Investoren kämen in Mississippi und Tennessee in der Zukunft nicht nur in den Genuss von Steuererleichterungen, sondern es zeichnet sich zudem in zwei weiteren Bundesstaaten ab, dass Gold und Silber schon bald eine offizielle Geldfunktion zufallen könnte anstatt einzig und allein – wie über den Verlauf der vergangenen Jahrzehnte – auf deren Rohstoffcharakter reduziert zu werden.

Im Bundesstaat Mississippi haben die beiden republikanischen Abgeordneten Henry Zuber und Brady Williamson am 18. Januar den Gesetzentwurf 375 (HB375) in die Unterkammer des Parlaments eingebracht. Dieser Gesetzentwurf sieht vor, in der Zukunft neben Gold und Silber auch Platin und Palladium von der Verkaufssteuer zu befreien.

Um sich für eine Befreiung von der örtlich erhobenen Verkaufssteuer zu qualifizieren, müssen Edelmetalle raffiniert werden und mindestens einen Grad von neunzig Prozent an reinem Gold, Silber, Platin oder Palladium oder eine Kombination aus den aufgezählten Metallen mit demselben Grad aufweisen.

Ferner müssen die Verkaufspreise aller Edelmetalle frei fluktuieren und vom Geschehen an den jeweiligen Spot-Märkten abhängig sein, womit Faktoren wie deren Seltenheit, Zustand, Alter (Jahrgang) und andere externe Faktoren nicht ins Gewicht fielen.

Ortswechsel. Im Bundesstaat Tennessee hat der republikanische Senator Rusty Crowe am 20. Januar den Senatsgesetzentwurf 251 (SB251) in die Oberkammer des Parlaments eingebracht. Eine Verabschiedung dieses Gesetzentwurfs würde bestimmte Münzen, Währungen und Edelmetalle von der örtlich erhobenen Verkaufssteuer befreien.

Um sich für eine solche Befreiung zu qualifizieren, müssen Münzen teilweise oder in Gänze aus Gold, Silber, Platin, Palladium, Rhodium oder anderen seltenen Metallen hergestellt sein, ausschließlich als gesetzlich akzeptiertes Zahlungsmittel, Sicherheit oder Rohstoff in diesem und/oder einem anderen Bundesstaat, den USA oder einer ausländischen Nation verwendet werden und auf Basis von ihrem innerem Wert in Form eines wertvollen (Münz-)Materials oder Sammlerstücks anstelle ihres repräsentativen Werts in Form eines Mittels zum Zahlungsaustausch zum Einsatz kommen.

Eine Erhebung von Umsatz- und Verkaufssteuern auf Gold, Silber und andere Edelmetalle erhöht die Investitionskosten. Mittels einer potenziellen Aufhebung dieser Steuern würde eine Barriere beseitigt, die Investoren davon abhalten könnte, einen Kauf von physischem Metall zur Diversifikation der eigenen Portfolios in Betracht zu ziehen.

Mit dem rasanten Aufkommen von elektronischen Zahlungsdiensten ist es hingegen einfacher als jemals zuvor geworden, Edelmetalle im alltäglichen Geschäftsverkehr zu verwenden. Doch erhobene Steuern auf Edelmetallbarren erweisen sich als Hürden hinsichtlich einer Nutzung von Gold und/oder Silber als Geld, indem deren Transaktionskosten künstlich erhöht werden.

Angriff auf das Geldmonopol der Federal Reserve

Eine Verabschiedung der beiden erwähnten Gesetzesvorlagen würde einen kleinen Schritt in Richtung einer Untergrabung des Geldmonopols der Federal Reserve bedeuten, indem eine bedeutende Hürde zur Verwendung von Gold und/oder Silber bei alltäglichen Transaktionen im Zahlungs- und Geschäftsverkehr beseitigt würde.

