Guten Tag meine Damen und Herren,

die Märkte blieben nach einem Kurzrutsch von über 1000 Punkten in wenigen Tagen auch in dieser Woche erwartungsgemäß weiter unter Druck. Zwar bewegte sich der Dax nach der Abwärtsbewegung  zum Wochenstart im Korrekturmodus zwischen 12.200 und 12.400 Punkten, um bei sich bei knapp 12.300 Punkten ins Wochenende zu verabschieden, doch der Trend gen Süden bleibt weiter erhalten. Hierbei sind zunächst die vormaligen Jahrestiefs bei rund 11.800 Punkten im Blick zu halten.  

Die Stimmung dreht sich

Auch in dieser Woche blieben wir vor weiteren Zollankündigungen und Sanktionsverkündungen  nicht verschont. Und wir wissen, dass es sich bei dem, was hier gerade passiert, nicht um einen unglücklichen Verlauf, sondern um gezielte Maßnahmen handelt. In Salamitaktik wird die Situation immer weiter zugespitzt, damit die Wirkung auch ja nicht verfehlt wird.

Der Handelskrieg wird also weitergehen und noch ganz andere Ausmaße annehmen – zu Recht warnt Ökonom Michelle Meyer von der Bank of America vor einer Rezession in den USA und im Rest der Welt als Folge dieses Handelskriegs.   

Die Stimmung in der Wirtschaft schlägt inzwischen entsprechend um. Weltweit geht man jetzt von einem schwächeren Wirtschaftswachstum aus. Allerorts, aber besonders für die Exportnationen Deutschland und China werden die Wirtschaftsprognosen aktuell weiter gesenkt – und entsprechende Anpassungen werden wir in Zukunft wohl noch des Öfteren sehen. Als nächstes sind nun US-Zölle auf europäische Autos angedacht, aber da ist sicherlich noch so einiges in der Pipeline.

Es wird eskalieren, denn es soll eskalieren

Vor einigen Monaten hatten wir noch gar nicht so im Fokus, dass so etwas wie ein Handelskrieg kommen könnte. Man hatte mit Zinserhöhungen und den daraus erwachsenen Gefahren für die Wirtschaft gerechnet. Dass jetzt auch noch ein Handelskrieg oben drauf gesetzt wird, zeigt, wie ernst es den Amerikanern jetzt ist, die Situation zu drehen und den Chinesen „den Stecker zu ziehen“. Das ist ihre einzige Möglichkeit – und sie werden sicher nicht still zusehen, wie China die Weltmacht übernimmt. Also erhöhen sie einerseits die Zinsen und jetzt auch noch die Zölle. Das ist der Weg, um die riesige chinesische Blase, die über die Jahre aufgebaut wurde, zum Platzen bringen.

In der globalisierten Welt und stark vernetzten Wirtschaft wird das katastrophale Folgen mit einer weltweiten Rezession und Weltwirtschaftskrise nach sich ziehen. Auf dieses Szenario können wir uns einstellen. Natürlich wird das auch die Amerikaner treffen – aber wenn diese das Szenario nicht in Kauf nehmen, übernimmt China die Weltmacht – und das will man ja nun auch nicht.

Also nimmt man die Schmerzen in Kauf, um trotzdem am Ende als Sieger vom Feld zu gehen, für die nächsten Jahrzehnte weiterhin die stärkste Weltmacht zu bleiben und China auf seinen Platz zu verweisen. Als Sündenbock kann man dann den einsam herrschenden Diktator und Globalisierungsfeind Trump verantwortlich machen.

Doch die gesamte Entwicklung war schon lange absehbar und ich erläutere bereits seit zwei Jahren genau diese Zusammenhänge, deren Abläufe wir –wie befürchtet- aktuell beobachten müssen.

Welt in Flammen

An anderer Stelle geht es weiter mit dem großen Feuerlegen. Man hat so das Gefühl, die Amerikaner wären gerade mit einer großen Fackel in der Welt unterwegs und würden an allen Ecken den Wald anzünden. Der nächste Streich ist jetzt die Forderung an Verbündete und andere Staaten, die Öleinfuhren aus dem Iran bis zum November zu stoppen. Dies werden sie zum großen Teil auch durchsetzen können. In der Konsequenz wird der Ölpreis steigen, was sich bekanntermaßen negativ auf die Wirtschaft auswirkt und sicherlich auch nicht zur Deeskalation der Konflikte vor Ort beiträgt.

Sie kennen meine Einschätzung über die Jahre inzwischen sehr gut, doch ich fasse es nochmal zusammen: Wir stehen vor dem größten Crash der jüngeren Geschichte seit 1929 und alles deutet darauf hin, dass diese Situation in Vorbereitung ist. Doch wir wissen auch: Niemand kann sagen, ob wir jetzt wirklich gerade den Anfang erleben - aber die Zeichen werden immer heftiger. Die Situation kann sich jederzeit wieder drehen und sich beruhigen, aber dieser Crash wird kommen. Und vor unseren Augen sehen wir gerade, wie sich die lange beschriebenen Dominosteine in Bewegung setzen.

Hierzu gehört auch die globale Anleiheblase, die mit 170 Billionen US-Dollar so groß ist, wie nie zuvor. Dazu ist die US-Dollar-Verschuldung der Schwellenländer doppelt so hoch wie noch vor wenigen Jahren – mit steigenden US-Zinsen kommen hier sowohl die vielen Zombie-Unternehmen, die sich nur mit billigen Krediten über Wasser halten konnten, als auch die Länder selbst, gehörig unter Druck.

Cash in Crash & sichere Anlagen

Auch Edelmetall bietet aktuell keinen Schutz vor einem Liquiditätscrash – das muss man beachten! Gold hat sich in den letzten zwei Wochen deutlich von der 1.300er Marke entfernt und liegt aktuell bei rund 1.250 USD pro Feinunze. Damit hat sich ein sogenanntes Todeskreuz, ein Death -Cross gebildet, das heißt die 50-Tage-Linie ist unter die 200-Tage-Linie gefallen, was ein eindeutiges charttechnisches Verkaufssignal ist. Wir sehen: auch hier kann wieder Druck aufkommen, schließlich verlor der Goldpreis zwischen März und November 2008 um die 30%!

Das ändert nichts daran, dass es sich beim Edelmetallinvestment um eine langfristig sichere Anlage handelt - doch der nächste Crash wird ein Liquiditätscrash sein, in dem die Mehrzahl der Marktteilnehmer händeringend nach Cash und liquiden Mitteln sucht.

Man wird daher alles verkaufen, was man schnell zu Geld machen kann – und da werden auch die Edelmetalle dabei sein. Einen wirklich großen Schutz wird es vor dem Crash also nicht geben. Es bleibt also nichts anderes übrig, als insgesamt eine vernünftige Strategie zu haben – die meinige kennen Sie!

In diesem Sinne wünsche ich auch Ihnen ein wunderschönes und entspannendes Wochenende und viel Erkenntnisgewinn beim Lesen unserer Beiträge.

Ihr

Dirk Müller

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