Eigentlich war das Thema recht lange aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden. Ganz aktuell finden sich in den großen Medien aber gehäuft beruhigende Tone ob des Erreichens neuer Rekordniveaus bei den Target2-Salden – Marc Friedrich und Matthias Weik haben eine ganz andere Sicht auf die Dinge...
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ein Schritt in die richtige Richtung wäre, die deutschen Exporte zu verteuern, indem man die Lohnstückkosten anhebt.
pipa
am 12.07.2018 um 21:37 Uhr
Könnte man nicht in Deutschland einen Staatsfonds gründen, der die Aufgabe hat in den Südländern auf Einkaufstour (Staatsbeteiligungen, Immobilien......) zu gehen? Diese Fonds gibt das Geld der Bundesbank aus und reduziert den Saldo.
bluestar
am 12.07.2018 um 21:53 Uhr
"Fazit: Nicht das Aufzeigen eines kranken Systems wird Europa zerstören, sondern eine falsche Politik und das jetzt schon gescheiterte Währungsexperiment Euro zerstört Europa! "
Absoluter Volltreffer! Klasse Artikel. Vielen Dank.
huehnerheino
am 12.07.2018 um 22:52 Uhr
Alles hoffnungslos ! Weitermachen , bis alles richtig kracht !! Wohl dem , der für drei Monate Vorräte hat ! Strom , Wasser , Nahrung und Rotwein !! Ich hab !!
Schlossermeister
am 12.07.2018 um 23:48 Uhr
Danke für diesen Beitrag.
Ich habe sehr lange gebraucht um zu begreifen das Geld kein realer Wert ist.
Man muss sich einige Zeit damit beschäftigen um darauf zu kommen das Geld nur eine Forderung ist, diese Forderung unendlich vermehrt werden kann und dies von Banken auch praktiziert wird.
Redet man mit Bekannten über das Thema glaubt einem keiner und man wird als Sonderling angesehen, gehen doch die meisten davon aus das nur jenes Geld Verborgt wird welches auch von anderen Eingelegt wurde, manche glauben sogar an eine Golddeckung. Ich habe seit 2 Jahren mit einem Freund eine Wette laufen das Geld auf dem Konto von Geschäftsbanken durch Kreditvergabe erzeugt wird ohne entsprechende Einlagen in selber Höhe, erst durch die Vollgeldabstimmung in der Schweiz hat er mir recht gegeben.
Bei genauer Betrachtung ist es Betrug, Forderungen auszugeben wohlwissend diese Forderung nie in vollen Umfang erfüllen zu können. Besonders betrügerisch ist es der Mehrheit der Forderungsbesitzer vorzugaukeln die Forderung hätte einen Wert.
Wenn Wohlstand einfach durch Erzeugung von Geld= (Forderungen) zu erschaffen ist frage ich mich warum funktioniert das erst jetzt und wurde nicht schon vor zig Jahren erfunden?
Das Ganze ist ein Pyramidenspiel erst ganz zum Schluss wird klar das man einem der nichts hat auch nichts wegnehmen kann, Forderung hin oder her. Geprellt werden all jene sein die reale Werte und auch Arbeit gegen Forderungen tauschten.
Leider ist es nicht möglich sich diesem Betrugssystem zu entziehen. Es bleibt nur sich mit der Rolle als Sonderling abzufinden und möglichst viele Wetten zu Gewinnen.
Marc_Friedrich
am 13.07.2018 um 07:57 Uhr
@ bluestar @Schlossermeister: Danke für die Blumen! Gerne teilen und verbreiten!
Schönes Woe!
Marc Friedrich
am 13.07.2018 um 10:59 Uhr
Wenn ich das richtig verstehe, entsteht auf der deutschen Seite Geld, während auf spanischen Seite keins verschwindet.Die Geldmenge des Euro wird erhöht. 2.8 billionen Euro von 2010 bis heute. Um die 25% mehr Geld im Umlauf in 8 Jahren. Scheint mir ein bisschen viel, aber solange es funktioniert entsteht doch niemandem ein Schaden, oder?
Mr.100%
am 13.07.2018 um 11:13 Uhr
Sehr guter Beitrag. Vielleicht noch ein Ergänzung:
... Die wertlosen Target2 Forderungen sind Vermögen der Bürger, welches Ländern geliehen wurde, um unseren eigenen Export zu finanzieren bzw. zu subventionieren. Die bedeutet nichts anderes, als dass ein beachtlicher Teil der deutschen Exporte durch die Deutsche Bundesbank finanziert wird. So ein Geschäftsmodell ist in sich krank und keinesfalls nachhaltig!...
