Ja, ja, nach wie vor ist die Hoffnung groß, dass sich US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatspräsident Xi Jinping endlich gemeinsam an einen Tisch setzen werden, um den sich intensivierenden Handelskrieg zwischen den beiden Nationen zu entschärfen.

Es wird gehandelt, nicht gesprochen

Die so genannten „Talking Heads“ haben wieder einmal Hochkonjunktur an den Finanz- und Kapitalmärkten, und so verwundert es kaum, dass sich der Wind in der Realität in eine völlig andere Richtung zu drehen beginnt.

Oder sagen wir es so: Gesprochen wird ziemlich wenig, dafür eskalieren die Drohungen. Es werden Fakten geschaffen. So nun unter aller Voraussicht auch im Hinblick auf wichtige  Technologieexporte der Vereinigten Staaten an das Reich der Mitte.

Wie heute zu lesen und hören war, erwägt die Washingtoner Trump-Administration eine massive Verschärfung der gesetzlichen Auflagen im Bereich der US-Technologieausfuhren an China.

DeuBa: „substanzielle und langwährende Negativeffekte“ zu erwarten

Die Deutsche Bank AG ließ sich nicht lange bitten, um einmal ganz geschwind eine Hochrechnung anzustellen, welche Auswirkungen eine solche Entscheidung in der Zukunft haben würde.

Ergebnis ist, dass es zu „substanziellen und langwährenden Negativeffekten“ im weltweiten Handel und in den bilateralen Beziehungen zwischen den USA und China kommen würde. Es lässt sich also nach einer Verhängung von US-Sonderzöllen im Umfang von $250 Milliarden auf Einfuhren aus China also auch durchaus noch Einer oben draufsetzen.

Hongkong: Tec-Werte stürzen weiter ab

Im Fokus der Washingtoner Regierung befinden sich unter anderem Technologien, die sich vor allem um die Bereiche Künstliche Intelligenz, Mikroprozessoren sowie Automatisierungs- und Robotertechnik drehen. Diese Sektoren könnten in den USA fortan unter der Prämisse der Nationalen Sicherheit protegiert und abgeschirmt werden.

Nicht nur Amerikas Technologieproduzenten würden auf diese Weise hart getroffen, sondern auch chinesische Einkäufer und Importeure, wie die Deutsche Bank AG befindet. An Chinas Festlandbörsen setzte sich die Aktienmarkt-Talfahrt im heutigen Handel fort. An vorderster Front der größten Verlierer befanden sich selbstverständlich Technologieentwicklungsfirmen.

Trump will Digital-Plan Pekings durchkreuzen

Laut der Deutschen Bank AG ließen sich die meisten Technologien sowohl im zivilen wie auch im militärischen Bereich nutzen. Sollte es im Zuge eines Kalten Krieges im Wirtschaftsbereich zu einer baldigen Verhängung von Exportkontrollen in den USA kommen, so würden Firmen auf beiden Seiten die daraus resultierenden Auswirkungen zu spüren bekommen.

Der Trump-Regierung ist die Tatsache ein Dorn im Auge, dass die Pekinger Staatsregierung das Ziel verfolgt, in der Zukunft zur weltweit führenden Wirtschaftsmacht auf den Gebieten der elektrisch betriebenen Fahrzeuge, der Automatisierungs- und Robotertechnik sowie der Künstlichen Intelligenz zu avancieren.

Keine Annäherung vor avisierten Gesprächen – eher das Gegenteil

Ende dieses Monats soll es endlich zu einem Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping am Rande des G20-Gipfels in Argentinien kommen, welchem seit langer Zeit unter Finanzmarktakteuren entgegen gefiebert wird.

Lagen die Konsensschätzungen in Bezug auf den Abschluss eines möglichen Deals zwischen beiden Seiten vor Beginn dieser Woche noch bei 50%, so ist dieser Wert jetzt auf nur noch 40% gesunken.

Denn trotz all des hoffnungsfrohen Geredes an den Finanzmärkten zeigen weder die USA noch China bislang auch nur einen Fitzel an Bereitschaft, um von der jeweils eigenen Position abzulassen. Diese Entwicklung hatte sich in der letzten Woche auch anhand des Verlaufs des Asia-Pacific Economic Cooperation Forums widergespiegelt.

Erstmals seit einem Vierteljahrhundert ist es nicht zu einer gemeinsamen Abschlusserklärung nach dieser Veranstaltung gekommen. In den Vereinigten Staaten wären allen voran Apple, IBM, Google, Amazon & Co. von einer gesetzlichen Verabschiedung von Exportkontrollen in den USA betroffen.  

Beide Seiten würden hart getroffen

Analysten sind mehrheitlich der Auffassung, dass das Ergreifen von Vergeltungsmaßnahmen seitens Chinas gegen die Vereinigten Staaten mit zu den wahrscheinlichsten Szenarien gehört, falls die Trump-Regierung ihren momentanen Erwägungen auch Taten folgen lassen sollte.

Es zeichnet sich ab, dass es amerikanischen Technologieunternehmen dann wohl nicht mehr möglich sein würde, auch weiterhin auf die heutige Weise an Chinas Märkten zu agieren. In das sich auftuende Vakuum würden unter aller Voraussicht Technologiekonzerne aus anderen Industrieländern hinein springen.

China dürfte es hingegen schwer fallen, in der Zukunft mit anderen Technologiemächten zu konkurrieren, da der Technologietransfer aus den Vereinigten Staaten in Richtung des Reichs der Mitte deutlich reduziert würde. Laut Deutsche Bank AG würden die Lieferketten in China dadurch auf empfindliche Weise getroffen.

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