Hierbei handelt es sich um den Edelmetallsektor. Sah es im gestrigen Handel noch danach aus, als ob der Goldpreis in Kürze die Marke von 1.800 US-Dollar pro Feinunze und Silber die Marke von 24,70 pro Unze von oben testen würden, so hat sich das technische Bild nun ganz plötzlich gewandelt.

Jemand braucht nur auf die aktuellen Gold- und Silberpreisverläufe zu blicken, um sich eines zunehmenden Kaufinteresses gewahr zu werden. Nicht nur die Edelmetallpreise, sondern vor allem auch eine ganze Reihe von Minenfirmen wissen von dieser aktuellen Entwicklung zu profitieren.

So lag der Kurs der Aktie des Silberproduzenten First Majestic im heutigen Vorhandel um mehr als vierzig Prozent über der gestern registrierten Notierung. Es handelt sich nicht um ein Wunder, sondern vielmehr um eine Entwicklung, welche auf der Tatsache basiert, dass die offenen Shortpositionen im Fall von First Majestic bei aktuell knapp 25 Prozent in Relation zu den umlaufenden Aktien liegen.

Individuelle Händler und Spekulanten, welche die Plattform WallStreetBets nutzen, scheinen den Edelmetallsektor als einen der am stärksten geshorteten Marktsegmente für sich entdeckt zu haben. Auch andere Minenwerte wissen im vorbörslichen Handel zu profitieren, darunter unter anderem MAG Silver (+9 %), Wheaton (+3 %), Hecla Mining (+5 %) Endeavour Silver (+7 %), Fortuna Silver (+5 %) sowie Pan American Silver (+6,5 %).

Die im Laufe der vergangenen Tage „aufs Korn“ genommenen Aktien von Unternehmen wie GameStop scheinen nach exorbitanten und jeweils durch astronomische „Shortsqueezes“ ausgelöste Kursexplosionen für den Moment ein wenig ausgelutscht zu sein, weshalb das Interesse unter Spekulanten nach Gewinnmitnahmen nun zu sinken scheint.

 

Wenn es jetzt zu einer Rotation in den Gold- und Silbersektor unter diesen „Anlegern“ kommen sollte, so könnte der gesamte Bereich vor einem fulminanten Anstieg stehen. In einem Twitter-Posting (siehe oben) hieß es gestern, dass der Silbermarkt per se

einer der am stärksten manipulierten Märkte auf der ganzen Welt“ sei.

Und aus diesem Grunde sollte der Silberpreis nicht – wie aktuell – bei 26,xx US-Dollar pro Unze, sondern bei 1.000 US-Dollar pro Unze liegen. Gleichzeitig wurde in dem Kommentar darauf aufmerksam gemacht, dass sich doch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen ließen, da (Bullion-)Banken im Falle eines exorbitanten Anstiegs in die Pleite getrieben würden.

„Was heißt das für mich konkret!?“

Auf welche Weise Gold und Silber letzten Endes auf faire Bewertungen getrieben werden, kann langjährigen Investoren in diesem Sektor eigentlich ziemlich egal sein. Trotz allem sei hier erwähnt, dass selbst spekulationsgetriebene Gewinne maximal zu Teilgewinnmitnahmen genutzt werden sollten, da physische Edelmetalle als Hedge und Absicherung gegen einen Finanz-Crash und/oder Inflation/Deflation dienen (anders als im Fall von papiernen E-Minis).

Alles in allem zeigt sich, wie kaputt diese „Märkte“ doch sind. Kleinanleger und Spekulanten scheinen aus den vergangenen Jahrzehnten allerdings eine Lektion gelernt zu haben. Der Macht der Banken und Hedgefonds gilt es, sich nicht individuell, sondern in geballter Form, heißt also in einem Zusammenschluss, entgegenzustellen.

Das Internet und die technologische Entwicklung bieten aus heutiger Sicht offensichtlich die adäquaten Möglichkeiten hierfür. Oder wie sollte es sonst anders sein, dass eine gierige und aufgepeitschte Meute in diesen Tagen einen Hedgefonds nach dem anderen in Schieflage bringen und die Finanzwelt vor sich hertreiben kann? Interessante Beobachtungen sind das schon…

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