Der entscheidende Unterschied zu "vor der Krise" (wo die Target2-Salden praktisch keine Rolle spielten) ist der, dass vor der Krise das Geld zum Ausgleich der negativen Handelsbilanzen Griechenlands, Spaniens ,Portugals und Italiens von den (hauptsächlich) DEUTSCHEN Geschäftsbanken kam. D.h., das auch hier der deutsche Exportüberschuss NICHT von den Defizitländern bezahlt werden konnte (wie auch?), sondern das der "Exportweltmeister" den Exportüberschuss auch hier schon selber bezahlt halt (Echte Waren geliefert und unsichere Forderungen erhalten). Das ist vielen (leider) immer noch nicht klar. Das nennt man dann "Zahlungsbilanzausgleich". Dann ist es natürlich auch nicht so schwierig Waren zu verkaufen. Der Käufer hat eigentlich kein Geld, möchte aber gerne einen Porsche (wer will das nicht), Mercedes, Maschinenbauteile usw. "Made in Germany" kaufen. Wenn jetzt der Verkäufer (Exporteur) dem klammen Käufer sagt: Alles kein Problem. Wir leihen Dir das Geld für den Kauf gleich mit. Tja, dann, überlege ich doch nicht lange. Problem hierbei (aus Sicht des Käufers) war allerdings, dass er das Geld von einer deutschen Bank bekam und die wollte natürlich Zinsen und Tilgung für den Kredit. Nach der Krise haben dann deutsche (und französische usw.) Banken, KEINEN Kredit mehr in diese Länder vergeben. Ganz im Gegenteil: Sie haben sogar fällige Kredite NICHT verlängert. Es setzte also auch noch eine Kapitalflucht v.a. nach Deutschland ein. Das ist auch der Hauptgrund für den Immobilienwahnsinn in Deutschland, der ab diesem Zeitpunkt einsetzte. Also, alles eigentlich gar nicht so schwer zu verstehen. Da aber v.a. Deutschland am meisten unter dem "Credit-Crash" gelitten hätte (Exportland), kam es der deutschen Politik und Wirtschaft sehr gelegen, dass ab dem Zeitpunkt die EZB die Finanzierung der Zahlungsbilanzen der genannten Länder über Target-2 übernahm. Hätte sie das nicht getan, wäre der deutsche Export in der "Südländer" massiv eingebrochen. Das wollte hier natürlich keiner (weder Politik, noch Wirtschaft). So konnte der Export Deutschland problemlos weiterlaufen und deutsche Banken waren aus dem Finanzierungsrisiko. Und das allerbeste für "insolvente Staaten und Banken" war, dass sie jetzt nicht mehr Schuldner von privaten Banken waren (was doch unangenehm sein kann), sondern bei der EZB (v.a. bei der Bundesbank) "anschreiben" lassen konnten. Ohne Zinsen, ohne Fälligkeit und ohne irgendwelche Sicherheiten. Die BuBa hat also noch nicht einmal die Möglichkeit die Forderungen fällig zu stellen (wie das in den USA z.B. obligatorisch ist). Dadurch ist übrigens auch die völlig verrückte Situation entstanden, dass die BUBa jetzt "NETTOSCHULDNER" der Privatbanken ist. Warum: Na, weil durch den Target2-Mechanisnus jetzt eben die Verbindlichkeiten der BUBA gegen Geschäftsbanken (Passivseite) GRÖSSER ist, als die Forderungen gegen dieselben. Die Differenz beider Größen bildet der Target2-Posten auf der Aktivseite der BUBA.
r.vorpeil@freenet.de
am 13.07.2018 um 14:09 Uhr
Bleiben wir bei dem Beispiel mit dem Auto. Wir haben doch mit SEPA einen einheitlichen EURO-Zahlungsraum. Wenn der spanische Autokäufer den Kaufpreis von seinem Konto direkt auf das Konto des deutschen Autohändlers überweist, brauchen wir dafür die Zentralbanken nicht. Der Target2-Saldo würde sich zumindest nicht mehr erhöhen. Wenn man dann noch mit Spanien Verhandlungen aufnimmt, dass sie den Target2-Saldo nach und nach abbauen, vielleicht auf zehn Jahre verteilt, lässt sich das Problem doch lösen. Traut sich da keiner ran ?
tttexter
am 13.07.2018 um 15:35 Uhr
Ich frage mich:
Würde die ganze Aufregung existieren, wenn es die nationalen Zentralbanken nicht geben und EZB deren Aufgabe zusammen für alle EU-Staaten übernehmen würde?
