Durch die Globalisierung ist Frankreich nach internationalen Statistiken zu 65 % deindustrialisiert worden. Und dann gehen die europäischen Verantwortlichen auch noch hin und sabotieren eine industrielle Hochzeit zwischen zwei bedeutenden europäischen Eisenbahn-Unternehmen, um der chinesischen Konkurrenz eines Staatsunternehmens die französischen und deutschen Arbeitsplätze vor die Füße zu knallen.
Reichensteuer? Sollen sie doch Kuchen essen…
Da wird eine „schöne neue Welt“ für die Globalisierungsgewinner und die entsprechenden Strippenzieher gezimmert, und in „la douce France“ kann man sich noch nicht mal mehr den Sprit erlauben, um zu einer mies bezahlten Arbeitsstelle zu kommen. Wird seitens Herrn Macron dagegen gesteuert? Wie sollte er?
Es waren doch gerade die Kreise, die auf den neuen Götzen der Globalisierung gesetzt haben, die ihn auf den Schild zum Präsidenten gehoben haben. Alles macht er, um wenigstens in dem Dauerpalaver mit Bürgermeistern und anderen die Fassade zu wahren. Aber an die „Reichensteuer“ wagt er sich nicht heran. Sollen seine Französinnen und Franzosen doch, wie Marie Antoinette es einmal so treffend formulierte, „Kuchen essen, wenn sie schon kein Brot mehr haben“.
„Europe first?“ Politik für das eigene Volk scheint zu viel verlangt
Solange es noch Wahlen in Frankreich oder bei uns gibt, wird die Herrschenden eine Frage verfolgen: Warum betreiben sie keine Wirtschafts- Finanz- oder Sozialpolitik, die für ihre Wählerinnen und Wähler in ihren Heimatländern Arbeitsplätze schafft, die ihnen nicht nur einen guten Lohn, sondern auch eine auskömmliche Rente für den Lebensabend garantieren?
Emanuel Macron und seine „Schwester im Geiste“, Frau Dr. Angela Merkel, können sich nicht einkriegen, was die zur Schau gestellte Abneigung gegen den amerikanischen Präsidenten Trump anbelangt. Die Staatslautsprecher in beiden Staaten, Frankreich und Deutschland, formulieren von morgens bis abends neue Abscheulichkeiten über Präsident Trump, um auf Distanz zu gehen.
Das hätten sie und andere machen sollen, als von Clinton bis Obama ein amerikanischer Präsident nach dem anderen einen Krieg nach dem anderen vom Zaun gebrochen hat, um die amerikanische Weltherrschaft umsetzen zu können. Bislang macht Präsident Trump das nicht und eigentlich müssten ihm die Merkels dieser Welt die Füße küssen. Stattdessen zeigt man Abscheu.
Am Beispiel von Präsident Macron und seinen Europa-Thesen wird allerdings deutlich, wo er und andere den Unterschied zwischen Präsident Trump und sich sehen. Trumps “America first“ will den Arbeiterinnen und Arbeitern, also der überwiegenden Mehrheit der Menschen, den zum Leben nötigen Arbeitsplatz wieder in South Dakota und nicht in Shenzhen zur Verfügung stellen. Was ist daran falsch? Wenn die EU-Dödel ein Verständnis dafür hätten, wem sie zuvörderst verpflichtet sind, wären sie schon vor Präsident Trump auf diese Idee gekommen.
Zensur statt Ursachenforschung
Präsident Macron raisonniert über die „Wut der Völker“ und macht jeden nieder, der aus diesem weithin geläufigen Umstand versucht, Politik zu gestalten, um den Absturz der Völker zu verhindern. Er kommt nicht auf die Idee, sich und alle anderen Staats- und Regierungschefs zu fragen, wer für die von ihm festgestellte Wut verantwortlich ist. Das ist doch seine „Klasse“, wenn man die europäischen Staats- und Regierungschefs als solche bezeichnen will.
Warum sollen die Wählerinnen und Wähler so blöd sein, wie die „Speck-Klasse“ annimmt? Warum sollten die Menschen in Europa nicht dahinter kommen, in der von ihm vorgeschlagenen „Agentur für die Bewahrung der Demokratie“ eine europäische Zensurbehörde zur Machtsicherung nach dem Muster bereits in Deutschland bestehender Einrichtungen sehen zu müssen?
