Der Anleihenmarkt beginnt endlich damit, ein Tapering, also eine Reduzierung der Anleihenkäufe einzupreisen. Die Höchststände vom April 2021 mit rund 1,77 % wurden bereits erreicht und der nächste Widerstand kurz unter zwei Prozent (Ende 2019) rückt in greifbare Nähe.

Der Aktienmarkt bevorzugt in dieser Phase in der Regel defensive Werten und Value gegenüber Wachstum. Die Kurse von Unternehmen mit Gewinnerwartungen weit in der Zukunft wurden abgestraft. Auch die Aktienkurse von fundamental guten Gesellschaften gaben ab, hier aber eher aufgrund der Tatsache, dass Titel wie Apple, Microsoft & Co. in jedem Depot enthalten sind und Anleger ihre Gewinne gesichert haben.

Die Wirtschaftsdaten geben ebenso ein unklares Bild, denn im Dezember waren die neugeschaffenen Stellen deutlich niedriger als erwartet. Trotzdem sank die Arbeitslosigkeit von 4,1 auf 3,9 %. Die Lohnzuwächse auf Monatsbasis lagen mit nur 0,6 % und im Jahresvergleich mit 4,7 % leicht über den Erwartungen des Marktes. Nähert sich die USA also quasi der „Vollbeschäftigung“?

Die „Qualität“ der US-Arbeitsmarktdaten ist ein Kapitel für sich, das einem immer wieder ins Gedächtnis ruft, sich nicht zu sehr auf Statistiken zu verlassen, deren Erhebungsparameter man nicht selbst gut durchdacht hat. So werden in den USA jene Arbeitslose, die von sich sagen „Ich habe keine Chance auf einen Job“ einfach nicht mehr als „Arbeitslose“ gezählt. So einfach geht es manchmal.

In jedem Fall wird die Fed –nach jetziger Lesart - zunehmend restriktiver werden, was eine erhebliche Gefahr für die Aktienmärkte darstellt. Goldman Sachs erwartet vorsichtshalber schon mal vier Zinsanhebungen für das Jahr 2022 und prognostiziert, dass die langfristige FED Funds Rate in den kommenden Jahren auf Werte zwischen 2,5-2,75 % steigen wird.

Damit läuft die Entwicklung bislang genau entlang dem vorgezeichneten Pfad des letzten Fonds-Webinars.

Der S&P 500 ist im Berichtszeitraum nahezu unverändert, was auf die Rotation von Growth in Value zurückzuführen ist. Die Schere zwischen den einzelnen Aktien ist jedoch erheblich. Von plus 34 % bis minus 32 % ist alles dabei. Wir haben zum Glück keine Aktien dieser Ausreißer im Portfolio.

Der technologielastige Nasdaq 100 verlor 3,05 %. Auf der Gewinnerseite fand man Titel wie Booking Holdings oder auch Micron Technology. Tief im Minus waren Adobe oder der ehemalige Pandemiegewinner Peloton. Letzterer handelt fast 80 % tiefer als noch im Januar 2021.

Im Berichtszeitraum 13.12. bis 07.01.22 stieg unser Vergleichsindex MSCI World Value Net (EUR) um 3,6 % von 146,61 auf 151,91 - der Dirk Müller Premium Aktien Fonds gab um 0,55 % auf 90,79 Euro nach.

Die Berichtssaison startet Ende dieser Woche mit den großen US-Banken. Auch wir werden wieder auf der Fonds-Seite und im Fonds-Forum gezielt auf einzelne Quartalszahlen unserer Depotwerte eingehen.

Herzliche Grüße und ein glückliches neues Jahr 2022

Ihr

Dirk Müller & Fonds Team

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