Gerade nachdem sich die Politik in den USA auf ein Anheben der Schuldengrenze geeinigt hatte, war die desaströse Entwicklung der weltweiten Aktienkurse kaum vorhersehbar. Eigentlich standen die Indikatoren nach Zustimmung des Kongresses zur Anhebung der Schuldenobergrenze auf „Aktien rauf – Edelmetalle runter“. Doch manchmal kommt es anders als man denkt. Der schwarze Schwan, der diesmal auftauchte trug den Namen „Standard & Poor´s“ und im Schnabel ein AA+ für die USA.
Der Dax steht im Moment bei knappen 5700 Punkten mit weiter sinkender Tendenz und die Edelmetalle schießen sowohl in US-$ als auch in Euro gerechnet durch eine scheinbar nicht mehr vorhandene Decke. Der Goldpreis für eine Unze verteuerte sich innerhalb von nur 48 Stunden zeitweise um mehr als 100 US$. Es scheint eine Flucht in das gelbe Metall eingesetzt zu haben, wobei es sich als äußerst bemerkenswert darstellt, dass Gold mittlerweile zu höheren Preisen als Platin gehandelt wird.
Es ist durchaus möglich, dass wir gerade zu Zeitzeugen vom Anfang des finalen Game Overs werden, bei dem sich ein großer Teil der weltweit vorhandenen Scheinvermögen und spiegelbildlichen Schulden in Höhe von 45 Billionen US-Dollar in Luft auflösen werden. Die Zeichen stehen auf Deflation und um Inflation oder eine in Kürze drohende Hyperinflation braucht und sollte man sich derzeit noch keine Sorgen machen. Wie bereits in diesem Artikel erwähnt, scheint alles nach Fahrplan zu laufen:
<link>Blindes Huhn findet Korn
[...] Die Einleitung einer Hyperinflation durch Ausweitung der Geldmenge und (!!!) Beteiligung der Bürger an der Geldflut durch höhere Löhne dürfte jedoch erst nach dem deflationären Crash und dem Abschluss einer erfolgreichen Umverteilung fast aller in öffentlicher Hand verbliebenen Realgüter erfolgen. Griechenlands Bürger wehren sich gerade u.a. gegen diesen, durch die geplanten Privatisierungen stattfindenden Ausverkauf des Landes, der eben über diese enormen Länderabwrackprämien auch vom deutschen Steuerzahler bezahlt werden wird. [...]
Eine schnelle Erholung an den Aktienmärkten halte ich für völlig ausgeschlossen. Die Anleger sind sich der enormen Risiken bewusst geworden. Es scheint, als habe das kollektive Verdrängen von Realitäten in den letzten zwei Jahren ein Ende gefunden. Man wurde sich bewusst, dass die enormen Neuverschuldungen der Staaten und Rettungen der Banken (auch mit Hilfe der EZB), - die in den letzten zwei Jahren an den Aktienmärkten in Form höherer Kurse gefeiert wurden - sich als Schall und Rauch erweisen müssen. Im einmaligen Vorgang des Downgrades der USA findet dieses neue Bewusstsein nun seinen vorläufigen Höhepunkt.
Die Entwicklung der Edelmetallpreise ist weiterhin als sehr positiv einzuschätzen. Wobei es mittlerweile fast schon albern erscheint, den Preis einer Unze in Baumwollwährungen eines sich auflösenden Weltfinanzsystems bewerten zu wollen. Die Flucht ins Gold hat begonnen und man sollte damit rechnen, dass sich bei einem Verhältnis von etwa 1 Unze physischer Ware zu 45 Unzen Papiergold der Preis für physische Ware vom Spotpreis abkoppeln wird. Auch erscheint es mehr als denkbar, dass physische Ware demnächst nicht mehr am Markt zu haben sein wird. Silber hinkt zurzeit noch hinterher, sollte aber auch sehr starke Preissteigerungen erfahren, wenn die breite Masse ins Gold des kleinen Mannes flüchten will, was sich aufgrund der begrenzten physischen Menge als Unmöglichkeit darstellen wird.
Ein weiterer höchst interessanter Aspekt dieser Zeit, sind die immer häufiger auftretenden Volksrevolutionen, wobei nicht mehr nur die arabische Welt betroffen ist, sondern mittlerweile auch westliche Staaten wie Spanien, Israel oder – gerade höchst aktuell - Großbritannien. Die Völker beginnen gerade weltweit aufzustehen, um gegen ein System zu kämpfen, dass für eine kleine Elite, die beste aller Welten darstellt, aber für 20 Prozent der jungen Engländer im Alter von 16 bis 24 Jahren Arbeitslosigkeit und Armut bedeutet.
Tatsächlich sollte realisiert werden, dass der große Umbruch begonnen hat und der Politik kaum noch weitere Kaninchen zum Aus-dem-Hut-zaubern zur Verfügung stehen.
Kommentare
Im obigen Text steht es recht deutlich. In Gold und Silber - und zwar in physischer Form an einem geheimen Platz.
Keine ETFs oder sonstiges Papier. Das sind alles Versprechen die nicht gehalten und erst recht nicht eingelöst werden. Bankschließfach? Das Ausfallrisiko und die staatliche Begehrbarkeit sind viel zu groß um Ihre Lebensarbeitsleistung zu riskieren.
Bleiben Sie wachsam
F. Kalb
Wenn's dann nicht passt wirds passend gemacht, denn warum hätte der Zeitpunkt der Herabstufung nicht schon vor der Kongressentscheidung liegen sollen?
Nur: Wie lange hat man noch etwas von den Wettgewinnnen?
Es bleibt spannend.
ich möchte mich bedanken für all die guten Zeilen in Ihren wöchentlichen Kommentaren und Berichten. In den letzten beiden Jahren habe ich nach den Empfehlungen von Ihrer Seite gehandelt und bin bis heute damit nicht schlecht gefahren.
In EM investiert sind ja gesehen auf den Großteil der Bevölkerung, nur wenige Prozent. Wie Sie schon oben erwähnt haben, kann ein großer Teil der Restbevölkerung (auch wenn diese es wollten) nicht bedient werden mit EM.
Wenn es jetzt zu Eskalationen und Protesten kommt, so sind diese zum großen Teil der Politik geschuldet, da diese Damen und Herren nicht in der Lage sind, bzw. es nicht wollen, dass die Jugend in Europa eine Zukunft hat.
Gruss hs
Wenn's dann nicht passt wirds passend gemacht, denn warum hätte der Zeitpunkt der Herabstufung nicht schon vor der Kongressentscheidung liegen sollen?
