Ein Auszug aus dem Roman „Die Heimat, der Krieg und der Goldene Westen“ von Wolfgang Bittner.
Am 23. Mai 1949 bekommt Westdeutschland auf Veranlassung der Besatzungsmächte eine vom Parlamentarischen Rat beschlossene und verkündete vorläufige Verfassung, die sich Grundgesetz nennt und für die föderal gegliederte Bundesrepublik Deutschland gilt. Danach ist die neu gegründete Republik ein demokratischer und sozialer Bundesstaat, in dem die Staatsgewalt vom Volk ausgehen soll. Die Wahlen für eine neue Regierung sind für Mitte August festgesetzt.
In Rundfunk und Zeitungen sind Politiker, Wissenschaftler und Journalisten voll des Lobes. Eine moderne Magna Charta der Menschenrechte, heißt es, Voraussetzung für die staatliche Neuordnung, aber auch die Grundlage für eine zu lebende Demokratie. Artikel 1 lautet: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“
Und nach Artikel 2 hat jeder das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt. Festgeschrieben ist die Gleichheit aller Menschen vor dem Gesetz und die Gleichberechtigung von Männern und Frauen, die Unverletzlichkeit der Wohnung und die Versammlungsfreiheit. Des Weiteren verbietet das Gesetz Handlungen, die das friedliche Zusammenleben der Völker stören, insbesondere die Vorbereitung eines Angriffskrieges.
Allgemein hervorgehoben wird die Vorläufigkeit dieses Grundgesetzes, das seine Gültigkeit an dem Tag verlieren soll, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die vom deutschen Volk in freier Entscheidung beschlossen wird, um die Einheit Deutschlands wiederherzustellen.
Kaderabeck, der kurz vorbeikommt, bringt der Mutter ein Exemplar des Grundgesetzes mit, das bei der Stadt und der Kreisverwaltung kostenlos verteilt wird. „Ein wirklich gutes Gesetz“, sagt auch er. „Es steht tatsächlich darin, dass Eigentum verpflichtet, sein Gebrauch zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen soll und dass Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel in Gemeineigentum überführt, also vergesellschaftet werden können.“
„Das entspricht doch dem Ahlener Programm der CDU, in dem eine grundlegende Neuordnung des staatlichen und sozialen Lebens gefordert wird.“
„Genau“, bestätigt Kaderabeck. „Sie haben aus der Vergangenheit gelernt. Warten wir ab, was daraus wird – du weißt, ich bin skeptisch. Und ich glaube auch nicht, dass West- und Ostdeutschland in absehbarer Zeit über die ideologischen und militärischen Grenzen hinweg wieder zusammenkommen.“
„Und was wird aus Schlesien und Ostpreußen?“ „Passé définitif. Das geben die Polen nicht mehr her. Außerdem liegt es im Einflussgebiet der Sowjets.“ (…)
An einem trüben, regnerischen Sonntag im August gehen die Eltern gleich morgens zur Wahl. „Wir haben SPD gewählt“, sagt die Mutter, als sie zurückkommen. „Der Schumacher ist ein ehrlicher Mann, der kann unsere Interessen am besten vertreten.“ Im Radio wird tagelang über diese „erste freie demokratische Wahl auf deutschem Boden seit 1932“ berichtet. Bei einer Wahlbeteiligung von 78,5 Prozent erhielt die CDU zusammen mit der bayerischen CSU 31 Prozent der Stimmen, die SPD unterlag knapp mit 29,2 Prozent. Es folgten FDP mit 11,9, KPD mit 5,7 und DP mit vier Prozent.
Der Wahlsieger, Konrad Adenauer, der für die Westbindung und eine aktive Rolle der Bundesrepublik in der NATO eintritt, äußert in der neuen Hauptstadt Bonn seine Hoffnung, die CDU/CSU werde in den nächsten vier Jahren einen entscheidenden Einfluss auf die deutschen Geschicke ausüben können. Er geht eine Koalition mit der FDP und DP mit eindeutig antisozialistischer Ausrichtung ein und wird – mit einer Stimme Mehrheit – zum ersten Kanzler gewählt. Ministerialdirigent im Kanzleramt wird wenig später der Jurist und Mitverfasser der Nürnberger Rassegesetze Hans Globke. Der FDP-Vorsitzende Theodor Heuss wird erster Bundespräsident.
Die um 1,8 Prozent unterlegene SPD geht mit ihrem Vorsitzenden Kurt Schumacher in die Opposition. Sie wendet sich gegen die von der Regierung Adenauer propagierte soziale Marktwirtschaft und fordert eine Verstaatlichung aller Grundstoffindustrien. Schumacher, der eine politische Neutralität Deutschlands für möglich hält, spricht sich gegen die enge Anbindung an die USA aus und lehnt eine Bewaffnung der Bundesrepublik Deutschland in aller Entschiedenheit ab.
Albert Hoffmann ist enttäuscht, dass die Deutsche Partei nur vier Prozent der Wählerstimmen erhalten hat. „Kein Nationalbewusstsein mehr“, schimpft er. „Der Adenauer, dieser Amiknecht, verkauft uns doch an die Alliierten.“ Die Koalition mit der CDU besänftigt ihn allerdings. „Gut, dass sie zugestimmt haben. Vielleicht können sie ja in der Regierung etwas für die wahren Interessen des deutschen Volkes bewirken.“
Kurt Kaderabeck, der mit Greta übers Wochenende in Berlin war, hat Hintergrundinformationen über eine gravierende Wahlmanipulation mitgebracht.