Wenn man sich dazu vor Augen hält:
Auch in Deutschland gibt es starke und schwache Bundesländer.
Wenn wir für den innerdeutschen Zahlungsverkehr zwischen den Bundesländern ein vergleichbares Target2-System hätten wie für den innereuropäischen zwischen Nationen, würden sich schnell große „Target2-Schulden" unter den Bundesländern aufbauen. Wahrscheinlich wäre Sachsen-Anhalt bei Baden-Württemberg schnell so hoch „Target2-verschuldet“ wie Spanien bei Deutschland. Trotzdem funktioniert es in Deutschland ganz gut.
Target2-Salden sind deshalb wohl nicht viel mehr als ein Indikator dafür, dass es stärkere und schwächere Länder im Euroraum gibt.
Und um die Frage der Autoren zu beantworten:
Vielleicht werden Sie wegen der abschreckenden Wirkung nicht einfach gestrichen: „Falls du aus der EU austrittst, musst du 500 Milliarden zahlen!"
amsa65
am 16.07.2018 um 11:57 Uhr
Da das System sowieso krank ist, kann doch die EZB die Forderung der Bundesbank an Spanien ausgleichen. Die EZB kauft doch auch Anleihen diverser Pleiteländer und Unternehmen. Dann kann sie auch die Target2-Salden ausgleichen.
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Kommentare
Absoluter Volltreffer! Klasse Artikel. Vielen Dank.
Ich habe sehr lange gebraucht um zu begreifen das Geld kein realer Wert ist.
Man muss sich einige Zeit damit beschäftigen um darauf zu kommen das Geld nur eine Forderung ist, diese Forderung unendlich vermehrt werden kann und dies von Banken auch praktiziert wird.
Redet man mit Bekannten über das Thema glaubt einem keiner und man wird als Sonderling angesehen, gehen doch die meisten davon aus das nur jenes Geld Verborgt wird welches auch von anderen Eingelegt wurde, manche glauben sogar an eine Golddeckung. Ich habe seit 2 Jahren mit einem Freund eine Wette laufen das Geld auf dem Konto von Geschäftsbanken durch Kreditvergabe erzeugt wird ohne entsprechende Einlagen in selber Höhe, erst durch die Vollgeldabstimmung in der Schweiz hat er mir recht gegeben.
Bei genauer Betrachtung ist es Betrug, Forderungen auszugeben wohlwissend diese Forderung nie in vollen Umfang erfüllen zu können. Besonders betrügerisch ist es der Mehrheit der Forderungsbesitzer vorzugaukeln die Forderung hätte einen Wert.
Wenn Wohlstand einfach durch Erzeugung von Geld= (Forderungen) zu erschaffen ist frage ich mich warum funktioniert das erst jetzt und wurde nicht schon vor zig Jahren erfunden?
Das Ganze ist ein Pyramidenspiel erst ganz zum Schluss wird klar das man einem der nichts hat auch nichts wegnehmen kann, Forderung hin oder her. Geprellt werden all jene sein die reale Werte und auch Arbeit gegen Forderungen tauschten.
Leider ist es nicht möglich sich diesem Betrugssystem zu entziehen. Es bleibt nur sich mit der Rolle als Sonderling abzufinden und möglichst viele Wetten zu Gewinnen.
Schönes Woe!
Marc Friedrich
... Die wertlosen Target2 Forderungen sind Vermögen der Bürger, welches Ländern geliehen wurde, um unseren eigenen Export zu finanzieren bzw. zu subventionieren. Die bedeutet nichts anderes, als dass ein beachtlicher Teil der deutschen Exporte durch die Deutsche Bundesbank finanziert wird. So ein Geschäftsmodell ist in sich krank und keinesfalls nachhaltig!...