Bundesstaaten, die Umsatz- und Verkaufssteuern auf den Kauf von Edelmetallen erheben, scheinen tatsächlich den Anschein erwecken zu wollen, als ob es sich im Fall von Gold und Silber nicht um Geld handeln würde. Stellen Sie sich geistig einen Lebensmittelkaufmann vor, den Sie darum ersuchen würden, eine Fünf-Dollar-Note zu wechseln, worauf dieser Ihnen eine Steuer in Höhe von 35 Cents in Abzug brächte. Unfassbar, nicht wahr?

Schließlich haben Sie nicht anderes getan, als die eine gegen eine andere Form des Geldes auszutauschen. Doch ein eben solcher Effekt geht mit der Erhebung einer Umsatz- und Verkaufssteuer auf Gold und Silber einher. Mittels einer potenziellen Abschaffung dieser Steuer hinsichtlich des Austauschs von Gold und Silber würden die beiden Bundesstaaten Mississippi und Tennessee Edelmetalle fortan als Geld – und nicht einzig und allein als Rohstoffe – betrachten.

Es würde sich aus Sicht von Edelmetallen um einen kleinen, jedoch wichtigen Schritt zur Wiederherstellung des Status von gesetzlich akzeptierten Zahlungsmitteln sowie zu einer Beschneidung des Geldmonopols der Federal Reserve handeln. Der ehemalige texanische Kongressabgeordnete und einstige Präsidentschaftskandidat Dr. Ron Paul erklärte hierzu wie folgt:

Wir sollten kein Geld besteuern, weil es sich hierbei um keine gute Idee handelt. Es macht überhaupt keinen Sinn, Geld zu besteuern. Papier ist kein Geld, sondern es handelt sich um Betrug.“

Dr. Paul tätigte diese Aussage bereits im Jahre 2017 im Zuge einer Anhörung zur Unterstützung eines Gesetzes im Bundesstaat Arizona, mittels dessen Verabschiedung die Kapitalertragssteuern auf Gold und Silber in Arizona beseitigt wurden. Die Auswirkungen dieses Beschlusses im Bereich der gültigen Rechtsvorschriften gehen über die bloße Steuerpolitik hinaus.

Im Rahmen einer Veranstaltung im Anschluss an die Anhörung vor dem Senatsausschuss wies Dr. Paul darauf hin, dass es in der Tat um die Größe und den Umfang der Regierung gehe. Er fügte wie folgt an:

Wenn Sie eine in ihrem Umfang kleinere Regierung wollen, dann wollen Sie auch ein gesundes Geldsystem. Menschen, die sich für eine permanent in ihrem Umfang expandierende Regierung aussprechen, wollen kein gesundes und auf soliden Füßen stehendes Geldsystem. Sie wollen Dich täuschen, manipulieren und Betrug begehen, indem sie permanent frisches Geld erzeugen. Diese Menschen wollen ein Monopol errichten. Und diese Menschen wollen jeden von uns auf eine Weise konditionieren, wie unsere Schulen tagtäglich uns und unsere Kinder konditioniert haben. Das Ganze geht schlussendlich bis zu einem Punkt, an dem diese Leute uns weismachen möchten, dass Defizite keine Rolle mehr spielten.“

Praktisch betrachtet öffnet eine Beseitigung der Umsatz- und Verkaufssteuern auf Gold, Silber und andere Edelmetalle den Menschen die Tür, um regelmäßig solides und echtes Geld in ihren alltäglichen Geschäftstransaktionen zu verwenden. Es handelt sich also um einen sehr wichtigen Schritt in Richtung eines neu aufkommenden Währungswettbewerbs.

In der Landesverfassung der Vereinigten Staaten von Amerika heißt es in Artikel I, Paragraph 10: „Kein Staat darf…etwas anderes als Gold- und/oder Silbermünzen als Zahlungsmittel im Bereich der Verschuldung machen.“

Derzeit werden alle Schulden und Steuern in den Vereinigten Staaten entweder mit durch die Federal Reserve emittierten Banknoten (US-Dollars) bezahlt, die durch den Washingtoner Kongress einst als gesetzliches Zahlungsmittel genehmigt und festgelegt wurden, oder alternativ lässt sich mit Münzen bezahlen, die durch das Finanzministerium ausgegeben – und von denen nur sehr wenige Gold und/oder Silber – enthalten.