Nur: Wie lange hat man noch etwas von den Wettgewinnnen?
Es bleibt spannend.
Sehr schön formuliert: Endzeittexte der Bibel - Wohin mit mit der Kohle?
Wird schon schief gehen....
Sehen Sie nicht die Gefahr der starken Inflationierung durch ein anstehendes QE3 und die bereits stattfindenden Anleihenkäufe der EZB und später des ESFS. Das zugehörige Geld wird durch die Nordländer so lange möglich über neue Schulden bereit gestellt, bis auch diese ihr Rating verlieren. Neue Schulden bedeutet mehr Geld und damit Inflation. Auf dem Weg dorthin wird zur Bedienung der Zinsforderungen Staatseigentum verscherbelt und der Bürger mit Sonderabgabenund erhöhten Steuern geschröpft. Die Konsequenz sehe ich genauso wie Sie, dass das Ziel die Zwangsprivatisierung allen Staatsegientums und zwangsweise Enteignung der Bürger durch den Staat zur Erbringung seiner Verpflichtung aus den Schulden ist.
Wäre das nicht eher der Wesenszug einer Stagflation, die wir derzeit vorfinden. Sich ausweitende Geldmenge durch immer mehr Schulden zur Verhinderung von Staatspleiten bei gleichzeitigem sinkenden/ stagnierendem Realeinkommen. Dadurch dürften Preise in der jeweiligen Baumwollverrechnungseineit nicht unbedingt fallen. Da die Geldmenge immer weiter ausgeweitet wird, ist genug zum Spielen da und eine Blase nach der anderen wird aufgepumpt.
Zur Vermeidung der Deflation durch sich auflösende Geld-/ Schuldenpaare wird keine Pleite zugelassen und jedes drohende Problem mit Geld zugeschüttet.
Die große Frage ist doch, was passiert, wenn nun selbst die noch guten AAA-Schuldner sich am Kapitalmarkt mehr versorgen können.
Lässt man einen Schuldenschnitt zu,dann folgt eine Deflation durch sich auflösende Schulden-/Geldpaare. Kaufen nun aber ESFS/ EZB/ FED munter weiter ALLE Staatsanleihen auf, damit es zu keinem Ausfall kommt, gehen wir direkt indie Hyperinflation über. Die Notenbanken müssen sich keine Sorgen über Ratings machen. Sie kaufen einfach die Anleihen der Staaten, egal welcher Bonität und schickenein paar schöne Zahlen auf das Girokonto der Staaten.
Ich glaube nicht daran, dass man es dazu kommen lässt, dass Staaten ihre Schulden offiziell nicht bedienen werden. Es ist viel angenehmer, es zu Inflationieren,dann findet man immer einen Schuldigen außerhalb der eigenen Sphäre.
Was halten Sie eigentlich von der Idee, dass die USA garnicht mehr so scharf auf ein AAA Rating sind und sich durch starke Entwertung ihrer ausgegeben Anleihen und Rückkauf selbiger nach starker Entwertung mit dem Geld der FED ( diese kauft munter weiter Anleihen des Staates und stellt ihm so das Geld zum Rückkauf zur Verfügung ). So könnte man locker seine Schulden um vielleicht 30-50% drücken und steht danach wieder top da.
Ich hatte die Idee woanders gelesen und finde sie bestechend. Zumaldas ganze Theater um die Schuldenobergrenze dazu passen würde, dass sich die USA absichtlich an den Pranger stellen lässt.
1700$ sind viel, sehr viel Geld. Ist Gold wertvoller geworden? Nicht unbedingt. Mankann die Wurst nämlich von wei Seiten betrachten. Man kann sagen, dass Gold immer wertvoller geworden ist. Mankannaber auch sagen, dass das Geld immer wertloser geworden ist. Schauen Sie sich die ganzen Billionen an, die so um den Planeten jagen und ziehen Ihre eigenen Schlüsse. Wenn ersteinmal die Angst vor einer Staatspleite kommt, wollen alle Billiönchen in einen sicheren Hafen. Das ist ein seeeeehr enger Flaschenhals. Da möchte ich nicht in der Warteschlange stehn, wenn der EM-Händler die Türe schließt, weil nichts mehr da ist.
Lagerung : Wo denn sonst? In einer Bank.... da bin ich mal gespannt, was sie sagen, wenn die pleite ist und die Türen nicht mehr aufmacht. Oder Krisengewinnler mit ihrem Gold Sondersteuern zahlen sollen und alle Banken dazu Auskunft geben sollen..oder oder oder......anonym beim Händler um die Ecke und dann tschüss.
Es sei denn der Vermehrer hat einen Krieg gewonnen.........
Allein deshalb kann der Goldpreis bei Verkündung QE3 langfristig nur eine Richtung kennen.
Ich stimme Ihnen in allen Punkten zu, bis auf den direkten Weg in die Hyperinflation. Um eine Hyperinflation auszulösen, muss das Geld bei der breiten Masse durch höhere Löhne und/oder Sozialleistungen ankommen, alles andere lässt nur kurzfristige Blasen an den Finanzmärkten entstehen, aber nicht in der Realwirtschaft, einfach weil die Leute ihr Geld nur einmal ausgeben können. Vielleicht wird ja irgendwann Die Linke auserkoren sein, als Regierungspartei den Prozess einer Hyperinflation einzuleiten. ;-)
Die Idee, die Sie hinsichtlich des nicht mehr gewollten AAA-Ratings der USA ansprechen, hat was. Warten wir es ab ...
Beste Grüße
Helmut Reinhardt
Noch ein Wort zur Geldmengenentwicklung:
Sie schrieben: "Neue Schulden bedeutet mehr Geld und damit Inflation."
Nicht automatisch, viele der neuen Schulden ersetzen nur Geld, was durch Tilgung aus dem System eliminiert wurde. Alle Rettungspakete für die Südländer haben es bisher nur geschafft, eine starke Deflation zu verhindern, was aber nicht heißt, dass deshalb die Geldmenge stark ausgeweitet wurde. Hier M3:
http://www.bundesbank.de/statistik/statistik_ewu.php
ich denke Sie liegen zunächst mal nicht ganz richtig. Die anglo/amerikanische Finanzkonglomerat zu dem die FED, Banken und die Rating Agenturen gehören haben zur Zeit keinen wirlichen Grund das System gegen die Wand fahren zu lassen.
Das was wir hier zur Zeit erleben ist ein Versuchsballon um mal zu sehen wie es den laufen wird wenn es mal im großen Stil durchgeführt wird. Wahrscheinlich waren die selbst überrascht wie wenig anstoß es gebraucht hat um eine solche Reaktion hervorzurufen.
