Bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen, die auf dem Proof-of-Work (PoW)-Prinzip basieren, müssen spezielle Computer, die Miner, durch das Lösen komplexer mathematischer Probleme ihre Rechenleistung unter Beweis stellen. Dieser energieintensive Prozess, bei dem der erste Miner, der das Problem löst, mit neuen Coins belohnt wird, wurde im zweiten Artikel dieser Serie „Bitcoin – Die Ökonomie der Anreize“ ausführlich besprochen.

Eine energieeffizientere Alternative zu PoW ist das Proof-of-Stake (PoS)-System. Hier übernehmen die Eigner der Kryptowährung selbst die Verantwortung für die Netzwerksicherheit, indem sie ihre Coins „staken“, also für eine bestimmte Zeit im Netzwerk sperren lassen. Je größer der Anteil der gestakten Coins, desto höher die Wahrscheinlichkeit, für das Hinzufügen eines neuen Blocks in die Blockchain belohnt zu werden. Dieses System ähnelt einer Lotterie, bei der die Anzahl der „Lose“ durch die Höhe des Einsatzes bestimmt wird.

Während PoW für seinen hohen Energieverbrauch kritisiert wird, steht PoS hinsichtlich der Netzwerksicherheit und des potenziell hohen Einflusses von Großeignern in der Diskussion. Jedoch ist der Energiebedarf bei PoS vernachlässigbar gering. Für Investoren ist das Staking vor allem wegen der zinsähnlichen Erträge interessant. Im Gegensatz zur klassischen Wertpapierleihe existiert jedoch kein Gegenparteirisiko.

Staking kann als eine mit traditionellen Anlageformen wie Anleihen vergleichbare Renditequelle betrachtet werden. Anstatt Zinsen zu erhalten, werden beim Staking Belohnungen für das Bereitstellen und Nutzen von Coins im Netzwerk ausgeschüttet. Die Höhe dieser Vergütungen variiert je nach Netzwerkprotokoll und Menge der bereitgestellten Coins. Obwohl die Renditen für das Staking teils sehr hoch sein können, tragen Anleger weiterhin das Kursrisiko der zugrundeliegenden Kryptowährung.

Investoren sollten sich jedoch nicht allein an einer ausgewiesenen Rendite orientieren. Da sich das verfügbare Angebot zahlreicher Kryptowährungen teils sehr schnell ausweitet, muss zumindest diese „Inflationsrate“ als Risikokennzahl in die Betrachtung einbezogen werden. In vielen Fällen ist die Verwässerung des Bestandes durch neu herausgegebene Coins größer als der potentielle Ertrag aus dem Staking. Für die entsprechenden Vergleiche gibt es sehr viele ausführliche Darstellung. Einen Auszug aus einer üblichen Darstellung zeigt die folgende Grafik.

 

Obwohl Solana mit 7,1 % eine höhere Reward Rate als Ethereum mit 4,37 % bietet, unterscheiden sich die Inflationsraten der beiden Protokolle deutlich. Bei Ethereum führt der aktuelle deflationäre Trend zu einer Realrendite von 4,49 %. Solana hingegen zeigt nach Berücksichtigung der Inflation durch neu ausgegebene SOL-Token eine Realrendite von -0,02 %.

Zusammenfassend bietet Staking eine attraktive Ergänzung für Anleger, die nicht nur auf Kursgewinne setzen, sondern auch langfristig in bestimmte Kryptowährungen investieren möchten. Durch das Staking können sie zusätzliche Erträge erzielen, ohne ihre Bestände veräußern zu müssen, und gleichzeitig einen Beitrag zur Sicherheit und Stabilität des Netzwerks leisten.

Hier geht es zum ersten Teil der Artikelserie

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