Dabei gehen die wirtschaftlichen Probleme wegen „Corona“ nicht so schnell weg vom Tisch. Sie kleben wie dunkle Soßenflecke auf der Tischdecke. Allein in diesem Jahr soll die Wirtschaft in der Eurozone laut

EZB um 8,3 Prozent schrumpfen. Im Mai war sie von minus 5,5 Prozent ausgegangen. Was ist so eine Prognose wert? Gehen Sie damit mal einkaufen und bezahlen damit an der Kasse... Die Währungsverdünner, pardon, Währungshüter werden bald schon wieder ihre Prognose an die Realität anpassen.

Euro als Stehaufmännchen

Doch was war das? Der Euro hat neulich einige Prozentpunkte gegenüber dem US-Dollar Kaufkraft gewonnen und notiert wieder behaglich über der Marke von 1,14. Ist es eine frische Eurostärke? Oder eine Dollarschwäche? Vielleicht auch beides. Womöglich ist es aber auch ausländisches Geld, was wieder in die Eurozone strömt, denn mit der Währung steigen auch die Aktienkurse.

Selten waren in den vergangenen Jahren die Bewertungen der US-Aktien gegenüber den Papieren der Eurozone so hoch. Sehen wir etwa eine Umkehr der Geldflüsse aus den USA nach Europa? Schließlich sorgen EZB und EU dafür, dass der Laden am Laufen bleibt, indem die Schulden vergemeinschaftet werden und den überschuldeten Staaten weiteres Geld geliehen und/oder geschenkt wird.

Das dauert vielleicht noch etwas, doch es bleibt bei der Devise: Vorwärts immer – zu höheren Schuldenbergen und noch höheren Zielen. Und wer weiß, was den USA blüht, wenn Donald Trump seine Präsidentschaft verlieren sollte...

Ausländisches Geld freut sich momentan nicht nur über steigende Aktienkurse, sondern auch noch über Währungsgewinne. Nur die deutschen Banken und Versicherungen dürfen aufgrund von Anlagevorschriften und Eigenkapitalanforderungen kaum in den Aktienmarkt einsteigen. Das machen dann die Ausländer.

Dann wundern sich die Experten, dass die heimischen Firmen zunehmend in die Hände des Auslands geraten sind. Doch so einfach wird der Weg in die nähere Zukunft nicht...

Freude, schöne Schuldenberge!

Wer weiß, was uns die kommenden Monate bringen? Die Infektionszahlen steigen wieder an, auch wenn das die Börsen nicht sonderlich interessierte. Ob sie aber auch so locker mit den kommenden Kreditausfällen aufgrund der Pleitewelle umgehen?

Eine Rezession klopft erst bei den Unternehmen und später auch bei den kleinen Leuten an die Tür. Bei der Deutschen Bank haben 70.000 Kunden eine Stundung von Krediten beantragt. Die Sparkassen beklagten unlängst 189.000 ausgesetzte Verbraucherkredite.

Frischen Zahlen vom Wochenende zufolge, sollen sich allein bei den Sparkassen 366.623 Kreditverträge in Stundung befinden, davon 189.252 von Privatkunden und 177.371 von Gewerbekunden, meldet die Sparkassen-Finanzgruppe. Wenn dann im Herbst die Kurzarbeit ausläuft, sehen wir, wer bei Ebbe ohne Badehose im Wasser geschwommen ist.

Auch die US-Banken melden einen enormen Anstieg ihrer Risikovorsorge. Kommt da etwa eine nächste Finanzkrise um die Ecke? Papperlapapp! Notfalls geben die Gläubiger den Schuldnern noch mehr Geld, dass sie die Schulden bedienen können. So müsste es gelingen. Oder man muss nur groß genug sein. Dann gäbe es ja noch die Möglichkeit, dass der Staat und damit der Steuerzahler auch in marode Unternehmen einsteigt. Wenn Kapitalisten das Kapital auszugehen droht, kommen die Sozialisten - und retten sie.

Sorge Dich nicht! Zahle!

Scheitern ist heute noch weniger eine Option als zu den vergangenen Finanzkrisen – schon gar nicht in Europa. Und ja, die Südländer werden Kredite und Beihilfen bekommen, auch wenn es noch etwas dauern sollte. Von einem Gesamtpakt in Höhe von 1,7 Billionen Euro ist die Rede. Dazu druckt die EZB bis zu 1,35 Billionen neue Euros - im Namen von „Corona“ - als Pandemiehilfe. Und weil man schon mal dabei ist, nochmal 20 Milliarden Euro in jedem Monat.

Bis zum endgültigen und alternativlosen grünen Licht aus der Politik gibt es noch viel Geschrei - bis niemand mehr das Thema hören möchte und kann. In Sachen „Eurorettung“ und „Griechenlandrettung“ war es auch nicht anders. Dabei ging es in beiden Fällen um die Rettung der Banken.

„Was heißt das für mich konkret!?“

Ach, Sie sind weiter oben schon längst ausgestiegen? Dann die Kurzform... Ein Staat geht bekanntlich nicht pleite, höchstens seine Bürger. In unserer überschuldeten Welt ist es nicht mehr die Frage, was Schulden sind, sondern was man daraus macht. Während sie früher wie Reißzwecken im Schuh drückten, sind sie heute die Voraussetzung dafür, dass es irgendwie weitergeht. Hoffen wir noch mal, dass es auch diesmal in eine neue Runde geht...

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