Zusätzlich war das ein Schlag ins Gesicht von Obama. Die haben ihm mal gezeigt was eine Harke ist. Also keine Steuererhöhungen und weitere soziale Einschnitte in Amerika.
Das System ist zwar stark angeschlagen aber noch nicht sturmreif. Das dauert etwa noch 2 Jahre wenn keine weiteren schwarzen Schwäne in Massen auftreten.
Vermutlich wird ein Großereignis wie das platzen der Chinablase oder der Bankrott mehrerer Euro Länder der Auslöser sein. Das sehe ich derzeit noch nicht.
Dann wirds erst richtig spannend und wohl dem der noch Pulver zum schießenn hat. Daher wird der Dax nun auf etwa 6900 hochlaufen. Wir werden im wesentlichen zunächst eine Schaukelbörse erleben. Wer aber heute noch Pulver bei -7 % hatte der wird sich doch die nächsten Tage/wochen freuen können wenn er es wieder versilbert.
vielen dank für die schnelle Antwort. Ich bin auch nicht der Meinung, dass die Hyperinflationbald ansteht, sondern, dass sie das Ende ist.. Vielleicht war ich nicht klar genug in meinen Äußerungen. Ich sehe eine längere Stagflation aus der wir dann später in eine Hyperinflation übergleiten, wenn die Nordländer und ihre Bürger über die Schuldenunion ausgequetscht wurden und dann die EZB oder in Vertretung anderer auch deren Anleihen aufkauft, um den unvermeintlichen Schuldenschnitt zu verhindern. Entweder werden Anleihen jedweder Bonität akzeptiert oder man hat bis dahin um den Schein zu wahren eine europäische Ratingagentur gegründet, die den Nordländern durchgehend AA+-AAA bescheinigt, um den Schein zu wahren. In den dann folgenden Streiks/ Unruhen aus der verarmten Bevölkerung werden dann auch die Lohnerhöhungen folgen, die den Sprengsatz bilden für die Hyperinflation.
Ich kann Ihnen in dem Punkt nicht folgen, da ich nicht daran glaube, dass irgendein Politiker selbst die Verantwortung übernimmt und ein direkter Staatsbankrott mit folgender Deflation zugelassen wird. Über die Inflationierung findet man viel leichter andere Schuldige, die man als Schuldige für die Situation der Bevölkernug vorweisen und auf denen man herumhacken kann. Hatten wir alles schon.
Über den Punkt :
Nicht automatisch, viele der neuen Schulden ersetzen nur Geld, was durch Tilgung aus dem System eliminiert wurde. Alle Rettungspakete für die Südländer haben es bisher nur geschafft, eine starke Deflation zu verhindern, was aber nicht heißt, dass deshalb die Geldmenge stark ausgeweitet wurde
Würde ich gerne noch diskutieren.
Ihr Link zeigt nurdie monatliche Veränderung und auch nur des deutschen Beitrages?
http://de.wikipedia.org/wiki/Geldmenge , hier die Gesamtsituation
Dem entnehme ich eine stetig steigende Geldmenge seit 2008.
Wie sollte es auch anders sein. Sie haben ja einerseits Recht. Wenn es heißt, dass z.B. Italien zig Milliarden Schulden neu finanzieren muss,dass das nur eine Refinanzierung ist. Jedoch weist doch kein Staatshaushalt ind der EU ein positives Saldo aus. Daher steigen die Schulden insgesamt und auch die Geldmenge insgesamt. Etwas anderes würde doch nur gelten, wenn gleichzeitig die gestrichenen Firmen-/ Privatkredite durch Insolvenz höher wären...siehe 2008./2009
Irre ich mich?
Demnach steigt die Geldmenge M3 stetig weiter und da kaum noch Staatsschulden für den Konsum sondern vornehmlich zur Bedienung der Zinszahlungen gemacht werden in der Größenordnung des Refinanzierungszinssatzes. Da von der Privatseite ( Überschuldung ) kaum noch größere Kreditaufnahmen zu erwarten sind, werden die Staaten das übernehmen müssen,um das System am Leben zu erhalten. Da cih davon ausgehe, dass der ESFS einen Ausfall eines der EU-Länder bis zum letzten Gläubiger verhindern wird, wäre eine schrumpfende M3 in der EU nur durch einen massiven Ausfall von privater Seite möglich?
Ist das realistisch? Solange die EU-Staaten sich weiter zur Bedienung der Zinsen verschulden ist doch mit deutlich höheren Steuern etc nicht zu rechnen.
Lediglich bei einem echten Einbruch der Weltwirtschaft wäre durch Massenentlassungen ein solches Szenrioa denkbar, dass Firmenkredite und Kredite der Bürger massiv ausfallen? Dadurch würden die Einnahmen und Ausgaben der Staaten noch massiver in Schieflage geraten und den Niedergang beschleunigen.
Wenn ich da richtig liege, erwarten Sie ein solches Szenario? Schwere Rezession mit einhergehender Deflation zu deren Überwindung dann erst die Notenpressen angeworfen werden. Vermuten Sie, dass die Staaten weltweit das Zulassen und nicht lieber präventiv die Druckerpressen anwerfen und die Staaten sich massiv neu verschulden, um den privaten Konsum und Wirtschaftswachstum aufrecht zu erhalten. Also kurze heftige Einbrüche wie aktuell ja, die aber sofort wieder mit neuem Geld zugeworfen werden. Das ist mein Gedanke, dass sich die Herren und Damen Politiker sich lieber als Retter feiern lassen möchten, als sehenden Auges in die Krise zu rennen. Es besteht ja auch die Gefahr, dass sonst die Bürger zu früh aufwachen.
Sie haben den Elfmeter und können ausgleichen.
Es wird QE3 und ein großes Anleihenkaufprogramm der EZB/ESFS erwartet und die entsprechenden Währungen brechen gegen die vermeintlich sicheren Papierhäfen ein.
Ich denke, was gerade läuft ist kein Zufall. Die Geld- und Machtelite der USA testet einfach mal ein Szenario. Es ist ja wohl kaum anzunehmen, daß S&P völlig unabhängig so etwas macht. Genausowenig, wie W. Bush der eigentliche Entscheider war... Interessant wäre es, den "großen Plan" der Geldelite ein wenig besser vorhersehen zu können. Denn sie werden mit Sicherheit nicht zusehen, wie eine unkontrollierte Inflation oder Deflation ihre Macht und Finanzberge pulverisiert.
