Das bremst auch den DAX aus, besteht dieser doch zu einem Viertel aus Autotiteln. Vor allem den VW-Aktien fehlt der Sprit, seit die Politik das Ende der Verbrenner ausgerufen hat.

Die heimische Automobilindustrie, an der rund 800.000 Arbeitsplätze hängen, hat bislang alle politischen und ideologischen Vorgaben bereitwillig erfüllt. Sie baut sich gerade zum E-Auto-Produzenten um - unter gigantischen Kosten. Irgendwann ist sie dort, wo die Chinesen heute schon sind. Vor allem können die Asiaten billiger produzieren und so ihre Produkte billiger auch in den deutschen Markt drücken.

Während die Chinesen Autos bauen, die den Kunden gefallen, bauen die deutschen Autobauer Fahrzeuge, die vor allem der Politik gefallen. Erstaunlicherweise lassen sich die Politiker am liebsten noch mit teuren Verbrennern von Auftritt zu Auftritt fahren, wo sie von der neuen Elektrowelt schwärmen.

Aus dem Vorsprung der deutschen Autobauer wurde Zugzwang, während man glaubte, die Konkurrenz nur im Rückspiegel zu sehen. Deutschland konnte Verbrenner. E-Autos kann jeder. Fast die Hälfte der Aussteller in München kam diesmal aus Fernost. Die Chinesen sind gekommen, um zu bleiben. Schon die wachsende Größe der Ausstellungsfläche zeigt: mit dem einstigen Alleinstellungsmerkmal ist Deutschland später so stark wie seine Fußballtruppe.

Auch wenn man sich heute über so manche „Reisschüssel“ lustig macht, aber diese sind flexibel, wendig und vor allem preisgünstiger. In wenigen Jahren schon werden Autos von BYD, XPeng, MG oder Nio unser Straßenbild prägen. Noch ist ihr Marktanteil gering, doch sie holen schnell auf. Die meisten Menschen wollen ja nur kostengünstig von einem Punkt zum anderen kommen. Kampfpreise entscheiden darüber, welcher Hersteller künftig seine fahrbaren Untersätze am besten losbekommt.

Künftig sinkt die Förderung für die E-Autos. Dabei müsste sie steigen. Irgendwie ist es aber für mich nicht verständlich, das Auto des Nachbarn zu subventionieren. Er ist übrigens der gleichen Meinung. Ohne diese staatlichen Subventionen wären Elektromobile ohnehin nur Nischenprodukte geblieben und später auf den Markt gekommen. Zu teuer, zu kompliziert beim Tanken und das bei kleiner Reichweite.

Das Ziel der Bundesregierung bis 2030 ist, bis dahin 15 Millionen E-Auto auf die Straßen zu bringen. Fachleute zweifeln. Aber wir wissen ja, wenn die Regierung ein Ziel hat, haben die Götter viel zu lachen.

Rund eine Million dieser Stromer waren zu Beginn des Jahres auf den heimischen Straßen unterwegs. Bei drei Millionen Neuzulassungen im Jahr müssten bis 2030 rund 90 Prozent der neu zuzulassenden Autos elektrisch fahren. Von daher ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch das 15-Millionen-Ziel der Bundesregierung kassiert wird. Vielleicht verlängert man auch das laufende Jahrzehnt um etliche Jahre, um das Ziel zu erreichen?

Gibt es überhaupt Strom und Netzkapazität, um Deutschland gleichzeitig mit E-Autos UND Wärmepumpen zu beglücken? Oder ist dieser Plan auch mal wieder planlos gestartet worden? Ach, und dann wären noch alle, deren Autoradios am liebsten noch das Lied „Alte Liebe rostet nicht!“ spielen. Sollte sich am Ende doch der Wasserstoff durchsetzen, wird das Geld für die nächste Transformation fehlen und der DAX wird autofrei.

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