Das Streben nach einem langen und krankheitsfreien Leben ist so alt wie die Menschheit selbst und sorgt als Triebfeder seit Menschengedenken dafür, dass laufend medizinische Innovationen vorangetrieben werden. Krankheiten, die in den letzten Jahrhunderten noch einem Todesurteil gleichkamen, konnte mithilfe der stetigen Entwicklung in der Medizin sukzessive der Schrecken genommen werden.
Heute kaum mehr vorstellbar, vermochte es eine simple bakterielle Infektion noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen jungen und kerngesunden Menschen dahinzuraffen. Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland im Jahr 1900 betrug, mitunter auch hervorgerufen durch Krieg und Mangelernährung, lediglich 46 Jahre.
Dank der Etablierung von Antibiotika und der Erforschung von Viren- und Bakterienstämmen konnte vielen einstmals lebensbedrohlichen Krankheitserregern der Schrecken genommen werden und der Gesundheitszustand flächendeckend verbessert werden.
Demut trotz Fortschritt
Im Rückspiegel betrachtet haben wir als Spezies Mensch Enormes geleistet. Wir konnten Krankheiten besiegen und verfügen heute, so glauben wir zumindest, über das Wissen hinsichtlich der Logiken und Gesetzmäßigkeiten der Natur. Dieses – vermeintliche - Wissen um der Weisheit letzter Schluss hat unsere Spezies aber auch arrogant und selbstherrlich gegenüber der Natur und dem Planeten gemacht.
Allerdings, das Grundprinzip der Wissenschaft fußt auf der These „Ich weiß, dass ich nichts weiß“. Keine Dogmen, keine Ideologien bringen den Menschen weiter, sondern die Fähigkeit, sich und die eigenen Thesen jeden Tag aufs Neue zu prüfen und kritisch zu hinterfragen. Nur so ist Fortschritt und laufender Erkenntnisgewinn überhaupt denkbar.
Die Erkenntnisse der modernen Medizin ermöglichen es, die Lebensqualität für jeden einzelnen zu verbessern. Und dank der digitalen Möglichkeiten der Moderne hat die Menschheit nun auch endlich die Chance, eine schier unendliche Menge an Daten global zu sammeln, zu speichern und in Kontext zueinander zu setzen.
Um die hochkomplexen Mechanismen und Wechselwirkungen im menschlichen Körper besser verstehen zu können und adäquate Antworten auf alle möglichen Krankheitsbilder zu haben, ist dies auch bitter nötig. Uns fehlt lediglich ein Co-Pilot, der dort weitermacht, wo der menschliche Geist seine Grenzen hat.
Künstliche Intelligenz in der Gesundheit wird dieser Co-Pilot werden, der den Menschen aber nicht ersetzen wird. Vielmehr soll uns die Technologie dabei unterstützen, menschliches Leid zu verhindern, Krankheiten frühzeitig zu erkennen sowie effektive und personalisierte Medikamente zu entwickeln.
Zudem kann dank dem klugen Einsatz von KI die medizinische Grundversorgung verbessert und Ärzte von zeitraubenden und sich wiederholenden Tätigkeiten befreit werden, damit diese wieder mehr Zeit für den Patienten haben, anstatt sich mit Papierkram abmühen zu müssen.
Was KI in der Gesundheit schon heute möglich macht
Schon heute unterstützen KI-Systeme Ärzte in der Früherkennung von Krebs und helfen damit, unnötiges Leid zu verhindern oder zumindest zu begrenzen. Und die effiziente Handhabung großer Datensätze im Gesundheitswesen mithilfe ausgeklügelter KI könnte verhindern, dass Patienten zu spät oder gar mit den falschen Behandlungsansätzen versorgt werden.
Wichtig ist lediglich, verantwortungsvoll mit diesen empfindlichen Daten und der Technologie umzugehen. Amazon, Alphabet und der Rest von Big Tech haben ihre Fühler schon längst ausgestreckt. Hier sind auch Gesellschaft und Politik gefordert, sich dem Thema nicht furchtvoll zu verschließen.
Vielmehr ist es nötig, durch einen öffentlich geführten politischen Diskurs, Künstliche Intelligenz und Digitalisierung in der Gesundheit in die richtigen Bahnen zu lenken. Ansonsten läuft die Gesellschaft Gefahr, von Amazon & Co. früher oder später vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden.
Glücklicherweise gibt es aber auch jenseits der digitalen Datenkraken nicht wenige Spieler, die ihren Beitrag leisten möchten, um das Gesundheitswesen effizienter zu gestalten und somit einen wertvollen Dienst für die Gesellschaft zu erbringen. Die wichtigsten Spieler rund um den Trend ‚KI in der Gesundheit‘ und die weitere Marschroute des Zukunftsmarktes hat Dr. Eike Wenzel in dieser erkenntnisreichen Studie wieder für uns aufbereitet.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Ihr Christof von Wenzl vom Cashkurs*Trends-Team
Die Einzelstudien beinhalten neben der exklusiven Trend-Studie von Dr. Eike Wenzel und dem Institut für Trend- und Zukunftsforschung, ausführliche Aktienanalysen der interessanten Unternehmen aus dem Sektor der Automatisierung mit Blick auf die Strukturen, die Bilanzen und die aktuelle charttechnische Situation.