Wer hat hier Ideen, was der "große Plan" sein könnte?
meine dringliche Frage an Sie, erleben wir hier nicht aktuell wieder eine völlige Überreaktion an den Märkten ? Versetze ich mich in die Situation eines Fondsmanagers oder Händlers, der in 04/2009 z. B. BMW Aktien für 13,92 EURO gekauft hat, ergab sich am 01.08.2011 eine Rendite von 60,81% p. a. (Kurs 42,20). Am 04.08.2011 von 54,66% p. a. und am 08.08.2011 von 49,02% p. a.. Auch ich würde hier die Reißleine ziehen und die Gewinne mitnehmen. Das Kapital muss im Anschluß wieder investiert werden, da bietet sich Gold doch aufgrund der allgemeinen Panik und der Story an. Handeln viele Marktteilnehmer genauso, dann stürzt der Börsenkurs ab und Gold geht nach oben. Aber ist das alles noch substantiell begründet ? Amerika verliert den AAA Status und in Folge dessen fallen die Börsenkurse, gleichzeitig steigen die Kurse für US-Treasuries ? Das passt doch nicht, oder ? Vielen Dank im Voraus ! MfG Olli75a
was mich an der jetzigen Situation am meisten verunsichert ist die Frage nach dem Ziel der Reise. Inflation oder Deflation? In meinem Berufsalltag waren steigende Preise im letzten Jahr an der Tagesordnung. Schön langsam wurden und werden diese an den Endabnehmer weitergegeben. Eindeutige Zeichen für eine Inflation also.
Andererseits ist das weiltweite Wirtschaftssystem so sensibel, dass es bereits bei kleinsten Erschütterungen stark reagiert. Die Gefahr eines deflationiären Schocks und einer Abwärtsspirale durch weniger Wirtschaftswachstum, schlechtere Auftragslage, Jobverlust, Konsumrückgang ist doch gar nicht so unwahrscheinlich.
Weiterhin macht mich skeptisch, warum überall gebetsmühlenartig von der drohenden Inflation gesprochen wird. Wird der Kleinanleger bewusst in Immobilien, Gold und Aktien getrieben, um das System durch Zufluß von Geld noch am Leben zu erhalten?
Könnte es nicht sein, dass der Schritt in die Deflation erwünscht ist? Die reiche Elite könnte dann ihr Vermögen auf einfachstem und billigstemn Weg vermehren (passiert doch schon in Griechenland, oder?).
Aber was soll der kleine Mann tun? Tatsächlich in Realwerte flüchten? Kommt dann eine Deflation braucht man genau das Gegenteil oder sehe ich das falsch?
Was mir nicht klar ist - wie komme ich an physisches Gold sollte ich das vorhaben?
Über meine Bank??
...und was ist von Gold Funds zu halten?
Hallo @FrankS
Seit mehr als 10 Jahren favorisiere ich Edelmetalle als Investment. Da EM nicht mehr als Geld verwendet wird, ist das Sparen in Edelmetalle volkswirtschaftlich unschädlich. Siehe dazu auch meine Artikelreihe: „Sparen und andere Zwängen oder genug ist besser als zuviel“.
Interessant ist, das egal zu welchem Zeitpunkt in den letzten Jahren immer behauptet wurde, Gold sei zu teuer und es handele sich um eine Blase. Trotz allem: 1986 bekam ich mit 18 meinen ersten Golf TD Neuwagen (mit ein bißchen Schnickschnack): Preis ca. 20.000 DM. 1986 betrug der Preis für 1 KG Gold ca. 22.000 DM (11.000,00 €).
Ein GOLF GTD Neuwagen kostet heute mit Schnickschnack zwsichen 30.000 und 35.000 €. Gold hat sich überraschenderweise angepasst: 1 kg Gold aktuell 39.000 €.
Gold ist der Maßstab und passt sich immer den Gütern der Realwirtschaft an, egal ob Deflation oder Inflation. Genau darum ist es ein sicherer Hafen und das hat nichts mit seiner Auf- und Abwertung in bedruckte Baumwollzettel zu tun.
@Th. Schilling
Kommentar kommt heute noch ... bin ein wenig im Stress ...
Das System ist nicht nur stark angeschlagen, sondern liegt in den letzten Zügen. Ohne Gesetzesverstöße, Vertragsbrüche und Sozialisierung der Schulden seitens der koruupten Politik wäre das System schon lange auseinandergebrochen, inkl. Bankfeiertage, Staats-, Banken und Unternehmenspleiten weltweit im großen Stil.
Dieses Vorgehen wird kein 2. Mal möglich sein, ohne das es zu Volksaufständen auch in Deutschland kommen wird. Mag sein, dass es sich noch zwei Jahre hinziehen kann. Aber zwei Jahre sind auch nicht wirklich ein langer Zeitraum. Im übrigen ist das System schon vor die Wand gefahren, doch noch kutschieren alle in einem zerstörten Wrack weiter durch die Gegend als sei nichts gewesen, - bis die nächste und letzte Mauer kommt.
Sie schrieben:
„Ich kann Ihnen in dem Punkt nicht folgen, da ich nicht daran glaube, dass irgendein Politiker selbst die Verantwortung übernimmt und ein direkter Staatsbankrott mit folgender Deflation zugelassen wird. Über die Inflationierung findet man viel leichter andere Schuldige, die man als Schuldige für die Situation der Bevölkerung vorweisen und auf denen man herumhacken kann. Hatten wir alles schon.“
Das habe ich doch auch gar nicht geschrieben. Sondern: „Die Einleitung einer Hyperinflation durch Ausweitung der Geldmenge und (!!!) Beteiligung der Bürger an der Geldflut durch höhere Löhne dürfte jedoch erst nach dem deflationären Crash und dem Abschluss einer erfolgreichen Umverteilung fast aller in öffentlicher Hand verbliebenen Realgüter erfolgen.“
Wir liegen in unserer Meinung, dass die Hyperinflation letzlich das Ende sein wird doch gleich, oder?
Der Link http://www.bundesbank.de/statistik/statistik_ewu.php zeigt oben EWU gesamt. Natürlich steigt die Geldmenge ständig. Je weiter auf der einen Seite die Sparguthaben in der Finanzwirtschaft ausgeweitet werden, desto mehr müssen auf der anderen Seite die Verschuldungen steigen. Siehe Artikelserie: „Sparen und andere Zwängen oder genug ist besser als zuviel“ Doch kommt von dem vielen Geld in der Realwirtschaft und somit beim Bürger nichts an, im Gegenteil gab es in den letzten Jahren deutliche Einkommensverluste. Das Szenario, welches Sie beschreiben favorisiere ich stark: Schwere Rezession mit einhergehender Deflation zu deren Überwindung dann erst die Notenpressen angeworfen werden und in Folge Lohn-/Preisspirale. Zusätzlich wird das am Finanzmarkt noch verfügbare Geld ebenfalls in der Realwirtschaft nachfragewirksam werden. Ergebnis: Hyperinflation und Ende.
