Das Jahr 2018, das die Ankündigung zur Liquidation der amerikanischen Einzelhandelsikone Sears erlebt hat, wird sich unter aller Voraussicht nicht als Höhepunkt der Insolvenzwelle im US-Einzelhandel erweisen – entgegen der Hoffnungen unter Analysten und Investoren.

Vielmehr ist es mit Blick auf Amerikas Einzelhandel zum Hissen einer weiteren roten Fahne gekommen. Unter Bezugnahme auf einen Berichtvon Coresight Research wird dort im Detail auf die prekäre Wirtschaftssituation in den USA eingegangen.

Wortwörtlich heißt es dort, dass sich „kein Licht am Ende des Tunnels abzeichnet. Die Schließungswelle im Bereich des stationären Einzelhandels wird sich fortsetzen“. Auch ein Bericht von USA Today stimmt Investoren auf ein Anhalten der Insolvenzwelle ein.

Filialschließungen: 23% Anstieg im Vorjahresvergleich

Bei Coresight Research heißt es, dass Amerikas Einzelhändler nach den gerade einmal ersten sechs Wochen im neuen Jahr bereits weitere Filialschließungen in einem Umfang von 2.187 Outlets angekündigt haben.

Im Vergleich mit der Vorjahresperiode entspricht dies einem Anstieg von 23%. Bitte behalten Sie hierbei im Hinterkopf, dass sich die US-Wirtschaft in einer Expansionsphase befindet, die in ihr zehntes Jahr geht. Was wird erst geschehen, wenn Amerikas Verbraucher aufgrund des Einsetzens einer Rezession erst einmal so richtig auf die Ausgabebremse treten werden?!

Handelsabsätze im Dezember (!) eingebrochen wie zuletzt 2009

Die anhaltende Schließungswelle im US-Einzelhandel sagt auch eine ganze Menge über den finanziellen Zustand der amerikanischen Verbraucher aus, die offensichtlich weniger Geld zur Verfügung haben oder vor dem Zücken ihrer Kreditkarte zurückschrecken, um neue Anschaffungen zu tätigen.

Gestern veröffentlichte Daten zu den Einzelhandelsabsätzen in den USA im Monat Dezember deuteten auf den stärksten Einbruch der Verkäufe seit dem Jahr 2009 hin. Interessant ist, dass nicht nur der stationäre Einzelhandel unter sinkenden Absätzen litt, sondern auch die Internet-Verkäufe um 3,9% zurückgingen – und dies in einem Weihnachtsmonat.

Overstoring weiter offiziell kein Thema

Hinzu gesellt sich Kritik an der Besteuerung und Regulierung von heimischen Unternehmen, die das Betreiben eines Geschäfts oder einer Filiale unrentabel machen könnten. Die meisten Medien machen hingegen Onlineverkäufe, steigende Zinsen und sinkende Absätze für den Niedergang des stationären Einzelhandels in den USA verantwortlich.

Keine Rede davon, dass die seit 2003 im Angesicht einer Versorgung mit zu viel billigem Geld begangenen Bausünden das Land nun einholen und sich rächen. Dass die Vereinigten Staaten trotz der nun seit mehreren Jahren anhaltenden Insolvenz- und Schließungswelle noch immer „overstored“ sind, wird im Mainstream auch kaum thematisiert.  

Verschuldungsproblematik allgegenwärtig

Die Insolvenzen setzen sich zu Beginn des neuen Jahres im selben Tempo fort. Immerhin hat die Anzahl der im Sektor eingereichten Insolvenzanträge allein in den ersten sechs Wochen des neuen Jahres bereits ein Drittel der im vergangenen Jahr aufgezeichneten Insolvenzen erreicht, wie der Bericht von USA Today konstatiert.

Verbunden mit dieser Entwicklung ist die Tatsache, dass sich viele Unternehmen ein mehr an Schulden aufgeladen haben als sie letztendlich vertragen können. Selbst unter Mainstream-Ökonomen wird das Thema Verschuldung mit immer größeren Sorgenfalten beobachtet.

Die Verbraucherschulden, Studentenkreditschulden, Fahrzeugschulden und nationalen Schulden haben im abgelaufenen Quartal allesamt neue Rekordstände verzeichnet. Die US-Wirtschaft ist weitaus instabiler als es Regierung und Fed in ihren offiziellen Berichten und Aussagen zu enthüllen bereit sind.

Irgendwann platzt die schillernde „Alles-Blase“

Gleichzeitig mehren sich die Anzeichen für das Einsetzen einer Rezession. Wird dies in sechs Monaten, einem Jahr oder zwei Jahren geschehen? Niemand kann dies mit Gewissheit sagen. Fest steht hingegen, dass der „Alles-Blase“ in der globalen Wirtschaft irgendwann die Luft ausgehen wird.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Originalbericht, der auf der Seite von SHTFplan.com erschienen ist.

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