Es klingt zunächst ehrenhaft, wenn sich ein virtueller Flashmob von braven Kleinanleger machtvoll gegen skrupellose Hedgefonds wehrt. Im Sherwood Forest, in der Finanzwelt, soll doch Robin, das Gute, gegen den Sheriff von Nottingham, die Hochfinanz, gewinnen, oder? Bei näherer Betrachtung entwickelt sich die Sache aber weniger edelmütig, ja kann sogar fatale Folgen ausgerechnet für die Guten haben.
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Warum wurde auf Cashkurs noch kein einziges Mal auf die Short-Quote bei Gamestop eingegangen? Das ist hier durchaus ein Sonderfall gewesen und da haben Sie sich völlig verdient Ihr eigenes Grab geschaufelt. Die Shortquote war öffentlich einsehbar und hätte damals schon die SEC auf den Plan rufen müssen. Wer über 100% aller Aktien leerverkauft und damit eine Wette jenseits aller Sinnhaftigkeit und Legalität (naked shorting) eingeht, muss vom Markt bereinigt werden und sollte für die illegale Praxis auch lange Zeit in das Gefängnis gepackt werden. Schon allein um die Reputation des Aktienmarktes an sich zu schützen. Diesmal wurden die Hedgefonds zumindest mal dabei erwischt....und heulen jetzt Krokodilstränen, weil Sie den Markt mal nicht in Ihre Richtung manipulieren konnten. Allerhand, geht doch nicht! Klar haben die Ihre Berechtigung (Enron, Wirecard etc.) aber da wurde meines Wissens nicht einmal der free float geshortet, also alles völlig legal und durchaus sinnvoll, weil obendrein jeweils großer Betrug aufgedeckt wurde. Gamestop hat nicht betrogen. Sie haben schlicht ein auslaufendes Geschäftsmodell. Dann hat man die geshortet und die Möglichkeit der Refinanzierung zusätzlich erschwert.
Diejenigen, die hier erwischt wurden, haben das Ihnen treuhänderisch anvertraute Vermögen Ihrer Kunden mutwillig verzockt! Die sollte man schon allein der abschreckenden Wirkung wegen entsprechend strafrechtlich behandeln.
Aber im Endeffekt wird's vermutlich wieder gegen die Kleinanleger gehen. Als Blaupause könnte man mal bei Scholz anfragen, ob er den Gesetzentwurf zum Hochfrequenzhandel noch irgendwo in der Schublade liegen hat.
Das ist ohne Zynismus schier nicht mehr zu ertragen.
SXN2018-
am 03.02.2021 um 17:47 Uhr
Witzig wie man im Jahr 2021 Tesla NUR als Automobil-Hersteller wahrnimmt und aus dieser Perspektive mit Toyota oder andere Automobil-Hersteller vergleicht,
das ist so als würde man Amazon mit Thalia oder Bücher.de vergleichen, nur weil amazon irgendwann früher als Buchhändler gestartet ist...
Flieder
am 03.02.2021 um 18:12 Uhr
Bezug nehmend auf die Aufstände der Bauern im Mittelalter muss ich Ihnen recht geben. Die Glocken läuten vom Bernwards-Turm. Der Bauer steht auf im Lande und "Tausend-jährige Bauernkraft macht Schild und Schärpe ....... Abwarten, vielleicht wird es dieses mal etwas anders ablaufen. Das Ende dieser Aktionen (Angriffe) ist noch nicht beendet.
am 04.02.2021 um 13:00 Uhr
Wer verleiht eigentlich Aktien gegen ein Leihentgelt an Shortseller, wenn er befürchten muss, dass diese den Kurs doch womöglich wesentlich tiefer treiben, als durch das Leihentgelt ausgeglichen wird? Damit schadete sich der Besitzer mit der Leihe ja tendenziell selbst.
Oder, leihen vorwiegend Broker, denen die Aktien nicht gehören gegen die Interessen ihrer Kunden zum eigenen Nutzen?
Was sollte ein kleiner Anleger in dieser Hinsicht beachten und was kann er konkret tun?