Sie schrieben: „ESFS einen Ausfall eines der EU-Länder bis zum letzten Gläubiger verhindern wird.“ Wie soll der ESFS das im Falle Italiens, Spaniens oder am Ende Deutschlands denn bewerkstelligen? Spätestens bei Italien ist Ende.
Man tut immer so, als würde bei fallenden Kursen „Geld vernichtet“, obwohl bei Gewinnmitnahmen Geld verdient wird, das die Späteinsteiger in den Markt stecken.
Raus aus Aktien, Gewinne mitnehmen und kurzfristig rein in AA+ Anleihen passt schon, um dann zu niedrigeren Kursen die alten Aktien zurückzukaufen. Aber ich gebe Ihnen Recht, substantiell begründet ist das nicht. Doch trotz allem, nehmen die Verwerfungen immer weiter zu. Die letzte Woche war erst der Anfang, denke ich. Solche Vorkommnisse werden sich immer mehr bis zum großen Finale häufen. Langfristig gut, kann da nichts mehr werden.
Vielen Dank für die schnelle Antwort
„Die Einleitung einer Hyperinflation durch Ausweitung der Geldmenge und (!!!) Beteiligung der Bürger an der Geldflut durch höhere Löhne dürfte jedoch erst nach dem deflationären Crash und dem Abschluss einer erfolgreichen Umverteilung fast aller in öffentlicher Hand verbliebenen Realgüter erfolgen.“
Wir liegen in unserer Meinung, dass die Hyperinflation letzlich das Ende sein wird doch gleich, oder?
Vollkommen Ihrer Meinung....ich habe mir meine ja unter anderem aufgrund Ihrer Artikel gebildet :-O
Ich bin total begeistert von diesem Forum. Wo kann man sich sonst in der Art austauschen.
Nochmal als Diskussionsgrundlage für alle :
Phase I
Deflationärer Crash mit einhergehender Rezession-->Einnahmeneinbrüche und Ausgabenerhöhungen der Staaten-->massive Sparprogramme und Abgabenerhöhungen-->Verkauf des Staatseigentums und massive Ausweitung privater Insolvenzen und Firmenpleiten damit einhergehend Übetragung der Sicherheiten an die Gläubiger-->Alles sparen hilft nichts, die Ratings fallen und Zinsen gehen hoch selbst für Nordländer, starke Zahlungsausfälle der PIIGS und noch höhere Belastungen/Schulden für die Nordländer. Da diese für die PIIGS haften werden hier keine Schulden-/ Geldpaare gelöscht. Bankenpleiten sehe ich hier noch nicht, aber was weiß ich schon...Aufgrund fallender Ratings/steigende Zinsen wird es immer schwerer sich über neue Schulden zu finanzieren.
Phase II
ab jetzt wird es spekulativ : Gründung einer europäischen Ratingagentur um der EZB den Ankauf von geschönten AAA-Anleihen zu ermöglichen oder EZB kauft alles.
Es wird besser, denn die Zinsen sinken stark und außerdem zahlen sich die Staaten ja die Zinsen selber über die EZB wieder aus, also quasi zinsloses Darlehen. Die Geldmenge steigt nun massiv an, denn für neue Staatsanleihen wird ja kein Geld mehr vom Kapitalmarkt gebunden, sondern die EZB schiebt einfach eine Zahl auf das Konto der Staaten für die neuen Staatsanleihen. Sie selbst schafft das Geld aus dem Nichts durch die Sicherheit der mit AAA belegten Staatsanleihe. In diesem Moment gibt es kein zurück mehr. Niemand will für die niedrigen Zinsen den Ländern noch Geld leihen, sondern dieses wandert sonstwohin ( Aktien, Konsum, Rohstoffe alles wa sman kaufen und besitzen kann ) und lässt überall die Preise massiv steigen, gleichzeitig sinkt der Außenwert des Euro stark, da die Geldmenge stark größer wird und dem Euro generell misstraut wird(vorhandene Euros werden getauscht in was auch immer und keiner will sie mehr haben)-->noch mehr Preisanstieg wegen Importe und Käufe durch Starkwährungen für die Europa ein Pradies wäre ( Achtung : Hier schon an die Idee enken, dass sich die USAzu diesem Zeitpunkt wie beschrieben entschuldet haben und mit dem nun extrem starken Dollar einkaufen können)--> Lohnerhöhungen. Eigentlich der Tod für die PIIGS ( Handelsbilanz ggü den Nordländern!!!) aber mit unseren Gewinnen übernehmen wir ja die Schulden.
Da die Löhne nicht mit den Preisanstiegen mithalten, werden massive Ausgabenerhöhungen der Staaten für die verarmende Bevölkerung die Folge sein, dürfte dann über Monate zum Ende mit vielen Nullen führen.
Auf dem Weg dorthin wird es nicht eine Staatspleite geben, bis alle am Ende sind in Europa.
Nochmal der Hinweis auf die Idee der vorherigen Entschuldung der USA durch ihren selbst verursachten kurzen Absturz.....danach steigen sie zum rechten Zeitpunkt wie der Phönix aus der Asche. Mission accomplished
Meinungen, Denkfehler etc?!
Was mir nicht klar ist - wie komme ich an physisches Gold sollte ich das vorhaben?
Über meine Bank??
...und was ist von Gold Funds zu halten?
für den schnäppchenjäger im internet, für den anonymen Käufer beim Händler Ihres Vertrauens und immer schön unter 15.000€ bleiben je Kauf.
Gold Funds : Das Gold soll Sie zunächst über eine Krise bringen und die Kaufkraft in eine neue Währung möglichst erhalten. Wenn dann noch was übrig ist, kann man ja überlegen auch zu spekulieren, um nicht die Verluste beim realen Kauf-/ Verkauf zu haben, um Teile seines Goldschatzes bei einer Übertreibung , wenn also die Kaufkraft des Goldes kurzfristig stark gestiegen ist ( mann kriegt 2 golf tdi für ein kilo gold ) BEI BEDARF zu veräußern.
Die Gefahr : Haben sie gesehen, dass der Funds wirklich das Gold selbst lagernd hat? Ist der Emittent lange genug solvent?