Die Federal Reserve ist dabei, dieses konstitutionelle Währungssystem zu zerstören, indem deren Repräsentanten ein Monopol auf Grundlage der eigens emittierten Fiat-Währung geschaffen haben. Ohne eine Besicherung dieser Fiat-Währung durch Gold und/oder Silber kann die Federal Reserve leichterdings Geld aus dem Nichts erzeugen. Im Lauf der Zeit wird also nicht nur die Kaufkraft dieser Fiat-Währung abgewertet, sondern der Bundesregierung wird es ferner ermöglicht, permanent frische Kredite aufzunehmen und staatliche Ausgaben beständig zu expandieren, was in einem soliden Geldsystem unmöglich wäre.

Ohne die Federal Reserve wäre es der Washingtoner Bundesregierung nicht möglich, ihre endlosen und gegen die Landesverfassung verstoßenden Kriege in Übersee sowie ihre „wohlfahrtsstaatlichen Programme“ zu finanzieren. Die Federal Reserve erweist sich als Motor, der die mächtigste Regierung in der Weltgeschichte antreibt.

Eine Verabschiedung der in den Bundesstaaten Mississippi und Tennessee eingebrachten Gesetzesvorlagen würde eine zentrale Hürde, welche eine alltägliche Nutzung von Gold und Silber als Geld im Geschäfts- und Zahlungsverkehr blockiert, beseitigen. Gleichzeitig würde es zum Beginn eines Prozesses zur Abschaffung des durch die Federal Reserve betriebenen Fiat-Geldsystems kommen.

Das Aufkommen eines alternativen Währungssystems würde den Fiat-Geld-Zentralplanern im Eccles Building den Teppich unter den Füßen wegziehen, indem die Funktionsweise des eigens betriebenen Fiat-Geldsystems auf kommunaler und bundesstaatlicher Ebene irrelevant würde.

Das durch die Federal Reserve in den Vereinigten Staaten errichtete Geldmonopol befände sich durch das Aufkommen eines alternativen Währungssystems in heimischen Gestanden in Gefahr. Der Verfassungsexperte Professor William Greene führt hierzu wie folgt aus:

Wenn die Bürger in einer Vielzahl von Bundesstaaten wieder damit beginnen, Gold und Silber anstelle des US-Dollars im alltäglichen Zahlungsverkehr zu nutzen, würde die Federal Reserve im selben Atemzug ihren Status einbüßen, womit das Geldmonopol der Regierung fallen würde. Während die Bürger im Zeitablauf sowohl Gold- und Silbermünzen wie auch US-Dollar-Banknoten auf Staatsebene nutzen, wird sich die Tatsache herausstellen, dass Gold- und Silbermünzen ihren intrinsischen Wert auf weit bessere Weise erhalten als die durch die Federal Reserve ausgegebenen Banknoten. Es wird daraufhin zu einer Umkehrung des Gresham´schen Gesetzes kommen, in dessen Zuge gutes und solides Geld (Gold- und Silbermünzen) das schlechte Geld (Banknoten der Federal Reserve) vom Markt verdrängen werden. “

Und während der Grundstein für eine solche Entwicklung gelegt wird, könnten wir in diesem Zuge schon in absehbarer Zeit zu Zeugen einer ganzen Kaskade von Ereignissen werden. Hierzu gehört, dass Bundesstaaten, die Gold und Silber wieder ihren einst vorherrschenden Status zurück verleihen, nicht nur zu Magneten in der heimischen Geschäftswelt avancieren dürften, sondern sich auch immens hoher Kapitalzuflüsse erfreuen würden. Denn Einwohner anderer Bundesstaaten werden ihren Wunsch nach einem soliden Geldsystem auf eine ganz einfache Weise zum Ausdruck bringen: Indem sie ihr Kapital und ihre Ersparnisse verlagern.

Kommt ein solcher Prozess erst einmal in Gang, könnte es ab einem gewissen Zeitpunkt zu einem allgemeinen Aufbegehren gegen jede Form der Transaktion mittels jenen durch die Federal Reserve emittierten Banknoten kommen. Ab diesem Zeitpunkt würden durch die Federal Reserve ausgegebene Banknoten vielerorts zurückgewiesen und aus Sicht von Ottonormalbürgern immer irrelevanter.

