Was wurde nicht alles schon aufgetischt… also das Übliche: Kartoffelsalat, Würstchen, Bücher, Gutscheine und etwas Krach. Der Einzelhandel war diesmal in etwa so stimmungsfroh, wie eine Rede des Bundeskanzlers. Müssen wir nicht alle sparen? Ich habe neulich mein Konto knüppeldick ins Minus gefahren und mir dann selbst ein „Sondervermögen“ unter den Baum gelegt. Man gönnt sich ja sonst nichts, während die Lichter am Baum verdächtig bunt blinken wie eine  Ampel.

Dann standen auch die lieben Verwandten auf der Matte. Deren Geschenke verstaute ich bei denen der Vorjahre oder versuche, sie in Kürze umzutauschen, also die Geschenke. Herzlichen Dank! Wie nett! Noch einen Dominostein? Die mit Gluten sind immer für die Schwiegermutter! Vor drei Jahren hatte Corona doch etwas Gutes! Man war mal ganz für sich. Heute sind etwaige Wünsche nach Abstand irgendwie lächerlich. Okay, die Familie kann man sich nicht aussuchen. Freunde irgendwie schon. Meine Gänsekeulen stammten angeblich aus tierfreundlicher Haltung und wurden vermutlich nur zu Tode gestreichelt. Alternativ: Ente. Ente gut, alles gut!

Das einzig wahre Menschenrecht ist, auch mal in Ruhe gelassen zu werden. Nur so kann man gemütlich auf der Couch „Drei Nüsse für Aschenblödel“ in Dauerschleife gucken, oder wie das junge Ding hieß, bevor „Dinner for One“ auf dem Kulturplan steht, durchmischt mit „Best of Irgendwas“. Singt Florian Silbereisen? Hach, wie schön! Bitte die Insulinspritze immer griffbereit halten!

Haben Sie Weihnachtskarten verschickt? Himmel! Ich zumindest habe solche Post bekommen und weiß nicht, wie ich das verdient habe. Man schickt ja heute „Seasons Greetings“ statt Weihnachtsgrüße. Wenn in diesem Land schon nichts mehr funktioniert, dann wenigstens die politische Korrektheit. „Last Christmas“ geht aber, besteht doch die Hoffnung, dass es diesmal wirklich das letzte Mal war, wenn künftig die Weihnachtsmärkte von den Lichtermärkten abgelöst worden sind. Dann hängen wir zum nächsten Winterfest gendergerechte Dekorationsartikel in die Bäume und freuen uns auf das Solidaritätsmännchen oder -frauchen. Ein paar Tage später knippst dann eine „Jahresendfigur“, also der frühere Weihnachtsengel dem Jahr das Licht aus. Sollte ich an der Stelle besser den Glühwein wechseln?

Zwischendurch muss man ja auch mal an die frische Luft, wo man wie so oft auch diesmal das Winter-Wonder-Land vermissen musste. Wonderland sind wir ja längst schon. Dabei haben wir noch nicht mal mit 2024 angefangen! Das Schöne in diesen Weihnachtstagen ist doch auch, dass seit dem 22. Dezember, dem Tag der Wintersonnenwende, die Tage wieder länger hell werden. Bis zum ersten Schneeglöckchen sind es also nur noch ein paar Wochen. Noch einen Glückskeks? Frohe Weihnachten! Machen Sie mal wieder das Beste draus!

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