Erst Krisenreserve aufbauen, danach wie jeder mag.
Meine Meinung und keine Anlageempfehlung
Wer hat hier Ideen, was der "große Plan" sein könnte?
Stell Dir mal vor, du weißt vorher was kommt, weil Du es steuern kannst.Dir gehören Banken und Medien. DU weißt wann was passiert. Sie schauen nicht zu,wie ihr Vermögen durch Deflation/ Inflation gefährdet wird.Sie vermehren es durch Steuerung von Inflation und Deflation. Wir sind die doofen, weil wir nicht mit am Tisch sitzen und nur ihre nächsten Schritte erraten können.
Deshalb oberster Grundsatz : In jedem Topf ein Beinstehen haben und hoffen, dass eins das richtige war.
In jeden Topf ein Bein stellen ( Cash evtl. verschiedene Währungen, EM, Aktien, wer mag kann Aktien noch absichern ). Gewichtung je nach eigener Einschätzung der Lage. Gold steigt massiv und Aktien brechen ein...vielleicht ein wenig gold abgebenund Aktien kaufen?!....
In was sonst als Realwerte? Es geht nur noch um Vermögenserhalt.....
Diese Aussage erstaunt mich von Ihnen: "Seit mehr als 10 Jahren favorisiere ich Edelmetalle als Investment. Da EM nicht mehr als Geld verwendet wird, ist das Sparen in Edelmetalle volkswirtschaftlich unschädlich."
Das sehe ich anders: Sparen = Einnahmen liegen über die Ausgaben = Abfluss von Geld aus dem (realwirtschaftlichen) Kreislauf. Wenn nun alle ihre Ersparnisse in EM anlegen, gehen die EM-Preise durch die Decke. Ein Nettogeldfluss geht in Richtung EM und weg vom realwirtschaftlichen Kreislauf. Unternehmen erhalten kaum Kredite zu vernünftigen Zinsen, die Nachfrage sinkt, noch weniger Kredite usw ->das BSP schrumpft->deflationäre Abwärtsspirale. Das wird verhindert durch Geldmengen- und Schuldenausweitung -> BSP bleibt stabil oder wächst bei zunehmenden Staatsschulden, welche den Geldabfluss kompensieren. So entsteht die heutige Situation mit grob gesagt zwei möglichen Ausgängen:
Die Staaten sparen wirklich, d.h. nehmen mehr ein als sie ausgeben -> rasch einsetzende deflationäre Krise, d.h. das Problem der Deflation wurde nur in die Zukunft verschoben und wurde dabei nicht kleiner, im Gegenteil. Wird dieser Ausgang gewählt, schrumpft das BSP rasch zusammen mit allen Konsequenzen und das System bricht letztlich rasch zusammen. Die Sparer wollen irgend wann ihr Gold verkaufen. Wo sind dann die Käufer, wer hat dafür noch Geld übrig? Der Goldpreis sinkt rasch. Oder die Goldsparer wollen direkt mit Gold einkaufen gehen, Gold gegen Naturalien tauschen. Das gibt sicher was her, aber das BSP ist massiv geschrumpft und die goldgetriebene Nachfrage lässt die Preise nach oben schnellen. Man kann es drehen und wenden wie man will: die Kaufkraft des EM schrumpft letztlich mit dem BSP. Es gibt dann nur relative Gewinner, aber letztlich vor allem Verlierer.
Oder es wird eine Deflation verhindert und die Notenbanken entschulden die Staaten sowie verhindern den Zusammenbruch der Märkte über die Notenpresse. Das BSP bleibt mehr oder weniger stabil. So auch die Anlagewerte. Es muss aber dafür immer mehr Geld ins System gepumpt werden. Viele misstrauen der Zukunft, wenige investieren in neue private Initiativen, viele flüchten in "sichere“ Häfen, schichten um in Liquidität, dann wieder in Wertschriften, in EM, Immobilien usw. Achterbahnfahrt zwischen Blasenbildungen und Crashs ist angesagt, das System schwankt bedrohlich. Letztlich kommt es zu einer Schrumpfung des BSP. Nicht alle halten der Achterbahnfahrt stand, immer mehr werden aus der Bahn geworfen. Das System gewinnt an Unsicherheiten. Die Kette der Verbindlichkeiten beginnt zu reissen. Immer mehr neues Geld und Rettungen durch den Staat helfen kaum das BSP nachhaltig zu stabilisieren. Wahrscheinlich entsteht ein gemischtes Bild: in einigen Teilen der Wirtschaft bricht eine Inflation aus (=Blasenbildungen, z.B. EM, Immobilienmarkt), während andererseits deflationäre Entwicklungen stattfinden (angefangen bei den Löhnen). Also ein Mix aus Inflation und Deflation gleichzeitig je nach Bereich. Geldanlagen werden herumgeschoben und immer weniger wirklich neue Werte geschaffen. Auch hier treffen dann die Sparer - ob sie nun EM, Wertschriften oder was auch immer an Geldsurrogaten halten - am Schluss nur noch auf verbrannte Erde.
Es gibt viele Möglichkeiten Geld zu sparen, aber nur eine um REAL Kaufkraft (!) zu sparen, d.h. in die Zukunft zu verschieben. Dafür muss nicht benötigtes Geld so angelegt werden, dass in Zukunft diese Kaufkraft auch real erschaffen wird. Dies kann nur geschehen, in dem Unternehmen ermöglicht wird, in Zukunft entsprechend an das BSP beizutragen. Konkret: Sparer stellen Unternehmen ihre Ersparnisse in Form eines Kredites zur Verfügung. Die reale Grundlage dafür sind ihre produzierten Überschüsse. Diese dienen gerade auch als Vorleistung für die neuen Unternehmen, welche investieren, aber noch nichts produzieren. Die Unternehmen müssen in Zukunft mindestens soviel produzieren, wie alle am Produktionsprozess Beteiligten zum Leben benötigen, plus soviel im Gegenwert von dem, was sie von den Sparern erhalten haben. Damit können die Sparer ausbezahlt werden und sie können sich am BSP bedienen, welches auch für ihre Nachfrage "Platz" bietet, ohne dass es zu einer Inflation kommt. Die Unternehmen wollen ihrerseits für die Zukunft sparen, produzieren deshalb etwas mehr und ermöglichen damit neuen Unternehmen zu starten, in dem diese die Vorleistungen auf Kredit erhalten. So ergibt sich ein auf Dauer funktionierender Ablauf zwischen Sparen und Produzieren. Es ist leicht ersichtlich, dass dieser Ablauf rasch durch fehlgeleitete Kaufkraft in illusionären Sparkanäle durcheineinder gerät. Es sind verschiedene Kreisläufe von Vermögens zu- und abnahme, Tauschmittel und Güterproduktion, welche Generationen übergreifend ziemlich koordiniert zusammenspielen müssen oder die eine oder andere Entwicklung "läuft ins Leere" mit Folgen wie Deflation, Inflation, Vermögensvernichtung usw. D.h. es bilden sich Illusionen, welche irgend wann ohne reale Grundlage dastehen. Solche Illusionen sind insbesondere Ersparnisse, welche keine zukünftige, kaufkraftbildende Tätigkeit anregen.
