Wir erinnern uns, dass die US-Seuchenschutzbehörde CDC das Zwangsräumungsmoratorium Anfang September auf eigene Faust – und somit auf höchst ungewöhnliche Weise in eigenem Ermessen – bis zum Jahresende verlängert hatte.

Mieter, die mit ihren Mietzahlungen teilweise monatelang im Rückstand liegen, wurden so vor Räumungsklagen durch Vermieter in Pandemiezeiten geschützt. Die beiden Parteien haben sich im Kongress bis dato noch immer <link wirtschaftsfacts beitrag erneuter-shutdown-der-us-regierung _blank>nicht auf die Verabschiedung eines Haushalts samt eines neuen Fiskalstimulierungspakets einigen können (oder einigen wollen).

Es erweckt es den Eindruck, als ob das zum Jahresende auslaufende Moratorium im Bereich der Mietzahlungen und Zwangsräumungen vollkommen in den Hintergrund der aktuellen Geschehnisse gerückt zu sein scheint.

Unter Bezugnahme auf eine jüngst veröffentlichte Umfrage des U.S. Census Bureau befinden sich zum aktuellen Zeitpunkt rund siebzehn Millionen Mieter in Amerika entweder in einem Mietrückstand oder im Verzug in der Bedienung von laufenden Hypothekenverträgen.

Mehr als ein Drittel der Betroffenen (33 %) blickten über den Zeitraum der nächsten zwei Monate einer Zwangsräumung ins Auge. Angemerkt sei an dieser Stelle, dass die Umfrage zeitlich zwischen dem 11. und dem 23. November durchgeführt wurde, was bedeutet, dass sich die akute Bedrohungslage unter den Betroffenen von Ende November bis Ende Januar 2021 erstreckt. Als akut und bedrohlich erweist sich die Lage im gesamten Land. Doch der Bundesstaat Texas sticht hierbei heraus.

Denn im Lone Star State blicken laut aktuellen Schätzungen bis zu 720.000 Betroffene einer möglichen Zwangsräumung ins Auge. Hinzu kommt, dass mehr als sieben Millionen Bürger in Texas davon ausgehen, in den nächsten Wochen möglicherweise einem Verlust des eigenen Arbeitsplatzes anheimzufallen.

Andere Bundesstaaten, in denen die Lage einen ähnlichen Eindruck erweckt, setzen sich aus Louisiana, New Mexico, Mississippi, Wyoming und Missouri zusammen. Ein Blick auf die folgende Grafik des U.S. Census Bureau lässt darauf schließen, welche Metropolen und urbanen Zentren im Land am stärksten von dieser Entwicklung gefährdet sind:

 

Dass bis zu siebzehn Millionen Amerikaner mit Mietzahlungen und in der Bedienung von Hypothekenverträgen im Rückstand liegen, könnte aus Blick der Wirtschaft im nächsten Jahr weitläufige Konsequenzen und Auswirkungen haben.

Sollte Joe Biden am 20. Januar Präsident der Vereinigten Staaten werden, was aus aktueller Sicht keineswegs gewiss ist, könnte es hinsichtlich des Einzugs einer neuen Administration ins Weiße Haus zu einem offiziellen Erlass von ausstehenden Mietzahlungen kommen. Dies hatte Biden bereits im März dieses Jahres angekündigt. Unklar bleibt jedoch, welche Schritte eine neue Administration einleiten würde, um sich dem potenziellen Ausbruch einer neuen Hypothekenkrise in den USA entgegenzustemmen.

Allein die ausstehenden Mietzahlungen werden sich bis Jahresende auf einen Betrag von kumuliert rund 32 Milliarden US-Dollar belaufen. Die rückständigen Mietzahlungen haben dazu geführt, inzwischen auch den finanziellen Druck auf Hauseigentümer und Vermieter zu erhöhen, unter denen ein wachsender Anteil selbst nicht mehr den eigenen Zahlungspflichten nachkommen kann.

Es lässt sich nicht ausschließen, dass die Obdachlosigkeit in den Vereinigten Staaten über die nächsten Monate abermals drastisch steigen wird. Andererseits zeigen neue Daten aus New York und San Francisco, dass sich die Mietpreise dort im freien Fall befinden. Vermieter, die ihre Mieter ab Beginn des kommenden Jahres auf die Straße setzen, blicken wahrscheinlich selbst einem Schuldenausfall und Räumung durch deren Gläubiger entgegen.

„Was heißt das für mich konkret!?“

Die Krise an den Hypothekenmärkten könnte bald schon zu einer Bankenkrise werden, was den Staat, insbesondere unter einer Biden-Administration, wahrscheinlich zu weitläufigen Bailouts veranlassen würde. Nicht nur Banken, sondern auch Eigentümer von gewerblichen Immobilien, Vermieter und Energieversorger müssten in einem solchen Fall staatlich gestützt werden.

Trotz allem dürfte die Bausubstanz unter der aktuellen Krise leiden, da unbewohnte Häuser und Wohnungen mit einer rückläufigen Instandhaltung und Wartung der Objekte einhergehen. Wer nach Orten sucht, die bald schon im gesamten Land zu einem abschreckendenVorbild werden könnten, braucht nur auf Teile Baltimores oder den südlichen Teil der Bronx in New York zu blicken.

Noch bei Weitem schlimmer werden sich diese Entwicklungen auf die Steuereinnahmen unter den hiervon am stärksten betroffenen Bundesstaaten auswirken. Blicken Sie hierzu einfach in Metropolen wie New York City! Die Gewerbe- und Immobiliensteuereinnahmen befinden sich im Sinkflug.

Nicht von ungefähr hat sich der Disput zwischen Republikanern und Demokraten im Kongress intensiviert, da die Republikaner (bis dato) keine Bereitschaft dazu zeigen, bankrotten Bundesstaaten, Städten und Kommunen weitere Bundeshilfen zukommen zu lassen.

Wem lässt sich der schwarze Peter für die aktuelle Situation denn nun in die Schuhe schieben? Eigentlich allen politisch Verantwortlichen und all jenen Bürgern, die sich in einem immer stärkeren Ausmaß abhängig von staatlichen Finanzzahlungen gemacht haben. Es handelt sich um nichts anderes als eine kollektive Vergemeinschaftung von Schulden und des Wirtschaftslebens, ganz nach Vorbild des ehemaligen Ostblocks.

Um diese Illusion aufrechtzuerhalten, muss die Federal Reserve immer mehr Geld auf elektronische Weise erzeugen, wodurch der ökonomische Kollaps befördert wird, da es die Währung – und in diesem Fall der US-Dollar – sein wird, die dem Untergang geweiht ist. Wer in diesen Tagen auf die Entwicklung an den internationalen Devisenmärkten blickt, könnte fast auf den Gedanken kommen, als ob sich dieser Niedergang in den nächsten Monaten und Jahren fortsetzen könnte. Messen Sie den USD jedoch nicht, indem Sie die Währung mit anderen Papierwährungen vergleichen. Setzen Sie Fiat stets in Relation zu Gold!  

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Bericht auf der Seite des Finanzblogs Zerohedge, der inhaltlich durch Roman Baudzus ergänzt wurde.

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