De Gaulles und Putin kennen bzw. kannten den Unterschied zwischen Nationalismus und Patriotismus
Man muss schon ein bestimmtes Alter haben, um sich an den triumphalen Staatsbesuch eines Weltkriegs-Generals in Deutschland zu erinnern. General de Gaulle sprach mit Leidenschaft und Kalkül vom „großen deutschen Volk“. Dieses Volk lag ihm zu Füßen und nahm begeistert seine Idee vom „Europa der Vaterländer“ auf. Nie mehr Krieg in Europa, Wohlstand für die Menschen, Freiheit und die Regentschaft der Menschen- und Bürgerrechte, das war die Vision von Charles de Gaulle.
Die Menschen wollen auch heute dieses Europa, das sie so wertschätzt, wie sie als Bürgerinnen und Bürger einen Anspruch haben. Es ist infam, wenn Macron und Merkel jeden, der sie für ihr offenkundiges politisches Scheitern mit dem Soros-Europa als Europa-Feind und Nationalisten verteufeln. Man sollte auf den Präsidenten eines anderen Landes dabei hören, eines Landes, das Charles de Gaulle wie selbstverständlich zu Europa gezählt hatte.
Präsident Putin hat sich klar gegen jede Form von Nationalismus gewandt und ihn als Feind des Menschen bezeichnet. Die Liebe zum eigenen Land und damit die überzeugenden Gefühle des patriotisch denkenden Bürgers, das ist ihm wichtig. Nach dem Pamphlet des französischen Präsidenten Macron zum zukünftigen Europa kann man einen Bogen zwischen Präsidenten schlagen. Da denkt man an Charles de Gaulle und Wladimir Putin, wenn es um eine gedeihliche Zukunft geht, aber nicht an Präsident Macron.
Willy Wimmer, 6. März 2019
Kommentare
klingt gut, was Sie da schreiben. Nur, mir ist nicht ganz klar, weshalb sich W. Putin mit dem türkischen "Diktator" Edogan verbündet? Erdogan ist nicht gerade jemand, der sich um seine Bürger sorgt. Für einen Teil sicherlich: der Teil, die Muslimbruderschaft, der die Herrschaft des Islam in die Welt bringen möchte. Vielleicht geht es aber auch nur um Strategie, um das Geschäft mit dem Gas?
Und D. Trump, der gewählte Präsident der USA? Seine Steuerreform nutzt eher den Reichen des Landes. Der Wirtschaft in den USA geht es besser, in der Tat. Aber ist es mehr als ein Strohfeuer? Donald Trump bleibt bei diesen Überlegungen trotzdem der bessere Präsident im Vergleich zu seinen Vorgängern, ab Clinton folgende. Vielleicht kann man noch Jimmy Carter zu den korrupten Präsidenten hinzuzählen.
Offenbar versteht Herr Wimmer unter Nationalismus etwas böses...
Für mich ist es das Einsetzten für die eigene Nation.
Und die Nation ist für mich in unserem Fall die gemeinsamen Interessen, Tradition und Kultur der germanischen Völker.
Dazu gehört meiner Meinung nach auch das Akzeptieren und Wertschätzen anderer Nationen.
Das Land hingegen ist eine territorial bestimmte Fläche, meist mit einheitlicher Verwaltung. Ein Land kann verschiedenen Nationen Platz bieten.
Selbstverständlich sind die Globalisten gegen die Nationen weil diese sich gegen eine noch stärkere Weltregierung sträuben.
Es fällt mir auch schwer zu glauben, dass Herr Wimmer wirklich denkt was er da schreibt.
Er war genug lange dabei um zu bemerken wie der Hase läuft...
Und da muss Macron niemanden Fragen warum die Leute wütend sind!
