Auf die Preisentwicklung und die Verkaufstransaktionen an den Bürogebäude-Märkten im New Yorker Manhattan-Distrikt zu blicken, lässt erkennen, was geschieht, wenn chinesische Konzern-Konglomerate wie HNA oder Dalian Wanda finanziell ins Trudeln geraten.

Im zweiten Quartal sind die Verkäufe von großen Bürogebäude-Objekten in Manhattan um satte 20% im Vergleich mit derselben Periode des Vorjahres gesunken. Diese Daten erwiesen sich im zweiten Quartal auf US-Dollarbasis als schlechteste in vielen Jahren. Ein Blick auf die nachfolgende Grafik gewährt Aufschluss hierüber:

Die Verkäufe von Bürogebäuden erwiesen sich im zweiten Quartal 2017 trotz des massiven Absturzes gegenüber dem Vorjahr noch als geschönt, da es zu jener Zeit zum letzten großen gefeierten Transaktionen durch eines der chinesischen Konglomerate gekommen war.

Der jüngste Verkauf des $2,2 Milliarden teuren Objekts 245 Park Avenue durch die finanziell angeschlagene HNA-Gruppe ging als sechstgrößte Geschäftstransaktion in die Geschichte der Immobilienverkäufe in Manhattan ein.

HNA hatte einst einen Betrag in Höhe von $1.285 pro Quadratfuß für den Büroturm auf den Tisch gelegt, woraus eine der höchstpreisigen Kauftransaktionen für Objekte dieser Art resultierte. Gleichzeitig handelte es sich bislang auch um den letzten Kauf eines solchen Objektes durch die Chinesen.

Im laufenden Jahr könnten die Dinge gar noch schlechter liegen, wenn es im ersten Quartal nicht zum Verkauf des $2,41 Milliarden teuren Objektes Chelsea Market an den Internetriesen Google gekommen wäre.

Denn allein dieser Geschäftsabschluss vereinte mehr als die Hälfte des Transaktionsvolumens im gesamten Quartal auf sich. Auch im Falle dieses Geschäfts belief sich der Kaufpreis auf extrem hohe $2.180 pro Quadratfuß.

Laut eines neuen Berichts von CommercialCafé, einer Analysesparte der Firma Yardi Matrix, habe das Verkaufsvolumen am Bürogebäude-Markt von Manhattan im zweiten Quartal in Ermangelung eines Großkäufers mit tiefen Taschen den Rückwärtsgang eingelegt.

Es ieße sich nicht ausschließen, dass sich die Akteure an Manhattans gewerblichen Immobilienmärkten in letzter Zeit zu sehr an eine solche Art von Gexchäftsabschlüssen gewöhnt hätten, wie es in dem Bericht von CommercialCafé weiter hieß

Als größter Geschäftsabschluss erwies sich im zweiten Quartal der Verkauf des Objektes 5 Bryant Park für einen Preis von $642 Millionen. Im Angesicht der Abwesenheit von großen Käufern wie chinesischen Konglomeraten oder Google hat sich das zweite Quartal als große Enttäuschung entpuppt. Darüber gibt die nachfolgende Grafik Aufschluss:

Im zweiten Quartal sanken die durchschnittlich gezahlten Preise für Bürogebäude in Manhattan im Vergleich mit derselben Periode des Vorjahres denn auch um 16% auf $867,50 pro Quadratfuß.

Obwohl das Transaktionsvolumen am Einbrechen ist, erweisen sich die Preise in Relation  trotz allem noch immer als recht hoch. Bislang ist es – mit Ausnahme des HNA-Verkaufs – auch noch zu keinen Notverkäufen gekommen. Das Prinzip Hoffnung scheint unter den meisten Akteuren weiterhin oberste Maxime zu sein.

Nichtsdestotrotz lässt sich erkennen, dass die Preise an den Bürogebäude-Märkten von Manhattan ihre Hochs in den Jahren 2014 und 2015 ausgebildet haben. Seitdem ist es zum Einsetzen eines Preisabschwungs gekommen.

Dass chinesische Großkäufer so schnell an die Märkte zurückkehren werden, lässt sich im Angesicht der aktuellen Geschehnisse nahezu ausschließen. Nicht nur, dass die großen Konglomerate Chinas momentan mit erdrückenden Schuldenproblemen zu kämpfen haben, hat sich im Reich der Mitte auch die Regulierung verschärft, um der Kapitalflucht aus dem eigenen Land Herr zu werden.

Gleichzeitig strömen immer mehr Bestände an die Bürogebäudemärkte von Manhattan. Im ersten Quartal kam eine Bürogebäudefläche von rund 1 Million Quadratfuß neu an den Markt. Im zweiten Quartal wurde dann auch das Gebäude 3 World Trade Center mit 80 Stockwerken und einer Fläche von knapp 3 Millionen Quadratfuß fertig gestellt.

Laut Daten von Yardi Matrix stehen in Manhattan momentan rund 1,5 Millionen Quadratfuß an Bürogebäudeflächen leer. Bis Ende des laufenden Jahres sollen zusätzliche 4,75 Millionen Quadratfuß an neuer Fläche hinzukommen. Die Marktakteure lernen vielleicht gerade, dass steigende Zinsen gewisse Nebeneffekte mit sich bringen.

Beitrag senden

Drucken mit Kommentaren?



href="javascript:print();"