„Es stand in einer kommunistischen Zeitung: Adenauer soll in Frankreich interveniert haben, um zu verhindern, dass West-Berlin der Bundesrepublik als Bundesland angeschlossen wurde, deswegen erhielten die Berliner Abgeordneten nicht das volle Stimmrecht im Bundestag. Dieser Fuchs hat mit seinen engen Verbindungen zu den antikommunistischen Alliierten die Sozis einfach ausgetrickst, denn er wusste genau, dass die Abgeordneten aus der sozialdemokratischen Hochburg Berlin seinen Wahlsieg gefährdet hätten.“
Der Schriftsteller und Publizist Wolfgang Bittner lebt in Göttingen. Er hat mehr als 60 Bücher für Erwachsene, Jugendliche und Kinder veröffentlich. 2017 erschien von ihm das Buch „Die Eroberung Europas durch die USA – eine Strategie der Destabilisierung, Eskalation und Militarisierung“. Im März 2019 erschien der Roman: „Die Heimat, der Krieg und der Goldene Westen“.
Kommentare
"vorläufige Verfassung"...ist wohl hergeholt....es war und ist ein Grundgesetz und nichts mehr...eine Verfassung hätte es gegeben...s.o.
Freistaat Bayern hat es abgelehnt und es wurde trotzdem in Kraft gesetzt...
So sind wir als deutsches Volk der DDR erst hineingepresst und wieder mal von einer Regierung besch.....wurden....es wurde uns das GS übergestülpt und das es seine Gültigkeit verliert usw.usf....
so beginnt der gemeinsame Weg mit einer Lüge und Unterlassung....und nun schauen wir was daraus geworden ist.....nicht zu vergessen die Urteile des sog. Verfassungsgerichtes zu der Gültigkeit und Existenz des Deutschen Reiches und seines "Nicht" Unterganges...und welche Rechte sich daraus ergeben für einen Personalausweisinhaber und Bürger dieser Bundesrepublik....nicht DPA.
M. E. ein großer Schwindel...egal wie gut es gezimmert ist....es ist keine Verfassung des Deutschen Volkes...sondern nur ein Hilfswerk befohlen und abgesegnet durch die Westalliierten....für ein Land was nach wie vor nicht voll souverän ist...Besatzungsfestlegungen der Westalliierten gelten ohne Abstriche....
So wie sich dieses Land aufgibt und alle restlichen Hoheitsrechte an eine fiktive übergeordnete riesige Bürokratie freiwillig abgibt und geschaffen durch den Willen der Vereinigten Staaten von Nordamerika namens EU und ein Vehikel welches entscheidet wie das große ehemals "deutsche" Restland in der Mitte Europas zu funktionieren hat, einschließlich der grenzenlosen Vereinnahmung durch Einreisewillige ohne jede Berechtigung aus aller Herren Länder mit grenzenlosen Ansprüchen....
Was gibt es da zu feiern...und erst recht zu wählen bei dieser Selbstauflösung durch eine Merkelsche Vasallenregierung und dienernde Parteien ohne Würde und Stolz auf das deutsche Volk....????
Sie haben vollkommen Recht. Das Grundgesetz wurde auf Druck der Besatzungsmächte geschaffen.
Wie hat Carlo Schmid, SPD, in der Grundsatzrede vom 08.09.1948 deutlich gesagt,
"Wir haben nicht die Verfassung Deutschlands zu machen und wir haben keinen Staat zu errichten!"
Das Bundesverfassungsgericht hat in ständiger Rechtsprechung festgestellt, dass das Völkerrechtssubjekt "Deutsches Reich" nicht untergegangen und die Bundesrepublik Deutschland nicht sein Rechtsnachfolger, sondern mit ihm als Völkerrechtssubjekt identisch ist.
Das heutige Grundgesetz sind die AGBs der BRvD (GERMANY) im Firmen und Handelsrecht.
Es hat mit einem Staat oder Verfassung überhaupt nichts zu tun.
Das Germany (BRvD) keinen Geltungsbereich mehr hat, kann man in den neuen AGBs (Grundgesetz) der BRvD Art.23 nachlesen. Ohne Geltungsbereich keine Grenzen.
Deshalb kann auch jeder Einreisewillige (Goldstücke genannt) ohne jede Berechtigung, zu uns kommen und hier machen was Sie wollen.
Deutschland ist von Merkel und co, praktisch abgeschafft worden.
Es ist nur gut, dass Sie dieses beim deutschen Reich nicht können.
Die heutigen Partein in GERMANY (Reichstag) sind nur Vasallen der Besatzungsmächte.
"Das Grundgesetz der BRvD war am 23 Mai 1949 verkündet worden. Mit der Wiedervereinigung 1990 wurde es zur gesamteutschen Verfassung".
Die Verblödung der deutschen, durch die sogenannten Politiker und Medien, kennt eben keine Grenzen.
Wo kann ich die Gründungsurkunde der BRvD einsehen?
Wir leben seit 70 Jahren recht gut mit dem Grundgesetz und erst recht mit dem ersten Artikel, den kein anderes Land bietet.
Wir leben seit 70 Jahren recht gut mit dem Grundgesetz und erst recht mit dem ersten Artikel, den kein anderes Land bietet.
"Witz komm raus Du bist umzingelt"
In diesen Verwaltungskonstrukt BRD werden Menschen, nur weil Sie nicht bereit sind die GEZ Gebühren zu bezahlen ins Gefängnis geworfen. Wie ist dieses mit Ihrer Behauptung vereinbar.
Hier sind schon längst alle Menschenrechte über Bord geworfen worden. Erst Recht wenn man sich gegen dieses Verwaltungskonstrukt stellt und unangenehme Fragen stellt.
Was ja eigentlich in einer Demokratie gang und gebe sein sollte.
Diese Menschen die hier Ihre Rechte einfordern werden als Reichsbürger bezeichnet.
Es ist nur noch eine Schande was hier abläuft.