Nach rund sieben Jahren habe ich Jörg Gastmann, den Initiator des Bandbreitenmodells in Hagen wiedergetroffen. Er spricht ausführlich über die Weiterentwicklung seines in meinen Augen sehr interessanten Entwurfs eines völlig neuen Steuersystems.
In erster Linie geht es bei seinem Entwurf um die Besteuerung von Umsatz anstelle von Gewinn. Herr Gastmann erklärt ausführlich welche Auswirkungen eine solche Änderung auf unser System hätte.
Im ersten Teil geht es aber u.a. auch um politische Themen wie die Chancen kleiner Parteien bei Wahlen, Hoffnungsträger in der deutschen Politik und über die Stimmung in der deutschen Gesellschaft.
Ich wünsche Ihnen viel Erkenntnisgewinn beim Ansehen unseres Interviews.
Herzlichst Ihr
Helmut Reinhardt
Kommentare
In den letzten 150 Jahren gab es eine Fülle von technischen Entwicklungen, welche nicht nur Mrd. von Menschen letztendlich erzeugt, sondern auch ernährt haben. Die Ungleichheit hat nicht zu, sondern entgegen des allgemeinen Mantras abgenommen. Oder wie lässt sich die Entwicklung in Asien seit den. 1980 gern erklären? Oder die Entwicklung Afrikas? Es geht uns heute nicht schlechter, sondern besser. Und dass, wegen der technischen Entwicklung, welche den Lebensstandard erhöht hat.
Momentan findet eher eine Technikfeindlichkeit statt, welche das Rad am besten wieder zurück drehen sollte. Selbst Marx und Engels haben damals vor einer Maschinensteuer gewarnt, da auch sie erkannten, dass jene, den technischen Fortschritt und somit der Erhöhung des Lebensstandards diametral entgegenstehen.
Aber heute suhlen wir uns in Gleichheit und haben nun die Gerechtigkeit für uns entdeckt, welche es noch nie auf diesem Planeten gab und auch nicht geben wird, und meinen damit ein besseres Leben zu erreichen. Statt Individualismus, Unternehmertum, Selbständigkeit und kreatives Denken zu fördern, zieht man die Leute immer wieder die soziale Wohlfühlecke. Kein Wunder, dass sich China (So politisch die Marktwirtschaft dort auch ist) oder die USA wirtschaftlich frier entwickeln als Europa, dessen Anhänger scheinbar immer einen „Sündenbock“ suchen nur nicht den Eigenen!
Ja auch ich bin für ein faireres Steuersystem, in denen die Big-Boys eben nicht dass machen können was sie wollen. Aber jenes ist gedeckt durch die Politik. Das ist so gewollt! Ein einfacheres Steuersystem für jenen, egal ob Angestellt oder Selbständig wäre schon die halbe Miete. Je verschachtelter und „sozialistischer“ desto destruktiver.
Corbyn, Syriza und Podemos werden das System nicht ändern, sondern noch wirtschaftsfeindlicher gestalten, als es teilweise schon ist.
- An erster Stelle steht für mich das drastische Senken der Steuerausgaben. Die Steuereinnahmen waren noch nich so hoch wie derzeit und dennoch reicht es nicht. Wer in Gender-Mainstream forschen will, gern auf eigenen Kosten, warum soll so etwas mit Steuergeldern gefördert werden?
- Förderung des Unternehmertums wie @Kuhbander es betont hat.
- Verhinderung der Gewinnverschiebung durch weltweit agierende Konzerne
Für mein Unternehmen wäre der Schlüssel 1 Mio Umsatz = 8 Mitarbeiter utopisch. Es sei denn, der "Staat" verzichtet auf Firmen-GEZ, IHK Beitrag, Versicherungssteuer für Betriebs"vermögen", Haftpflicht, Gewerbesteuer, erhöhter Krankenkassenbeitrag für Selbständige, teures Geschäftsgiro und dergleichen mehr. Dann würde ich auch eine Arbeitskraft mehr einstellen..
Ebenso der Schlüssel Lohn ca. 30% vom Umsatz. In meinem Betrieb keine Cahnce. Wenn mein Lohn 30% vom Umsatz wäre - würde ich halbsolange arbeiten...
Die Kritiker haben die BWL-Brille auf und "beschimpfen" die Idee als verschachtelt, sozialistisch und destruktuiv und viel zu kompliziert. Leider haben Sie die Grundidee noch nicht verstanden und unterschätzen die Kompiziertheit des herrschenden Systems. Sie sollten doch einfach mal unser heutiges Steuersystem innerhalb von 10 Minuten erklären ;-)
Ich kannte das Modell von Jörg Gastmann bisher nicht, kenne aber ALLE von Ihm angesprochenen Verweise uns stehe voll auf seiner Status-Analyse. Ohne eine radikale Änderung unserer Wirtschaftsordnung fahren wir gegen die Wand (ähnlich wie die Römer). Da ich mich verantwortlich fühle der Menschheit eine Epoche der Degression/Kulturverarmung zu ersparen bin ich dankbar dass es Menschen wie Herrn Gastmann gibt. Ich werde die Zeit/Mühe opfern und mich einige Stunden mit seinen Vorschlägen beschäftigen und mir dann ein Urteil bilden.
Vielen Dank an Cashkurs für die Präsentation dieser radikalen Reformidee. In Vorrevoultionären Zeiten brauchen wir viele IDEEN.
Weiter so!