Tausende Arbeitsplätze betroffen – potentielle Kundschaft hat kein Geld für Autos

Inzwischen haben Autohersteller in den Vereinigten Staaten und Asien mitunter weitreichende Restrukturierungsprogramme bekannt gegeben, um Kosten zu sparen. In diesem Zuge kam es zu Ankündigungen hinsichtlich eines Abbaus von Tausenden Arbeitsplätzen in der Autoindustrie.

Hierzu zählten unter anderem Unternehmen wie General Motors, Ford, Jaguar Landrover oder auch Nissan. Gleichzeitig lässt sich beobachten, dass sich die weltweit größten Automärkte in den USA, China und Europa in einem tiefen Tal der Tränen befinden. Heimische Konsumenten sehen sich in diesen Wirtschaftsräumen immer seltener dazu in der Lage, die finanziellen Mittel zum Kauf eines Fahrzeugs aufzubringen.

Aussichten in Asien besonders düster – Europa kommt besser weg

Unter Bezugnahme auf die Ratingagentur S&P wird sich diese Situation in absehbarer Zukunft noch verschlimmern. Denn laut neuester Prognose von S&P werden die globalen Verkäufe von Leichtfahrzeugen im laufenden Jahr um zwei bis drei Prozent sinken. Darüber hinaus soll es in den Jahren 2020 und 2021 zu keinerlei Wachstum an den globalen Fahrzeugmärkten mehr kommen.

Chinas Fahrzeugmarkt soll es in diesem Zuge richtig beuteln. Denn S&P prognostiziert dem Land für das laufende Jahr einen Fahrzeugabsatzrückgang in Höhe von sieben bis neun Prozent. Auch in den Vereinigten Staaten sollen sich die Verkäufe laut S&P in 2019 um drei Prozent verringern. Europa scheint mit einem Absatzrückgang von zwei Prozent noch mit am Besten wegzukommen.

   

   

Darüber hinaus sieht das Basisszenario der S&P-Prognose mit Blick auf die Jahre 2020 und 2021 ein Wachstum von null bis maximal einem Prozent für die globalen Leichtfahrzeugmärkte vor. Und auf eine eben solche Entwicklung scheint sich eine Reihe von großen Automobilbauern bereits eingestellt zu haben.

Sinkende Gewinnmargen, steigende Kosten – China´s SUV-Markt bricht ein

Andernfalls wäre es nicht schon zu Beginn des Abschwungs zu Ankündigungen von teils weitreichenden Kostenreduzierungs- und Sparprogrammen gekommen. Verständlich ist dies allein schon aus Sicht von deutlich sinkenden Gewinnmargen in der gesamten Autoindustrie. Im gleichen Atemzug steigen jedoch die Kosten in der Entwicklung und im Bau von Elektroautos und selbstfahrenden Fahrzeugen.

Vor wenigen Tagen publizierte die China Passenger Car Association (CPCA) vorläufige Daten zu den Fahrzeugabsätzen im Monat August. Laut dieser Daten haben sich die Absätze von SUVs, Minivans und anderen Personenkraftwagen im Reich der Mitte im August um knapp zehn Prozent auf 1,59 Millionen Einheiten verringert.

    

    

Größter Abschwung seit drei Dekaden – bleibt China größter Absatzmarkt?

Ob sich in Bezug auf China im Falle eines Anhaltens dieses Trends tatsächlich noch vom größten Fahrzeug- und Automobilmarkt der Welt sprechen lassen wird, ist zweifelhaft. Denn Chinas Fahrzeug- und Autoindustrie befindet sich inmitten des größten Abschwungs innerhalb der letzten drei Dekaden.

Bislang haben sich verschiedenste Stimulierungsmaßnahmen nicht als erfolgreich erwiesen. Hierzu zählte beispielsweise auch eine bedeutsame Lockerung von Kaufrestriktionen. Inzwischen spiegelt sich diese Entwicklung auch in Zahlen wider. Chinas Vorzeigehersteller im Bereich von SUV-Fahrzeugen, Great Wall Motor Company, teilte vor Kurzem mit, dass die Unternehmensgewinne im 1. Halbjahr um satte 59 Prozent eingebrochen sind.

Bei der SAIC Motor Corporation, Chinas größtem Fahrzeugproduzenten, laufen die Geschäfte keineswegs besser. Vielmehr warnte SAIC kürzlich vor deutlich rückläufigen Absätzen. Gleichzeitig rechnet das Unternehmen mit dem ersten Absatzrückgang auf Jahresbasis seit 14 Jahren. Auch bei dem Autobauer Geely sanken die Fahrzeugverkäufe im Monat August um 19 Prozent. Blicken wir nun auf die andere Seite des Pazifiks: In die USA.

Einbruch mexikanischer Exportdaten zeigt Schwäche von US-Automarkt

Nachdem an Amerikas Fahrzeugmärkten bislang mit einem Verkaufsrückgang von 2,2 Prozent im Gesamtjahr 2019 gerechnet wurde, ist diese Prognose inzwischen auf drei Prozent revidiert worden. Anhand der mexikanischen Exportdaten, die im Monat August um 12,7 Prozent einbrachen, zeigt sich, zu welchem Grad sich Amerikas Autoindustrie in einem Abschwung befindet.

Denn Autobauer wie Ford, Fiat-Chrysler, General Motors, BMW, VW, Audi, Nissan, Honda, Kia Motors, Toyota und Mazda betreiben allesamt Fabriken und Werke in Mexiko, deren Erzeugnisse größtenteils zum Verkauf an den amerikanischen Fahrzeugmärkten vorgesehen sind.

Der Präsident des mexikanischen Verbandes der Automobilindustrie, Eduardo Solis Sanchez, machte für den jüngsten Exporteinbruch denn auch eine sinkende Nachfrage in den Vereinigten Staaten, Kanada und Brasilien verantwortlich. Denn allein diese drei Nationen vereinen einen Anteil von 90 Prozent an den mexikanischen Fahrzeugexporten auf sich allein.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Bericht auf der Seite des Finanzblogs Zerohedge.

Beitrag senden

Drucken mit Kommentaren?



href="javascript:print();"