Die Kryptowährung Bitcoin kletterte in der vergangenen Woche abermals auf ein neues Allzeithoch, das oberhalb von $1.600 pro Einheit ausgebildet wurde. Allein im Laufe der letzten zwölf Monate hat sich der Wert der Kryptowährung mehr als verdreifacht.

Der Run Up im Bitcoin-Sektor mag vielleicht auch darin begründet sein, dass immer mehr Staatsregierungen die Kryptowährung als offizielles Zahlungsmittel anerkennen. Eine erhöhte Nachfrage nach Bitcoins soll neben China momentan vor allem aus Japan kommen, wo die Kryptowährung fortan als offizielles Zahlungsmittel anerkannt wird.

Über die aktuelle Situation in Russland hatte ich zudem in einem zuvor veröffentlichten Beitrag am heutigen Tage berichtet. Dort hat der Moskauer Kreml ganz plötzlich einen unerwarteten U-Turn gemacht, indem ein Gesetzesentwurf zur Nutzungslegalisierung von Bitcoins auf den Weg gebracht wurde.

Bitcoin in Japan offizielles Zahlungsmittel

Cryptocompare, eine Datenwebseite, die den weltweiten Handel mit Kryptowährungen analysiert, teilte in der vergangenen Woche mit, dass mehr als die Hälfte des Bitcoin-Handelsvolumens an verschiedenen Tagen der letzten Woche in Japan zustande gekommen sei.

Wie sich gerade zeigt, scheint die im Jahr 2009 lancierte Bitcoin-Digitalwährung aus ihren Kinderschuhen heraus zu wachsen. Langsam aber sicher erschließt sich die Kryptowährung trotz einiger Betrugsskandale um gehackte Bitcoin-Börsenplätze immer mehr Käufergruppen in den verschiedensten Regionen der Welt.   

Dass die Nutzung von Bitcoins in Japan nun durch die Tokioter Regierung in den Rang eines offiziellen Zahlungsmittels erhoben wurde, verleiht der Kryptowährung immer stärker den Anstrich einer sich im Alltagsgebrauch durchsetzenden Währung. Unterschied zu Fiat- und Papiergeldwährungen ist lediglich, dass Bitcoins nicht durch eine Regierung emittiert werden.

Vielmehr steht dafür ein bestimmter Algorithmus zur Verfügung, der innerhalb von ehedem festgelegten Zeitintervallen neue Digitalwährungseinheiten emittiert. Selbst die jüngsten Interventionen der chinesischen Aufsichtsbehörden im Hinblick auf die  im Land lokalisierten Bitcoin-Börsen werden durch Beobachter plötzlich auf positive Weise interpretiert.  

China verschärft Kontrolle über Bitcoin-Börse

Chinas Behörden hatten deren Kontrolle über heimische Bitcoin-Börsen in den vergangenen Monaten massiv verschärft. Gleichzeitig wurde diesen Handelsplätzen zur Auflage gemacht, in der Zukunft Handelsgebühren seitens deren Kunden zu erheben. Vordergründig richteten sich diese Maßnahmen gegen eine ausufernde Spekulationswelle im Bitcoin-Sektor.

Auf der anderen Seite zeigen sich die chinesischen Behörden besorgt darüber, dass Bitcoin-Börsenhandelsplätze die Kapitalflucht aus China und Geldwäscheaktivitäten verschärfen könnten. An Europas Bitstamp-Börse, an der Bitcoins auf US-Dollarbasis gehandelt werden, vollzogen sich in der letzten Woche Preiszuwächse von bis zu 3,6% pro Handelstag.

In diesem Zuge wurde ein neues Allzeithoch bei $1.623 pro Einheit ausgebildet. Digitale Bitcoins sind damit bereits weit mehr wert als eine Feinunze Gold. Seit Mai letzten Jahres haben sich Bitcoins im Wert verdreifacht. Diese Entwicklung hievt den Gesamtwert aller in Umlauf befindlichen Bitcoins momentan auf einen Betrag in Höhe von (in Relation zu den Papiergeldwährungsmärkten noch läppischen) $25 Milliarden.

Kommt der Bitcoin-ETF nun doch?

Auch in den Vereinigten Staaten hat die neue Führung der US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) in der Zwischenzeit angekündigt, deren im Monat März getroffene Entscheidung zum Verbot der Auflage eines Bitcoin-ETFs in den USA womöglich revidieren zu wollen.

Wenn sich die Entwicklung in diesem Sektor auf eine ebenso rasante Weise wie in den letzten Monaten fortsetzen sollte, lässt sich durchaus davon ausgehen, dass Bitcoin in den nächsten Jahren zu einer neuen Weltwährung aufsteigen könnte. Ironie an der ganzen Angelegenheit ist, dass Regierungen ihren Bürgern diese Weltwährung gar nicht werden aufzwingen müssen.

Vielmehr dürfte das zukünftige Interesse am Besitz und Handel von Bitcoins unter der breiten Bevölkerung wachsen, wodurch sich deren Nachfrage weltweit potenzieren wird. Irgendwann könnte – wie im Fall von hochpreisigen Aktien – ein Split erfolgen, wodurch die zirkulierende Währungseinheitenbasis massiv vergrößert und optisch billiger würde. Warten wir es ab und beobachten aufmerksam, wie sich die Dinge in diesem Sektor weiterentwickeln werden…

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