Robert Halver leitet die Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank. Mit Wertpapieranalyse und Anlagestrategien beschäftigt er sich seit Abschluss seines betriebswirtschaftlichen Studiums 1990. Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernseh- und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie durch Fachpublikationen präsent.
Bis zuletzt waren die Trumponomics mit Infrastrukturinvestitionen, Steuererleichterungen und Deregulierungen der Treiber für einen Trump-Jump nicht nur an Wall Street, sondern sogar in Europa. Wird zukünftig das Thema Handelskrieg mit all seinen Nebenwirkungen für Verunsicherung in Wirtschaft und an den Finanzmärkten sorgen? Oder werden über Deals Lösungen gefunden, die die Handels-Kuh allmählich vom Eis ziehen?
Der US-Präsident packt die ganz große Zollkeule aus. Droht jetzt die große Eskalation, der Welthandelskrieg? Die USA werden die Schmerzen ihrer eigenen Zölle spüren, nicht zuletzt an der Börse. Und Gegenzölle werden diese bestimmt nicht mildern. Ist also bei Trump mit der ähnlich heilsamen Wirkung zu rechnen, die sich auch beim Fühlen auf die heiße Herdplatte ergibt? Die Tür für schmerzlindernde Deals scheint tatsächlich nicht verschlossen zu sein.
Nicht genug, dass die Zinssenkungsphantasie ausläuft und damit die hohen Bewertungen von High-Tech noch kritischer beäugt werden. Jetzt schocken auch noch die Chinesen mit ihrem neuen KI-Chatbot „DeepSeek“, der es mit der amerikanischen Konkurrenz scheinbar aufnehmen kann. Ist das ein Vorzeichen drohenden Unheils, dass die Dominanz der US-High-Tech-Unternehmen bröckelt? Besteht so die Gefahr, dass die bislang beherrschenden Mag7 auch den Gesamtmarkt in Mitleidenschaft ziehen?
Unter anderem aufgrund seiner imperialen Antrittsrede betrachten viele vier weitere Jahre Trump mit Grauen. Auf markante Paukenschläge von ihm müssen wir uns tatsächlich einstellen. Aber wie heftig kommt es wirklich? In Europa müssen Politiker die Trumpsche Realität als letzte Chance begreifen, bestehende Irrwege zu verlassen und sich nicht mehr nur hinter einer dicken Mauer aus Moralismus zu verstecken. Zumindest am Aktienmarkt, auch dem deutschen, ist keine Angst angebracht.
Im neuen Jahr sind die Anleger noch auf Richtungssuche und fragen sich, ob die Vorfreude auf das Börsenjahr 2025 zu groß war. Doch ist eine zwischenzeitliche Aktien-Korrektur mehr als gesund, um dann nicht nur die Risiken, sondern auch die Chancen zu betrachten.
Nach der Rallye im alten stimmen die Vorzeichen für das neue Jahr weniger hoffnungsvoll. Mit politischen Querschüssen sowie Unsicherheiten in der Wirtschaft, bei Inflation und Zinsen sind Risiken tatsächlich nicht zu leugnen.
Mit Blick auf die konjunkturelle Lethargie im Euro-Raum wird die EZB 2025 großzügiger über die hartnäckigen Rest-Risiken der Inflation hinwegsehen. In diesem Zusammenhang wäre eine dritte Leitzinssenkung um 25 Basispunkte am 12. Dezember keine Überraschung. Der auch internationale Abstieg vom Zinsgipfel mindert nicht nur die Attraktivität der geldmarktnahen Anlagen. Er stimuliert auch die konjunkturellen und damit fundamentalen Auftriebskräfte von Aktien.
2024 haben Aktien ein wahres Feuerwerk hingelegt. Und was ist mit 2025? An Krisen mangelt es nicht. Könnte also das kommende Börsenjahr zum direkten Gegenteil von 2024 werden oder behalten die Chancen erneut die Oberhand?
Nach einem guten Aktien-Jahrgang 2024 der Marke „Auslese“ richten Anleger ihr Augenmerk auf 2025. Wie entwickeln sich Konjunktur, Währungen, Zinsen Rohstoffe, Kryptos und natürlich Aktien? Und welche Konsequenzen hat Donald Trump 2.0?
Chinas bislang ergriffene Konjunkturmaßnahmen reichen nicht aus, um dem tiefen Tal der Tränen zu entkommen. Und mit Handelskrieger Trump 2.0 wird es für China exportseitig, aber auch beim Import von High-Tech-Gütern nicht besser, sondern schlechter. Zur dringend nötigen Wirtschaftsförderung wird Peking spätestens 2025 Platzpatronen gegen echte China-Böller tauschen müssen. Unabhängig davon bleibt Pekings Planwirtschaft ein klares Wachstumshemmnis.
BRICS+, ein Block aus den Kernländern Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika erhält immer mehr Club-Mitglieder. Sie eint die Schwächung des „Klassenfeinds“ Amerika, vor allem aber das Bestreben, sich von seiner Vorherrschaft an den Finanz- und Devisenmärkten freizumachen. Ist der Prozess der Ent-Dollarisierung eingeleitet?
Die Fiskal- und Geldpolitik in China wird auf Anordnung der Regierung in Peking aktiv, um die lahmende Konjunktur zu stabilisieren. Aber ist dieser chinesische "Whatever it takes"-Moment wirklich so gewaltig, dass sich Konjunktur und Aktienmärkte nachhaltig erholen?
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