Der gesamte Service von Cashkurs*Trends, wie z.B. die betreute Watchlist mit Tipps und aktuellen Empfehlungen, den Empfehlungen für Käufe und Verkäufe von Aktien, bis hin zu täglichen Updates und persönlichen Webinaren mit Dirk Müller ist weiterhin ausschließlich den Abonnenten von Cashkurs*Trends vorbehalten. Hier geht es zur Anmeldung!
Kommentare
ich kann Ihrem Artikel ganz und gar nicht zustimmen. Leider unterliegen Sie dem Irrglauben, dass die Menschen durch die Medizin immer älter geworden sind. Der Fortschritt hat das Leben der Menschen nur bedingt besser gemacht. Ich möchte mal einen kleinen Ausflug in die Steinzeit machen:
Das Leben der Jäger und Sammler in der Steinzeit konnte sich je nach Region und Jahreszeit ganz erheblich unterscheiden. Doch im Großen und Ganzen hat Yuval Noah Harari den Eindruck, dass sie ein sehr viel angenehmeres Leben führten als die meisten Bauern, Schäfer, Landarbeiter und Büroangestellte, die ihnen folgten. Yuval Noah Harari nennt ein Beispiel: „Während die Menschen in den heutigen Wohlstandsgesellschaften zwischen 40 und 45 Stunden pro Woche arbeiten, und in den Ländern der Dritten Welt sogar zwischen 60 und 80, kommen die Wildbeuter selbst in den unwirtlichsten Gegenden der Welt – zum Beispiel in der Kalahari-Wüste – im Durchschnitt auf nur 35 bis 40 Arbeitsstunden pro Woche.“ Sie gehen höchstens jeden dritten Tag auf die Jagd und die Sammeltätigkeit nimmt pro Tag nur zwischen drei und sechs Stunden in Anspruch. Und die Arbeit war auch noch abwechslungsreicher.
In normalen Zeiten reicht das völlig aus, um die gesamte Sippe mit Nahrung zu versorgen. Außerdem ist es sehr wahrscheinlich, dass die Jäger und Sammler der Steinzeit in fruchtbaren Regionen deutlich weniger Zeit benötigten, um Nahrung und Rohstoffe heranzuschaffen. Zudem hatten sie deutlich weniger Hausarbeit. Yuval Noah Harari erläutert: „Sie mussten kein Geschirr spülen, keine Teppiche saugen, keine Böden schrubben, keine Windeln wechseln und keine Rechnungen zahlen.“ Zudem gab es in der Wirtschaft der Wildbeuter viel spannendere Berufe als in der Landwirtschaft oder Industrie.
Vor rund 30.000 Jahren verließen die Wildbeuter gegen acht Uhr morgens das Lager. Die Gruppe streifte durch die nahe gelegenen Wälder. Dort sammelten sie Pilze, gruben essbare Wurzeln aus, fingen Frösche und wichen Raubtieren aus. Am frühen Nachmittag kehrten sie wieder ins Lager zurück. Dort bereiteten sie eine Mahlzeit zu, führten Gespräche, spielten mit den Kindern und ruhten sich aus. Die Kost, die sie sammelten und jagten, war laut neuesten wissenschaftlichen Studien für ihren Körper ideal.
Die steinzeitlichen Jäger litten wenig unter Infektionskrankheiten!
Yuval Noah Harari erklärt: „Aus Fossilienfunden wissen wir, dass die Wildbeuter selten unter Hunger und Mangelernährung litten und größer und gesunder waren als ihre bäuerlichen Nachfahren.“ Die durchschnittliche Lebenserwartung lag zwar nur bei dreißig bis vierzig Jahren, doch dafür war vor allem die hohe Kindersterblichkeit verantwortlich. Wer die frühe Kindheit überlebte, hatte besten Chancen siebzig oder sogar achtzig Jahre alt zu werden. Die Jäger und Sammler der Steinzeit hatten ein Erfolgsgeheimnis, das sie vor Hungertod und Mangelernährung bewahrte: ihre vielseitige Ernährung.
Die Wildbeuter der Steinzeit ernährten sich aus Dutzender verschiedener Quellen. Wenn eines ihrer Grundnahrungsmittel ausfiel, konnten sie einfach eine andere Pflanze sammeln, andere Tiere erlegen oder in ein weniger stark betroffenes Gebiet ausweichen. Die steinzeitlichen Jäger litten zudem wenig unter Infektionskrankheiten. Yuval Noah Harari nennt den Grund: „Die meisten ansteckenden Krankheiten, mit denen sich landwirtschaftliche und industrialisierte Gesellschaften herumschlagen müssen, stammen ursprünglich von Haustieren und wurden erst nach der landwirtschaftlichen Revolution auf den Menschen übertragen.
Nach meiner Meinung entwickelt sich die Menschheit momentan zurück. Die Gehirne der Menschen werden nachweislich durch die die einseitigen Tätigkeiten immer kleiner. Die Menschen leben tatsächlich nicht länger. Und wenn, dann vegetieren diese ruhig gestellt in Altersheimen vor sich hin.
Der Trend, den Sie hier beschreiben kommt bestimmt, aber nicht zum Wohle der Menschen, sondern zum Wohle der Geldbeutel der Pharmaindustrie und Anderer, die mit auf den Zug Gesundheit springen.