Leznew
am 04.02.2021 um 13:56 Uhr
@ SXN2018 Was ist denn Tesla aus Ihrer Sicht mehr als ein Automobilhersteller und Emmissionshaendler? Amazon hat ja tatsächlich viele weitere Geschäftsfelder neben Büchern aufgebaut.
reindlkh
am 04.02.2021 um 15:40 Uhr
Guten Tag, Ich bin nicht wirklich finanztechnisch im Bilde. Aber im Artikel von einem klassischen und fairen Aktiengeschäft im Kontext von Hedgefonds zu sprechen, scheint mir absurd. Einige der Kommentatoren haben dies ja schon angemerkt. Danke.
Pleite
am 04.02.2021 um 18:08 Uhr
Die Art und Weise, wie hier von verschiedenen CK-Autoren über das Phänomen Wallstreetbets nach meinem Empfinden von oben herab und lediglich oberflächlich geschrieben wird/wurde, halte ich für enttäuschend.
Das Märchen von den "guten Hedgefonds", die den Markt um kranke Unternehmen bereinigen, glaubt doch kein Mensch.
.
Die von @Stocki90 erwähnte kriminelle Shortquote ist dabei nur ein Aspekt.
Was ist mit den Handelsbeschränkungen (1 Tag lediglich Verkauf möglich, danach begrenzte Kaufanzahl)?
Was ist mit der konzertierten Fake News Kampagne?
Was ist mit den Attacken (Bots) auf die Kommunikationsplattformen, die u.a. zur Zensur (bla "hate speech" bla "alt-right" bla) seitens Big-Tech führten?
.
Ich bin nicht naiv, natürlich wollen auch die WSB Leute Kohle scheffeln.
Einen genaueren Blick wäre dies jedoch allemal wert, inbes. wenn in dem Kontext in manchen CK Beiträgen mal wieder der Jahrtausendcrash herbeigeredet wird. Darunter geht's bei CK wohl nicht mehr - wobei es dafür mal an der Zeit wäre, wollte der DMPA-Fonds überhaupt irgendwann wieder aus der Kabine kommen ;)
frock
am 04.02.2021 um 21:59 Uhr
Musste schmunzeln über diesen Abschnitt:
"Der gesamte Aktienmarkt nähme in der Tat großen Schaden, wenn Aktien nur aufgrund von Zockerkriegen in fundamental ungerechtfertigte Höhen katapultiert werden. Es darf nie der Eindruck entstehen, dass man bei Aktien genauso in Gottes Hand ist wie vor Gericht, auf hoher See oder auf dem Krypto-Markt. Dann wäre man im Spielcasino angekommen."
Die Aktienmärkte waren ja auch bisher noch keineswegs völlig abgekoppelt vom realen Wirtschaftsgeschen, gar noch nicht in fundamental ungerechtfertigten Höhen und die Börse kam einem noch gar nie wie ein Spielcasino vor... (Ironie off). Ach so, das war nicht durch Zockerkriege entstanden... oder doch? Ach so, bloss durch normales Zocken...
Bin ja einverstanden damit, dass diese Aktionen nicht unbedingt produktiv sind, aber die Ablehnung mit solchen Gründen unterlegen? Dann müsste man die ganze Börse verbieten.
Shinzon
am 05.02.2021 um 09:24 Uhr
@Emma1
Im Prinzip machen das alle, besonders gerne die ETF. Die bessern ihre Erträge dadurch auf. Performance müssen sie nicht liefern, weil sie passiv investieren und "nichts" dafür können, wie der Markt läuft. Und der Fonds ist nicht der Eigentümer, sondern nur der Treuhänder quasi.
Ein Kleinanleger kann gar nichts machen außer, im Prospekt/Satzung nachzulesen, ob Wertpapierleihe stattfindet oder nicht. Das ist sehr selten.
