen dazu aufrief, sich nicht den durch die US-Regierung wieder eingeführten Sanktionen gegen den Iran zu beugen, auch wenn europäische Firmen Angst vor potenziellem Druck aus den USA verspüren.

In Russland hatte man seit Ausbruch der Ukraine-Krise gespürt, dass der Aufbau eines vom US-Dollar- und SWIFT-System unabhängigen Zahlungssystems dringend notwendig werden würde.

Mittlerweile ist dieses System intakt, so dass sich fortan zu jedem Zeitpunkt der Schalter umlegen ließe, um sich nach einem potenziellen Ausschluss aus dem SWIFT-System einem alternativen Zahlungssystem zu bedienen, das auch anderen Nationen offen stehen würde.

Ich berichtete über diese Entwicklung in der Vergangenheit unter anderem in folgenden Beiträgen:

Die Forderungen von Deutschlands Außenminister Maas lassen darauf schließen, dass nun auch ähnliche Gedankengänge in Europa angestellt werden, um Brüssel die Möglichkeit zu geben, sich in Bezug auf die eigenen globalen Finanzoperationen in der Zukunft unabhängig von Washington zu machen.

Selbstverständlich dürfte auch der Versuch hinter diesen Aussagen stehen, das im Jahr 2015 mit dem Iran geschlossene Atomabkommen zu retten. Maas erklärte wörtlich, „dass Europa es den USA nicht erlauben sollte, über die eigenen Köpfe hinweg und auf unsere Kosten zu agieren. Aus diesem Grund sei es essentiell, dass wir die Autonomie Europas stärken, indem wir neben einem Europäischen Währungsfonds auch ein unabhängiges SWIFT-System aus der Taufe heben“.

Inzwischen angedrohte US-Sanktionen gegenüber Unternehmen, die sich an dem Bau der Pipeline Nord Stream 2 beteiligen, dürften ihr Übriges zu den Überlegungen in Deutschland beigetragen haben.

Werte Leser, dieser Kurzbericht, dessen Thema inhaltlich nun auch im Mainstream diskutiert wird, soll Ihnen als Wachmacher dienen. In meinem Kommentar So, so, Lord Rothschild sieht die neue Weltordnung in Gefahr hatte ich unter anderem über „ein Kartell in Auflösung“ geschrieben.

Sie sind aufgefordert, sich Ihre eigenen Gedanken über die aktuellen Entwicklungen in der Welt zu machen und hierüber im Forum oder der Kommentarspalte auch gerne mit zu diskutieren...

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