Als Begründung für die Verhängung der Zolltarife wird seitens des US-Handelsministeriums eine „Bestrafung“ Chinas aufgrund von Dumping-Preisen und diversen Staatssubventionen zugunsten von heimischen Exporteuren ins Feld geführt. So sollen die betreffenden Zolltarife von momentan 96,3% auf 176,2% klettern.

Die Trump-Administration hatte bereits vor einigen Wochen angekündigt, eine aggressivere Gangart gegen Dumping-Preise und staatliche Subventionen in China einzulegen. Primär soll diese Maßnahme dem Schutz der amerikanischen Stahl- und Aluminiumwirtschaft dienen.

Trotz allem wird unter Bezugnahme auf Top-Offizielle im US-Handelsministerium damit gerechnet, dass die Aluminiumprodukt-Einfuhrzölle in den USA weniger stark steigen werden als es im April verkündet wurde. Ursprünglich sollten die betreffenden Importzölle nämlich auf eine Spanne von zwischen 198,5% und 280% angehoben werden.

Im Jahr 2017 belief sich der Betrag der aus China in die USA exportierten gewöhnlichen Aluminiumlegierungen auf rund $910 Millionen, wie das US-Handelsministerium ausführte. Diese Einfuhrprodukte kommen insbesondere im Transport-, dem Bau-, dem Infrastruktur- und dem Schiffsbau zum Einsatz.

In den USA ist inzwischen eine offizielle Untersuchung im Hinblick auf den Stahl- und Aluminiumsektor eingeleitet worden, nachdem amerikanische Aluminiumkonzerne – darunter Aleris, Arconic, Constellium, Jupiter Aluminium und JW Aluminium Company – zum Ende des letzten Jahres bezeugt hatten, dass es zu einem merklichen Anstieg von niedrigpreisigen beziehungsweise unfair bepreisten Aluminiumimporten im Bereich der Aluminiumlegierungen gekommen sei.

Laut damaliger Aussage der Unternehmen sei die Einfuhr von Aluminiumlegierungen im Lauf der vergangenen Dekade in den Vereinigten Staaten um fast 760% geklettert. Allein zwischen den Jahren 2014 und 2017 soll sich der Anstieg auf mehr als 100% belaufen haben. Chinas Exporteure hätten sich auf diese Weise eine signifikante Steigerung der Marktanteile im Hinblick auf die US-Importmärkte gesichert, wie es weiter heißt.

Selbstverständlich soll diese Entwicklung – so der Vorwurf der US-Unternehmen – voll und ganz zu Lasten der amerikanischen Stahlindustrie und deren Arbeitnehmern gegangen sein. Es verwundert im Angesicht der immensen Überkapazitäten an den internationalen Stahl- und Aluminiummärkten – inklusive der USA – keineswegs, dass die Trump-Regierung ihre Märkte abzuschotten beginnt.

Geht es um die Produktion, sind weder Amerika noch Europa wettbewerbsfähig. Eine Überflutung von deren Märkten mit Dumpingpreis-Stahl und Dumpingpreis-Aluminium würde für die dort heimischen Märkten sehr wahrscheinlich das Ende verheißen. Ein Risiko, das im Angesicht von immer häufiger streikenden Stahlarbeitnehmern in den USA weder Trump noch die EU eingehen wollen.

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