In dem Sinne kann eine Internalisierung von sozialen Kosten erwogen werden, in dem Sparen ohne, dass zukünftige Kaufkraft entstehen kann, mit einer Gebühr belastet wird. Im wesentlichen genügte eine Liquiditätsabgabe. Denn diese würde kurzfristige Transaktionen, das bilden von Kriegskassen, das Umschichten in Liquidität, viel Liquidität bindende Spekulationsgeschäftte usw. verteuern. Automatisch würden langfristige realwirtschaftliche Investitionen relativ attraktiver. Natürlich ist mit einer Flucht in EM, Fremdwährungen, Wertschriften usw. zu rechnen. Wegen der viel strafferen Geldmengenführung werden Blasen rascher platzen. Und dann werden solide realwirtschaftliche Investitionen gefragt sein, auch wenn nur eine Werterhaltung erzielt werden kann und keine Vermögensvermehrung.
>>>Sparen = Einnahmen liegen über die Ausgaben = Abfluss von Geld aus dem (realwirtschaftlichen) Kreislauf. >Wenn nun alle ihre Ersparnisse in EM anlegen, gehen die EM-Preise durch die Decke.>Ein Nettogeldfluss geht in Richtung EM und weg vom realwirtschaftlichen Kreislauf.>Unternehmen erhalten kaum Kredite zu vernünftigen Zinsen, die Nachfrage sinkt, noch weniger Kredite usw ->das BSP schrumpft->deflationäre Abwärtsspirale. Das wird verhindert durch Geldmengen- und Schuldenausweitung -> BSP bleibt stabil oder wächst bei zunehmenden Staatsschulden, welche den Geldabfluss kompensieren.> Die Kaufkraft des EM schrumpft letztlich mit dem BSP.> Solche Illusionen sind insbesondere Ersparnisse, welche keine zukünftige, kaufkraftbildende Tätigkeit anregen. [...] Und dann werden solide realwirtschaftliche Investitionen gefragt sein, auch wenn nur eine Werterhaltung erzielt werden kann und keine Vermögensvermehrung.
"Sparen = Einnahmen liegen über die Ausgaben = Abfluss von Geld aus dem (realwirtschaftlichen) Kreislauf."
HR: Warum? Beim Sparen in Gold oder Silber fließt das Geld in die Kasse des Edelmetallhändlers und somit in die Realwirtschaft. Gibt es einen Unterschied, ob ich meine Einnahmen in Edelmetalle, ein neues Auto oder einen Urlaub investiere?
"Wenn nun alle ihre Ersparnisse in EM anlegen, gehen die EM-Preise durch die Decke."
HR: Ja, Angebot und Nachfrage. Ist bei allen Produkten so.
"Ein Nettogeldfluss geht in Richtung EM und weg vom realwirtschaftlichen Kreislauf."
HR: EM gehören zum realwirtschaftlichen Kreislauf, eben weil sie nicht mehr als Geld verwendet werden.
"Unternehmen erhalten kaum Kredite zu vernünftigen Zinsen, die Nachfrage sinkt, noch weniger Kredite usw ->das BSP schrumpft->deflationäre Abwärtsspirale. Das wird verhindert durch Geldmengen- und Schuldenausweitung -> BSP bleibt stabil oder wächst bei zunehmenden Staatsschulden, welche den Geldabfluss kompensieren."
HR: Ich kann Ihnen an dieser Stelle überhaupt nicht folgen. Was hat das mit dem Kauf von Edelmetallen zu tun? Das Geld verschwindet beim Kauf von EMs nicht aus dem Geldkreislauf, sondern fließt in die Kasse des EM-Händlers, der Steuern bezahlt, seine Angestellten entlohnt, etc. In Bezug auf Edelmetalle kann Giralgeld nur aus dem System verschwinden, wenn eine Bank Edelmetalle aus Ihrem Eigentum verkauft. Allerdings auch neutral, da das Giralgeld beim Kauf wenige Tage vorher entstanden ist.
http://www.cashkurs.com/Detailansicht.80.0.html?&cHash=f7b9b d4f1c&tx_t3blog_pi1[daxBlogList][showUid]=8530
"Die Kaufkraft des EM schrumpft letztlich mit dem BSP."
HR: Tatsächlich hat Gold langfristig immer seine Kaufkraft erhalten. Ich sehe EM als Altersvorsorge. In den letzten 50 Jahren haben Sie immer einen guten Mittelklassewagen für 1 kg Gold bekommen, selbst nach dem Platzen der Blase 1980.
"Solche Illusionen sind insbesondere Ersparnisse, welche keine zukünftige, kaufkraftbildende Tätigkeit anregen. [...] Und dann werden solide realwirtschaftliche Investitionen gefragt sein, auch wenn nur eine Werterhaltung erzielt werden kann und keine Vermögensvermehrung."
HR: Hat der Goldkauf beim Goldhändler diese Wirkung nicht? Würde ich in Gemälde sparen, würden Sie ähnliches sagen? Ist die Inauftraggabe eines Gemäldes durch einen Künstler eine solide realwirtschaftliche Investition? Wer bewertet den Begriff „solide“
Danke für das Eingehen auf meinen Text. Gerne diskutiere ich Ihre interessanten Einwände
„Beim Sparen in Gold oder Silber fließt das Geld in die Kasse des Edelmetallhändlers und somit in die Realwirtschaft.“
4FC: Das Geld fliesst in die Kasse des Edelmetallhändlers, aber von da noch lange nicht in die Realwirtschaft, wenn es in der Kasse liegen bleibt oder weitere Runden in der Finanzwelt dreht. Aber den EM-Handel für sich alleine genommen – da gebe ich Ihnen recht.