Die beiden in den Bundesstaaten Mississippi und Tennessee eingebrachten Gesetzentwürfe erweisen sich inzwischen als ein Teil einer breiten Initiative auf Ebene der Bundesstaaten, um die Rückkehr zu einem soliden Geldsystem zu unterstützen.

“Was heißt das für mich konkret!?” (Roman Baudzus)

Konkret heißt das, dass die Initiative zur Schaffung eines auf Wettbewerb basierenden und vor allem soliden Geldsystems durch eine Reihe von “roten” und somit republikanisch regierten Bundesstaaten angestoßen worden ist.

Erst kürzlich berichtete ich Ihnen, dass Abgeordnete im Bundesstaat Texas mit dem Gedanken an die Abhaltung eines Unabhängigkeitsreferendums <link beitrag post texit-parlamentarier-erwaegen-gesetzentwurf-fuer-unabhaengigkeits-referendum _blank>liebäugeln, sich darauf berufend, dass eine Sezession vom Rest der Union, der sich andere Bundesstaaten jederzeit anschließen könnten, schon allein deshalb unkompliziert ablaufen könnte, da Texas neben einem eigenen Strom- und Elektrizitätssystem auch über eigene Goldvorräte verfüge.

Kurz vor Weihnachten letzten Jahres <link beitrag post gold-und-silber-bald-akzeptierte-zahlungsmittel-in-south-carolina _blank>war an dieser Stelle zu lesen, dass es im Bundesstaat South Carolina zur Einbringung einer ähnlichen Gesetzesvorlage wie jetzt in Mississippi und Tennessee gekommen ist, so wie zuvor bereits in Utah, Wyoming, Arizona und zwei bis drei anderen Bundesstaaten.

Wer mittlerweile ganz offen über eine Abspaltung von der Union – und somit eine potenzielle Sezession spricht – muss in erster Linie die Grundlage für ein funktionierendes Geldsystem abseits des durch die Federal Reserve ausgeübten Geldmonopols schaffen, um den eigenen Worten ab einem bestimmten Zeitpunkt auch Taten folgen zu lassen.

US-Präsident Franklin D. Roosevelt hat einmal gesagt, dass in der Politik nichts aus reinem Zufall geschähe. Also müssen wir die auf Ebene einzelner Bundesstaaten angestrebten Ziele und Beschlüsse aufmerksam beobachten und ernst nehmen.

Die USA bestehen nämlich nicht nur aus einer Washingtoner Bundes- und Zentralregierung. Auffällig ist, dass eine immer größere Anzahl von Regierungen auf bundesstaatlicher und kommunaler Ebene die Washingtoner Bundesregierung inzwischen ganz offen als “Feind” der eigenen Interessen bezeichnet.

So etwas hatte es in dieser Intensität wohl zuletzt nur vor dem Ausbruch des amerikanischen Bürgerkriegs gegeben. Mehr und mehr zeichnet sich ab, dass die insbesondere “rot” regierten Bundesstaaten keine Einmischung in die Angelegenheiten vor Ort durch die Bundesregierung wünschen, wie es sich in diesen Tagen auch wieder auf dem politischen Schlachtfeld der Integration und Einwanderung <link beitrag post einwanderung-gerichtliche-schlappe-fuer-biden-in-texas _blank>abzeichnet.

Letztendlich ist die (weltweite) Wiedererrichtung eines soliden Geldsystems ein nobles Ziel, wohingegen sich aus Sicht der USA mittlerweile die Frage zu stellen scheint, ob die Umsetzung dieses Ziel auf heimischer Ebene den Riss, der durch das gesamte Land verläuft, im Endeffekt nicht zu zementieren und zu einem Sankt-Andreas-Graben zu machen droht, um auf dieser Basis irgendwann vollendete politische Tatsachen zu schaffen.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Bericht auf der Seite von schiffgold.com.

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