Protektionismus ist, in welcher Form auch immer und gerade in der westlichen Hemisphäre, logischerweise der Alptraum aller Globalisierungspropheten. Man stelle sich vor, das die amerikanische Wirtschaft auf einmal rasant wächst, die Arbeitslosenzahlen und Schulden sinken und ähnliches würde nach einem Brexit mit der Wirtschaft auf der Insel passieren. Das darf einfach nicht sein, denn dann wäre der europäische Gedanke und die Globalisierung heutiger Prägung tot.
So sehr ich persönlich vieles innerhalb der EU ablehne, wäre es für uns Europäer trotzdem fatal, wenn die EU wieder zerfällt, denn langfristig werden wir nur gemeinsam in der Welt etwas zu sagen haben.
Leider bedient sich Brüssel aber der völlig falschen Klaviatur, die nur für eine kleine Gruppe selbsternannter Elitärer die schöne Musik vom Wohlstand spielt.
Die gesamte Gemengelage von Wirtschaft, nationaler und internationaler Politik, Finanzen und Gesellschaft gerät immer mehr in Schieflage. Und zwar einzig und allein aus dem Grund, das alles dem finanziellen Wohlergehen der 1 %igen Oberschicht untergeordnet wird und das kann nicht funktionieren.
Die Unternehmensgewinne sind in den Jahren der Nullzinsphase teilweise explodiert, aber jede mickrige Lohn- und Gehaltserhöhung konnte meist nur durch Streiks durchgesetzt werden. Ansonsten hörte man immer nur wie schädlich doch Lohnerhöhungen für große Masse der KONSUMENTEN für die Wirtschaft sind. Was für eine astronomische Kurzsichtigkeit der Politik und Eliten.
Und das wir keine ausreichende Inflation hätten ist der Witz des Jahrzehnts. Ich würde behaupten, gefühlt haben wir jedes Jahr mindestens 5 % Inflation, wenn das überhaupt reicht.
Die Zinsen können überhaupt nicht mehr erhöht werden. 1 % mehr Zinsen und Südeuropa, wahrscheinlich auch Frankreich ist erledigt.
Also wie kommen wir aus dieser Misere raus.
Früher wurde zum Zweckes neuer Wertschöpfung alles durch Kriege in Schutt und Asche gelegt.
Ich hoffe dieses Mal hat man eine bessere Idee.
Tja und Putin wirft man seltsamerweise genau das vor, was der Westen jeden Tag macht...den Schutz der Interessen seines Landes und seiner Wirtschaft.
Ein wichtiger Schlüsselabsatz zieht zwingend einige Fragen nach sich:
"So sehr ich persönlich vieles innerhalb der EU ablehne, wäre es für uns Europäer trotzdem fatal, wenn die EU wieder zerfällt, denn langfristig werden wir nur gemeinsam in der Welt etwas zu sagen haben.
Leider bedient sich Brüssel aber der völlig falschen Klaviatur, die nur für eine kleine Gruppe selbsternannter Elitärer die schöne Musik vom Wohlstand spielt. "
a) Was genau hat die EU (nicht die EG) seit Einführung des Euro an politischen Taten vollbracht, die tatsächlich den europäischen Bürgern dienen? Meine Antwort: Abgesehen von bedeutungslosen Nebensachen: Nichts, bzw. das glatte Gegenteil.
b) Was hat die EU geschafft, was zu dem gehört, was wir "nur gemeinsam" in der Welt schaffen können? Meine Antwort: Nichts. Sie hat sogar das, was "nur gemeinsam" zu bewältigen wäre, noch verschlimmert.
c) Wenn also diese EU sich der "völlig falschen Klaviatur" bedient, was oder wer soll dieses Brüssel dann noch in positiver Hinsicht ändern oder reformieren? Mit welchem Hebel? Es gibt keine Demokratie in der EU! Das wäre ja der einzige Grund, an dieser EU festzuhalten. Meine Antwort: Nichts und niemand. Diese EU ist zur EU der Banken und Konzerne verkommen. Was wir aber wollen ist eine EU der europäischen Bürger. Völlig folgerichtig haben die Briten den Brexit gewählt, wohl wissend, daß dies wirtschaftliche Konsequenzen haben würde.
Es ist unverständlich, auf der einen Seite klar zu sehen, was diese EU heute ist - aber gleichzeitig deren Zusammenbruch zu fürchten.