Die Lage an den Kryptowährungsmärkten beruhigt sich nicht. Seit Dezember letzten Jahres hat die Kryptoleitwährung Bitcoin um 70% vom ehedem erreichten Hoch bei $20.000 pro digitaler Münzeinheit im Wert eingebüßt.

Auf die Preisverläufe unter Konkurrenten wie Ripple, Ethereum oder Litecoin blickt man schon lieber gar nicht mehr. Zumindest wird dies für Investoren gelten, die im dramatischen Absturz, der sich unter Bitcoin-Konkurrenten auf bis zu 90% beläuft, nicht verkauft haben.

Egal, was an den internationalen Finanzmärkten zurzeit geschieht – Kryptowährungen sehen sich nicht dazu in der Lage, sich den allgemeinen Entwicklungen zu entziehen und sich davon abzukoppeln.

Laut CoinMarketCap.com haben Kryptowährungen in der vergangenen Handelswoche erneut um kumulierte $18 Milliarden im Wert nachgegeben. Lag der kumulierte Marktwert unter allen Kryptowährungen zu Beginn der letzten Woche noch bei $219 Milliarden, so ist dieser kumulierte Marktwert bis zum Ende der letzten Woche auf $201 Milliarden gesunken.

Allein am vergangenen Donnerstag sackte Bitcoin um weitere sieben Prozent ab. Zum Wochenende belief sich der zu Buche stehende Wochenverlust für Bitcoin auf fünf Prozent, um am Freitag mit einem Kurs von knapp $6.200 pro Münzeinheit auf dem Handel zu gehen. Unter Bitcoin-Konkurrenten sah es in der letzten Woche noch deutlich schlimmer aus.

Ethereum, Ripple und Litecoin blickten auf Preisabschläge von zwischen zehn und vierzehn Prozent. Laut Analysten zeigten sich Ansteckungseffekte an den Kryptowährungsmärkten, die nun in den Sog der rückläufigen Preisentwicklung an den Aktienmärkten geraten seien. Interessant sind solche Aussagen gewiss.

Denn bislang hieß es doch immer, dass es sich im Fall von Bitcoin & Co. um „digitales Gold“ handele, das immer dann reüssiere, wenn es an den breiten Finanzmärkten zu Komplikationen komme. Auf mich erweckt es den Eindruck, als ob die Tage der Kryptowährungsabkopplung vom Rest der Finanzmärkte ihrem Ende ins Auge blickt.

Immerhin zeigte sich in den letzten Handelstagen, dass sowohl Gold als auch Silber ihre in meinem Gespräch mit Ton Denham aus dem Monat März genannten Tiefs erreicht haben, und sich nun wohl endlich von diesen Tiefs zu lösen imstande sind, um in eine neue Rallyephase überzugehen.

Tom sah damals durchaus die Möglichkeit, dass Silber nach Ausbildung des erwarteten Tiefs bei $14,20 pro Unze in der Folge auf bis zu $21,87 pro Unze klettern könnte. Zwar war diese mittelfristige Prognose mit einigem Vorbehalt verbunden, was jedoch nichts daran ändert, dass die beiden Edelmetalle nun erst einmal im Preis zulegen sollten.

Vielleicht hat die erhöhte Aufmerksamkeit unter institutionellen Investoren, die dem Sektor der Kryptowährungsmärkte in den vergangenen Monaten zuteil wurde, auch dazu geführt, dass sich die Korrelationen mit traditionellen Vermögensmarktsegmenten wie Aktien oder Bonds ausgeweitet haben. Wer weiß?!

Seit Jahresbeginn ist der kumulierte Marktwert unter Kryptowährungen um mehr als $610 Milliarden gesunken. Einerseits herrscht im Hinblick auf eine Verschärfung der Regularien an den Kryptowährungsmärkten in einer Reihe von Ländern auf dem Sektor Unsicherheit - andererseits hat die Kryptowährungsbörse Bitfinex in der vergangenen Woche alle Fiat-Währungskonten gebannt, während neue Hackereinbrüche in Kryptowährungsbörsen für Furore sorgten. Auch eine Meldung zum weltgrößten Kryptowährungs-Börsenbetreiber Coinbase dürfte für einige Ernüchterung gesorgt haben.

Danach ist die Kundenanzahl des Unternehmens, die monatlich mit Kryptowährungen auf der eigenen Plattform handelt, im Monat September im Vergleich mit Dezember 2017 um 80% (!) eingebrochen.

Wie dem auch sei, wie volatil der Kryptowährungshandel tatsächlich ist, zeigt die Tatsache, dass Bitcoin im heutigen Handel (Stand: 15:30 Uhr MEZ) wie aus dem Nichts um 9,1% auf $6.930 pro Münzeinheit zulegen kann.

Ein weiteres Mal erweckt es den Anschein, als ob zumindest Bitcoin ein Rutsch unter die immanent wichtige Handelsmarke von $6.000 pro Münzeinheit erspart bleiben könnte, auf den weitere herbe Abschläge folgen würden.

Der heutige Tageshandel zeigt, dass Kryptowährungen zumindest einen Teil ihrer in der letzten Handelswoche erlittenen Verluste wieder gut machen können. Es bleibt abzuwarten, ob es im Angesicht eines kurz- bis mittelfristig potenziell weiter stark bleibenden US-Dollars zu einer echten Trendwende an den Kryptowährungsmärkten kommen wird.

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