Freundliche Grüße
SXN2018-
am 05.02.2021 um 14:57 Uhr
@Leznew: die Reise geht viel weiter...
https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/tesla-ein-energieversorger-elon-musk-dieser-geschaeftsbereich-wird-fuer-tesla-wichtiger-als-e-autos-8142620
Tesla ist nicht nur keine Autohersteller. Gehirnchip, sage ich nur als Bsp.
WSB, das sind zum größten Teil kleine Leute drin, Menschen, die die Börse als akute und reale Möglichkeit sehen Geld zu verdienen. Das sind welche, die ihre Stimulus-Schecks zu Geld machen wollen. Ja, da sind auch Profis dabei, das ist oder kann jedoch ein Zeichen dafür sein, dass da nicht nur hirnlose Börsenneulinge mitmachen, die jeden Hype und jede Nachricht willenlos verfolgen, sondern da sind viele, die dort Arbeit reinstecken und gute, bis sehr gute Informationen und Wissen teilen.
Oder weshalb sind da auch Profis dabei?
Mumpitz und Nonsens erhalte ich immer und überall, egal wo, ich bin es der die Informationen sortieren muss.
Kontrolle ist Standard! Verluste sind Stopp-Einstellungen.
Der Politik wird nicht mehr vertraut,
der Finanzwelt wird nicht mehr vertraut und
das Bildungswesen hat global total versagt!
Das die Menschen nun endlich die Möglichkeit, nicht nur sehen, sondern auch nutzen, sich von jahrhundertalten Systemstrukturen abwenden zu können ist doch lobenswert. Die "Neue Normalität" / "Great Reset" soll zwar von oben bestimmt werden und das wird es auch, jedoch gibt es unten immer noch genug Menschen, die ihr Leben selbst bestimmen möchten.
Ich brauche keine Bank mehr, oder??? Es gibt doch bald Zentralgeld!
Und es gibt hier einen großen Unterschied,
zwischen Bänker / Broker (institutionell)
und Privat-Menschen.
Beide haben unterschiedliche Ziele.
Grüße
Kurt Franck
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Robert Halver leitet die Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank. Mit Wertpapieranalyse und Anlagestrategien beschäftigt er sich seit Abschluss seines betriebswirtschaftlichen Studiums 1990. Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernseh- und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie durch Fachpublikationen präsent.
Kommentare
Diejenigen, die hier erwischt wurden, haben das Ihnen treuhänderisch anvertraute Vermögen Ihrer Kunden mutwillig verzockt! Die sollte man schon allein der abschreckenden Wirkung wegen entsprechend strafrechtlich behandeln.
Aber im Endeffekt wird's vermutlich wieder gegen die Kleinanleger gehen. Als Blaupause könnte man mal bei Scholz anfragen, ob er den Gesetzentwurf zum Hochfrequenzhandel noch irgendwo in der Schublade liegen hat.
Das ist ohne Zynismus schier nicht mehr zu ertragen.
das ist so als würde man Amazon mit Thalia oder Bücher.de vergleichen, nur weil amazon irgendwann früher als Buchhändler gestartet ist...
Oder, leihen vorwiegend Broker, denen die Aktien nicht gehören gegen die Interessen ihrer Kunden zum eigenen Nutzen?
Was sollte ein kleiner Anleger in dieser Hinsicht beachten und was kann er konkret tun?
Das Märchen von den "guten Hedgefonds", die den Markt um kranke Unternehmen bereinigen, glaubt doch kein Mensch.
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Die von @Stocki90 erwähnte kriminelle Shortquote ist dabei nur ein Aspekt.
Was ist mit den Handelsbeschränkungen (1 Tag lediglich Verkauf möglich, danach begrenzte Kaufanzahl)?
Was ist mit der konzertierten Fake News Kampagne?
Was ist mit den Attacken (Bots) auf die Kommunikationsplattformen, die u.a. zur Zensur (bla "hate speech" bla "alt-right" bla) seitens Big-Tech führten?
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Ich bin nicht naiv, natürlich wollen auch die WSB Leute Kohle scheffeln.