Der entscheidende Unterschied zu "vor der Krise" (wo die Target2-Salden praktisch keine Rolle spielten) ist der, dass vor der Krise das Geld zum Ausgleich der negativen Handelsbilanzen Griechenlands, Spaniens ,Portugals und Italiens von den (hauptsächlich) DEUTSCHEN Geschäftsbanken kam. D.h., das auch hier der deutsche Exportüberschuss NICHT von den Defizitländern bezahlt werden konnte (wie auch?), sondern das der "Exportweltmeister" den Exportüberschuss auch hier schon selber bezahlt halt (Echte Waren geliefert und unsichere Forderungen erhalten). Das ist vielen (leider) immer noch nicht klar. Das nennt man dann "Zahlungsbilanzausgleich". Dann ist es natürlich auch nicht so schwierig Waren zu verkaufen. Der Käufer hat eigentlich kein Geld, möchte aber gerne einen Porsche (wer will das nicht), Mercedes, Maschinenbauteile usw. "Made in Germany" kaufen. Wenn jetzt der Verkäufer (Exporteur) dem klammen Käufer sagt: Alles kein Problem. Wir leihen Dir das Geld für den Kauf gleich mit. Tja, dann, überlege ich doch nicht lange. Problem hierbei (aus Sicht des Käufers) war allerdings, dass er das Geld von einer deutschen Bank bekam und die wollte natürlich Zinsen und Tilgung für den Kredit. Nach der Krise haben dann deutsche (und französische usw.) Banken, KEINEN Kredit mehr in diese Länder vergeben. Ganz im Gegenteil: Sie haben sogar fällige Kredite NICHT verlängert. Es setzte also auch noch eine Kapitalflucht v.a. nach Deutschland ein. Das ist auch der Hauptgrund für den Immobilienwahnsinn in Deutschland, der ab diesem Zeitpunkt einsetzte. Also, alles eigentlich gar nicht so schwer zu verstehen. Da aber v.a. Deutschland am meisten unter dem "Credit-Crash" gelitten hätte (Exportland), kam es der deutschen Politik und Wirtschaft sehr gelegen, dass ab dem Zeitpunkt die EZB die Finanzierung der Zahlungsbilanzen der genannten Länder über Target-2 übernahm. Hätte sie das nicht getan, wäre der deutsche Export in der "Südländer" massiv eingebrochen. Das wollte hier natürlich keiner (weder Politik, noch Wirtschaft). So konnte der Export Deutschland problemlos weiterlaufen und deutsche Banken waren aus dem Finanzierungsrisiko. Und das allerbeste für "insolvente Staaten und Banken" war, dass sie jetzt nicht mehr Schuldner von privaten Banken waren (was doch unangenehm sein kann), sondern bei der EZB (v.a. bei der Bundesbank) "anschreiben" lassen konnten. Ohne Zinsen, ohne Fälligkeit und ohne irgendwelche Sicherheiten. Die BuBa hat also noch nicht einmal die Möglichkeit die Forderungen fällig zu stellen (wie das in den USA z.B. obligatorisch ist). Dadurch ist übrigens auch die völlig verrückte Situation entstanden, dass die BUBa jetzt "NETTOSCHULDNER" der Privatbanken ist. Warum: Na, weil durch den Target2-Mechanisnus jetzt eben die Verbindlichkeiten der BUBA gegen Geschäftsbanken (Passivseite) GRÖSSER ist, als die Forderungen gegen dieselben. Die Differenz beider Größen bildet der Target2-Posten auf der Aktivseite der BUBA.
Würde die ganze Aufregung existieren, wenn es die nationalen Zentralbanken nicht geben und EZB deren Aufgabe zusammen für alle EU-Staaten übernehmen würde?
Wenn man sich dazu vor Augen hält:
Auch in Deutschland gibt es starke und schwache Bundesländer.
Wenn wir für den innerdeutschen Zahlungsverkehr zwischen den Bundesländern ein vergleichbares Target2-System hätten wie für den innereuropäischen zwischen Nationen, würden sich schnell große „Target2-Schulden" unter den Bundesländern aufbauen. Wahrscheinlich wäre Sachsen-Anhalt bei Baden-Württemberg schnell so hoch „Target2-verschuldet“ wie Spanien bei Deutschland. Trotzdem funktioniert es in Deutschland ganz gut.
Target2-Salden sind deshalb wohl nicht viel mehr als ein Indikator dafür, dass es stärkere und schwächere Länder im Euroraum gibt.
Und um die Frage der Autoren zu beantworten:
Vielleicht werden Sie wegen der abschreckenden Wirkung nicht einfach gestrichen: „Falls du aus der EU austrittst, musst du 500 Milliarden zahlen!"