„Gibt es einen Unterschied, ob ich meine Einnahmen in Edelmetalle, ein neues Auto oder einen Urlaub investiere?“
4FC: Das denke ich schon. Auto und noch mehr Urlaub sind vergängliche, beliebig von Menschenhand produzierbare, vermehrbare Güter. Es gibt hier nur begrenzt eine rein nachfragegetriebene Preissteigerung. Das EM wird auch eindeutig mit dem Ziel erworben, Kaufkraft in die Zukunft zu verschieben. Und das denke ich, ist eine Illusion.
„Ja, Angebot und Nachfrage. Ist bei allen Produkten so.“
4FC:Bei Produkten, welche von Menschenhand beliebig vermehrt werden können, ist dies nicht so, die Preissteigerung wird durch eine Mengenausweitung, durch Auftreten von Konkurrenz, gebremst. Beim Gold entsteht wegen dessen Eigenschaften bei zunehmender Nachfrage eine Blase: steigende Preise ziehen Anleger an, was zu noch weiter steigenden Preisen führt usw. -> Illusionen bzw. die gegenwärtigen Gewinne sind die Verluste von Morgen -> Verschiebung der zu den Gewinnen spiegelbildlichen Verlusten in die Zukunft. Ein sehr weitverbreitetes Phänomen in der Finanzwelt. Wobei kein Geld vernichtet, aber auch keine Kaufkraft über die Zeit gerettet bzw. aufgebaut wird.
„Ich kann Ihnen an dieser Stelle überhaupt nicht folgen. Was hat das mit dem Kauf von Edelmetallen zu tun? Das Geld verschwindet beim Kauf von EMs nicht aus dem Geldkreislauf, sondern fließt in die Kasse des EM-Händlers, der Steuern bezahlt, seine Angestellten entlohnt, etc.“
4FC: Ich versuche dies so darzustellen: zum Zeitpunkt 0 kaufen 100 Einheiten (E) eine bestimmte Menge Gold. Diese Mittel stammen aus dem realwirtschaftlichen Kreislauf. 100 E werden sofort den Goldverkäufern gutgeschrieben. Zum Zeitpunkt 1 sind es dann 110 E welche das Gold kaufen, also 10 E mehr, als vorher vom Goldmarkt zurückgeflossen sind. Dann sind es 120 E usw. D.h. der Geldzustrom liegt immer über dem vorangehenden Geldabfluss. So entsteht ein Nettogeldzufluss, was sich im steigenden Preis wiederspiegelt. Dass sowohl in Phasen der Preissteigerung wie von Preisrückschlägen kein Geld vernichtet wird, da sind wir uns einig.
Ihr Einwand geht auch davon aus, dass beim Verkauf von EM der Erlös unmittelbar wieder in die Realwirtschaft gelangt. Dass dies nicht geschieht, hat primär nicht nur mit der Anlage in EM zu tun, sondern mit vielen parallelen und seriellen weiteren Möglichkeiten, Tauschmittel, welche aus der Realwirtschaft stammen, anzulegen, ohne, dass reale Werte geschaffen oder nachgefragt würden. So, dass die Realwirtschaft „austrocknen“ würde, wären da nicht die Staatsausgaben auf Pump und die Geldmengenausweitung.
„Tatsächlich hat Gold langfristig immer seine Kaufkraft erhalten. Ich sehe EM als Altersvorsorge. In den letzten 50 Jahren haben Sie immer einen guten Mittelklassewagen für 1 kg Gold bekommen, selbst nach dem Platzen der Blase 1980.“
4FC: Ja, und wie viel staatliche Ausgaben auf Pump haben in den letzten Jahrzehnten ermöglicht, dass die Realwirtschaft nicht zusammengebrochen ist, dass weiter genügend produziert wurde? Das System kann aber nicht ewig so weiter gehen. Und wenn der Staat nicht mehr weiter Geld auf Pump in die Wirtschaft einfliessen lässt, dann müssen dies die Sparer tun, d.h. den Produktionsprozess unterstützen, dass er nicht zusammenkracht, wollen sie ihre Kaufkraft aufrecht erhalten. Sparen ohne dabei zu sorgen, dass in Zukunft die Kaufkraft aufrecht erhalten bleibt, kann auf Dauer niemals aufgehen. Die Sparer müssen in Zukunft Verantwortung übernehmen, dass die Wirtschaft nicht in eine Abwärtsspirale gerät – und dies auch aus eigenem Interesse. Diese Aufgabe einfach dem Staat und der Notenbank zu überlassen, kann auf Dauer nicht funktionieren. Und so müssen die Geldanlagen, welche in Zukunft keine Kaufkraft sichern helfen, an Attraktivität verlieren. Dazu ist hauptsächlich die Einführung einer bei –6 bis –12% beginnenden Zinsskala dienlich.
„Würde ich in Gemälde sparen, würden Sie ähnliches sagen?“
4FC: Die Frage ist, ob der Kunstmarkt sich hin zu einer Blase mit rein liquiditäts- bzw. nachfragegetriebenen Preisen entwickelt. Also das Interesse an den Bildern sekundär ist, sondern primär die steigenden Preise die Sparer anzieht. Heute ist dies wohl eines der Märkte, in dem sich die aufgeblasene Geldmenge austoben kann. Mit einem umlaufgesicherten Vollgeld mit deutlich geringerer Geldmenge werden zwar auch immer wieder Blasen entstehen, aber in einem viel bescheidenerem Verhältnis zur realwirtschaftlichen Entwicklung und sie werden auch rascher Platzen wegen rascher abreissendem Nettogeldzufluss. Ein umlaufgesichertes Vollgeld wird die gleichen disziplinierenden Eigenschaften haben wie ein goldgedecktes Geld ohne die gravierenden Nachteile einer solchen Währung.
„Ist die Inauftraggabe eines Gemäldes durch einen Künstler eine solide realwirtschaftliche Investition? Wer bewertet den Begriff „solide“?“
4FC: Die Inauftraggabe eines Gemäldes muss wohl in erster Linie als Konsum betrachtet werden, und kaum als Geldanlage. Gut, dies kann natürlich von einem berühmten Künstler ausgeführt werden– ja, warum nicht aus einer Geldvermehrungsabsicht. Wobei der solchermassen gefragte Künstler seine Preise wohl nach oben anzupassen wüsste – und Gehilfen anstellen könnte, welche ihm die Arbeit erleichtern. Er würde also zu einem KMU... Ein solides Geschäftsmodell, welches zum BSP beiträgt. Kunst dürfte wohl eine Branche sein, in der so rasch keine Wachstumsgrenzen auftreten und dabei der Ressourcenverbrauch auch kaum eine Rolle spielen wird. Die Wachstumsbranche der Zukunft also. Das meine ich ganz ohne Ironie.