In welchen Finanzmarktsegmenten ließen sich im Gesaamtjahr 2016 die mit höchsten Gewinne einfahren? Edelmetalle? Aktien? Junkbonds? Weit gefehlt. BitCoin ist von den Toten auferstanden und blickt seit Jahresbeginn auf mehr als eine Kursverdoppelung.

Mit Freude blicke ich auf diverse Berichte zum Thema BitCoin und Kryptowährungen, in denen ich risikofreudigen Anlegern ein überschaubares Investment als Portfoliobeimischung in den ersten Monaten dieses Jahres zum Vorschlag gemacht hatte.

Neben einem Einstieg in Gold vor der Jahreswende, die bis Jahresmitte einen Zugewinn von mehr als 30% (ungehebelt) erbracht hatte, erweist sich der gestern markierte BitCoin-Preis in Höhe von $875 auf Jahressicht sogar als mehr als ein Kursverdoppler. Gegenüber dem Beginn des Jahres 2015 hat sich der BitCoin-Kurs gar mehr als vervierfacht (!).

Wir freuen uns für all unsere Leser, die unseren Investmentvorschlägen gefolgt sein mögen, ohne jedoch Verantwortung für die damit verbundenen Investitionsrisiken zu übernehmen. Für die stehen unsere Leser – wie wir auch – selbst gerade.  

Das Wiederauferstehen von den Toten hat im Falle BitCoin gewiss auch seine berechtigten Gründe. Denn umso größere Ausmaße die anhaltenden Kapitalflucht aus China annimmt, desto höher scheinen die BitCoin-Kurse momentan zu klettern.     

Zum Ende dieser Woche erreichte die Gesamtanzahl der weltweit ausstehenden BitCoins auf US-Dollarbasis einen Gegenwert von etwas mehr als $14 Milliarden – was dem Erreichen eines neuen Allzeithochs entspricht!

Schlechte Publicity durch Hackerangriffe

Nachdem die BitCoin-Kurse an der in Europa ansässigen Bitstamp-Börse gestern um weitere 5% zulegten, erreichte die Kryptowährung bei $875 ihr höchstes Niveau innerhalb der letzten drei Jahre.

Ich kann mich noch recht gut daran erinnern, wie das Sentiment im Hinblick auf BitCoins zu Jahresbeginn ausgesehen hatte. Völlig ungeschminkt warnten „Experten“ vor einem Einstieg in Kryptowährungen wie BitCoin.

Für schlechte Publicity hatten überdies zuvor verübte Hackereinbrüche in diverse BitCoin-Börsen gesorgt, worauf der durch manche Finanzmedien transportierte Katzenjammer unter den betroffenen Usern kaum mehr einen größeren Widerhall hätte finden können.

Wenn die Kanonen donnern...

Eigentlich waren BitCoins zu jenem Zeitpunkt erledigt, ein Wiederauferstehen der Web-Währung sollte laut „Experten“ und diverser Analysten aufgrund eines unwiderruflichen Imageschadens im Investmentbereich nicht mehr möglich sein.

Wer auf dieses Jahres zurückblickt, erkennt, dass sich Contrarians zur Jahreswende abermals eine großartige Investitionschance geboten hatte. Als der Katzenjammer – im Jahr 2015 – am größten gewesen ist, hatte sich der Turnaround längst schon vollzogen.      

Mit Freude resümiere ich ebenfalls, dass auch verschiedene Wirtschaftsfacts-Gastautoren wie Richard Duncan oder Charles Hugh Smith keineswegs in den allgemeinen Abgesang in Sachen Kryptowährungen eingestimmt hatten.

Ganz im Gegenteil. Während für Duncan bereits vor Jahresbeginn festgestanden hatte, dass China den Yuan weiter abwerten würde – um insgesamt mindestens 20% gegenüber dem US-Dollar – zeigte sich Smith trotz der jüngsten Eskapaden und Negativschlagzeilen überzeugt, dass Blockchain-Technologien eine große Zukunft ins Haus stehen würde.

Wer sich daran erinnert, dass diese durchaus riskanten Aussagen zu einem Zeitpunkt getätigt wurden, zu dem die BitCoin-Kurse auf $430 eingebrochen waren, dürfte spätestens zum Ende dieses Jahres – bei einem Kurs von $875 – eines Besseren belehrt sein.

Immerhin hat der Yuan gegenüber dem US-Dollar im laufenden Jahr um rund 7% an Wert eingebüßt. Die strategische Abwertung des Außenwerts der chinesischen Währung hatte die Pekinger Führung bereits im August 2015 begonnen.

BitCoin – in China besonders populär

Neue Daten deuten darauf hin, dass der Löwenanteil der weltweiten BitCoin-Transaktionen inzwischen in China anfällt. Da China seine Kapitalkontrollen im Angesicht der nicht enden wollenden Kapitalflucht verschärft, scheint BitCoin weltweit mit am stärksten zu profitieren.

Denn mittels der webbasierten Kryptowährung lassen sich große Geldsummen innerhalb von nur kurzer Zeit auf anonyme Weise rund um den Globus versenden. Es gibt darüber hinaus auch keine Zentralinstanz, die diesen Handel lückenlos überwacht.

Wer sich intensivierende Kapitalverkehrskontrollen in China also auf smarte Weise umgehen möchte, bedient sich verstärkt dieses Instruments. Ob das im Jahr 2013 markierte Allzeithoch bei $1.162 an der BitCoin-Börse Bitstamp im nächsten Jahr erreicht oder gar überschritten werden kann, bleibt vorerst abzuwarten.

Denn die weltweit kursierende BitCoin-Menge wird alle 10 Minuten um 12,5 Einheiten vergrößert. Manche Beobachter sehen darin kein Hindernis für weiter steigende Kurse. Denn neben China leiste auch die Demonetisierungskampagne in Indien einen großen Beitrag dazu, Kryptowährungen unter neuen Anlegergruppen immer beliebter und zu einer Alternative zu machen.

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