Aktuell haben wir wieder entsprechende Extremwerte erreicht, dasselbe gilt für den Fear & Greed. Der Index hat in den letzten Tagen ein Niveau erreicht, wie wir es zuletzt im März dieses Jahres und im Oktober 2022 erlebt haben. Das spricht für ein temporäres Tief, doch damit ist die Kuh längst nicht vom Eis.

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Das Fazit zum Gesamtmarkt lässt sich wie folgt zusammenfassen: Aktien sind längst nicht mehr alternativlos und die Bewertungen sind selbst nach der Korrektur nicht niedrig. Ein vorläufiges Tief dürfte nicht weit sein und kurzfristig könnte es zu einer Erholung kommen.

Die Chancen stehen jedoch nicht schlecht, dass es anschließend wieder abwärtsgeht. Man ist also gut beraten, sich in Sektoren umzuschauen, die krisenfest sind und relative Stärke zeigen.

In den USA sticht derzeit eine Branche besonders heraus und das sind die Krankenversicherer. Während der S&P500 in den letzten Wochen in die Knie gegangen ist, sind die Kurse von Unternehmen wie UnitedHealth, CVS, Centene, Molina Healthcare und Humana allesamt gestiegen.

Damit befinden sich nahezu alle Branchengrößen im Aufwind. Der Sektor zeigt eine enorme relative Stärke, das wird umso klarer, wenn man sich die Entwicklung im Allgemeinen vergegenwärtigt.

Derzeit notieren etwa 82 % aller in den USA gehandelten Aktien unter dem SMA50 und etwa 70 % aller Aktien sogar unter dem SMA200 (SMA, single moving average, einfacher gleitender Durchschnitt).

Währenddessen tendieren einige der US-Krankenversicherer wieder in Richtung Allzeithoch - und das nicht grundlos. Denn das Geschäft ist vergleichsweise krisensicher und die Gewinne im Sektor dürften auch in diesem Jahr wieder neue Rekordwerte erreichen.

Um an dieser relativen Stärke und der guten geschäftlichen Entwicklung teilzuhaben, gibt es mehrere Möglichkeiten. Als professioneller Händler eingestufte Personen oder Inhaber eines Depots bei einem Broker im Ausland, können möglicherweise den iShares U.S. Healthcare Providers ETF (Tickersymbol IHF, ISIN: US4642888287) handeln.

Die größten Positionen im ETF sind die US-Krankenversicherer UnitedHealth, Elevance, CVS, Centene, Humana und CIGNA mit einer Gesamtgewichtung von über 60 %.

Eine weitere Möglichkeit sind direkte Investments in eine oder mehrere US-Krankenversicherungen.

UnitedHealth ist der Branchenprimus, verzeichnete in der Vergangenheit mit das höchste Wachstum im Sektor und ist bekannt für seine breite Palette von Gesundheitslösungen.

Für Trader spielt das Momentum die größte Rolle. An dieser Front sieht es bei UnitedHealth am besten aus.

Das günstigste Unternehmen im Sektor ist CVS, allerdings dürfte der Gewinn des Unternehmens sowohl im laufenden als auch im kommenden Geschäftsjahr stagnieren. Daher gibt es auch bei einer P/E von 8,1 kaum Gründe für steigende Kurse. Es sei denn natürlich, die Erwartungen werden deutlich übertroffen.

In der Regel ist es aber selten eine gute Idee, die schwächste Aktie im Sektor zu kaufen, selbst wenn sie niedrig bewertet. Schnäppchenjäger sollten eher auf Aktien setzen, die zwar niedrig bewertet sind, bei denen sich das Geschäft aber trotzdem in die richtige Richtung entwickelt.

CIGNA kommt auch nur auf eine forward P/E von 11,6, doch im laufenden Geschäftsjahr wird ein Anstieg des Gewinns um 7 % erwartet. Darauf sollen Gewinnsteigerungen im zweistelligen Prozentbereich folgen.

Das Verhältnis zwischen Bewertung und anhaltend hohem Wachstum führt zu einem attraktiven Chance-Risiko-Verhältnis. Große Umwälzungen oder Veränderungen sollte man in der Branche nicht erwarten, denn sie ist von Kontinuität geprägt.

Das dürfte auch der Grund sein, warum die Bewertungen im Sektor vergleichsweise günstig sind. Krankenversicherer sind einfach nicht spannend und daher werden sie von vielen Anlegern ignoriert.

Der Sektor schlägt den S&P500 aber bereits seit langer Zeit und das kontinuierlich. Die Hauptgründe dafür sind: Das Geschäft ist planbar, nicht konjunkturanfällig, hochprofitabel und erzielt überdurchschnittliche Kapitalrenditen.

Langfristig ergibt sich daraus eine erhebliche Outperformance. Die Aktionäre von CIGNA konnten in den letzten zehn Jahren eine Rendite von 17 % p.a. einfahren (inklusive Dividende, jedoch ohne Reinvestition der Dividende).