Die Welt ist komisch geworden. Die Dinge laufen alle schief oder aus dem Ruder. Es ist so, als wollten die Götter den Menschen eine Lektion erteilen, sie auf den Hosenboden schicken. Sie nehmen ihnen ihre Illusionen, die Illusion vom ewigen Wachstum, von der Macht der Notenbanken und von der Klugheit von Regierungen. Eine finanzielle Krankheit hat den den Erdball angesteckt hat und wütet. Wenn es doch nur beim Husten bliebe...

Nachdem jahrzehntelangen Hymnen von “Höher! Schneller! Weiter!” sehnen sich die Menschen im neunten Jahr des neuen Milleniums danach, dass es so weitergeht wie bisher. Wer sollte es ihnen verdenken, den Konsumenten auf Kredit auf der Jagd nach Schnäppchenpreisen und denen, die in direkte Konkurrenz mit chinesischen Arbeitern ihre Dienste versehen. Doch auch  die Zuversicht rinnt den Menschen durch ihre Finger wie kaltes Wasser aus einem Wasserhahn – und verschwindet in der Gosse. Sicherheit, Vertrauen, Arbeitsplätze - ja das war einmal. Das Wort Sicherheit erlebt einen Boom. Die Leute kaufen Schatzanleihen als sicheren Hafen, während die Staaten ihre Verschuldung an die Decke fahren.

Aktien fallen, Rohstoffpreise hinterher. Und auch die Staatsanleihen sind supekt geworden. . Sie werfen nichts mehr ab außer die Frage, wie solvent der Staat eigentlich noch ist, wenn er Gelder der Kinder ausgeben muss, um die Maschinen am Laufen zu halten, deren Zahnräder abgenutzt sind.

Seit das Band zwischen Gold und Geld 1971 zerschnitten wurde, konnten geborgte Wunder, Wirtschaftsaufschwünge auf Pump und Exzesse an den Börsen passieren. Geld war immer da, es kostete ja nichts, es zu produzieren. Immer weniger Leute hatten immer mehr davon. Die “Gesegneten” bekamen es auch über die Börse, in einer Art Umverteilung von unten nach oben. Die Arbeit ist wegen des Rufes der Börse immer billiger geworden, während die Preise angestiegen sind. Seit „Sir“ Alan Greenspan die Schrauben an den Geldmaschinen überdreht hat, und das war irgendwann vor dem Platzen der Internetblase, hat sich der Goldpreis aufgeschwungen.

Dass der Goldpreis sich verdreifacht hat ist Humbug, liebe Leserinnen und Leser. Das Papiergeld hat sich gedrittelt. So ist es richtiger. Seit dem Jahr 2000 hat Gold jährlich im Preis zugelegt, selbst im Katastrophenjahr 2008. Der Preis stieg, während eine Unze immer noch eine Unze geblieben ist. Dass man heute mehr viel mehr Euro, Pfund, Rupien, Dollar oder Simbabwe-Dollar auf den Tisch blättern muss, um eine Einheit des gelben Metalls zu bekommen, zeigt nur wie krank das Papiergeld geworden ist. Umgekehrt gerechnet, hat eine Unze Gold die Kaufkraft bewahrt. Vielleicht hat sie sogar etwas zugelegt. Warum sollte heute damit Schluss sein, wenn Rettungsschirme, Zusagen und neue Schulden der Regierungen die Welt heimsuchen wie Verlustwarnungen die Börsen? Wenn das auf der Welt vorhandene Geld durch Billionen an neuem Geld verwässert wird, sollte Gold dazu schweigen?

In den nächsten Monaten scheint es um alles zu gehen. Entweder versagen die Rettungspakete, und wir bomben uns in die Steinzeit zurück, oder die Rettungspakete funktionieren. Dann katapultieren wir uns ins Jahr 1923 zurück, als die Schulden verschwanden und die Guthaben gleich mit. 2009 steht meines Erachtens nicht im Zeichen von Prozenten und Renditen. Diesmal geht um Sicherheit, das Ersparte vor dem Zugriff von wem auch immer zu schützen.

...und damit startet unsere Serie zum Thema “Gold für Anfänger”. Die in den kommenden Wochen beleuchten wir das Thema der Edelmetalle etwas genauer, und zwar so, dass es jeder versteht...

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