Einen genaueren Blick wäre dies jedoch allemal wert, inbes. wenn in dem Kontext in manchen CK Beiträgen mal wieder der Jahrtausendcrash herbeigeredet wird. Darunter geht's bei CK wohl nicht mehr - wobei es dafür mal an der Zeit wäre, wollte der DMPA-Fonds überhaupt irgendwann wieder aus der Kabine kommen ;)
"Der gesamte Aktienmarkt nähme in der Tat großen Schaden, wenn Aktien nur aufgrund von Zockerkriegen in fundamental ungerechtfertigte Höhen katapultiert werden. Es darf nie der Eindruck entstehen, dass man bei Aktien genauso in Gottes Hand ist wie vor Gericht, auf hoher See oder auf dem Krypto-Markt. Dann wäre man im Spielcasino angekommen."
Die Aktienmärkte waren ja auch bisher noch keineswegs völlig abgekoppelt vom realen Wirtschaftsgeschen, gar noch nicht in fundamental ungerechtfertigten Höhen und die Börse kam einem noch gar nie wie ein Spielcasino vor... (Ironie off). Ach so, das war nicht durch Zockerkriege entstanden... oder doch? Ach so, bloss durch normales Zocken...
Bin ja einverstanden damit, dass diese Aktionen nicht unbedingt produktiv sind, aber die Ablehnung mit solchen Gründen unterlegen? Dann müsste man die ganze Börse verbieten.
Im Prinzip machen das alle, besonders gerne die ETF. Die bessern ihre Erträge dadurch auf. Performance müssen sie nicht liefern, weil sie passiv investieren und "nichts" dafür können, wie der Markt läuft. Und der Fonds ist nicht der Eigentümer, sondern nur der Treuhänder quasi.
Ein Kleinanleger kann gar nichts machen außer, im Prospekt/Satzung nachzulesen, ob Wertpapierleihe stattfindet oder nicht. Das ist sehr selten.
Freundliche Grüße
https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/tesla-ein-energieversorger-elon-musk-dieser-geschaeftsbereich-wird-fuer-tesla-wichtiger-als-e-autos-8142620
https://www.xing.com/news/insiders/articles/meine-vermutungen-fur-die-automobilwirtschaft-dritter-teil-der-gedanklichen-reise-durch-2021-3781915
Danke für ihren Bericht.
Liebe Kommentatoren vor mir: Alle Daumen hoch.
Tesla ist nicht nur keine Autohersteller. Gehirnchip, sage ich nur als Bsp.
WSB, das sind zum größten Teil kleine Leute drin, Menschen, die die Börse als akute und reale Möglichkeit sehen Geld zu verdienen. Das sind welche, die ihre Stimulus-Schecks zu Geld machen wollen. Ja, da sind auch Profis dabei, das ist oder kann jedoch ein Zeichen dafür sein, dass da nicht nur hirnlose Börsenneulinge mitmachen, die jeden Hype und jede Nachricht willenlos verfolgen, sondern da sind viele, die dort Arbeit reinstecken und gute, bis sehr gute Informationen und Wissen teilen.
Oder weshalb sind da auch Profis dabei?
Mumpitz und Nonsens erhalte ich immer und überall, egal wo, ich bin es der die Informationen sortieren muss.
Kontrolle ist Standard! Verluste sind Stopp-Einstellungen.
Der Politik wird nicht mehr vertraut,
der Finanzwelt wird nicht mehr vertraut und
das Bildungswesen hat global total versagt!
Das die Menschen nun endlich die Möglichkeit, nicht nur sehen, sondern auch nutzen, sich von jahrhundertalten Systemstrukturen abwenden zu können ist doch lobenswert. Die "Neue Normalität" / "Great Reset" soll zwar von oben bestimmt werden und das wird es auch, jedoch gibt es unten immer noch genug Menschen, die ihr Leben selbst bestimmen möchten.
Ich brauche keine Bank mehr, oder??? Es gibt doch bald Zentralgeld!
Und es gibt hier einen großen Unterschied,
zwischen Bänker / Broker (institutionell)
und Privat-Menschen.
Beide haben unterschiedliche Ziele.
Grüße
Kurt Franck