Wen wundert es? Der Rest der Welt muss schlussendlich ein Mittel finden, um sich den Washingtoner Hegemonialbestrebungen entgegen zu stellen, wenn nicht länger hingenommen werden will, sich der Willkür Amerikas auszuliefern und sich den Partikularinteressen des militärisch-industriellen Komplexes in den USA zu beugen.

Es gibt Gemeinsamkeiten von Putin und Larry Fink!

Dass sich nun allerdings auch schon BlackRock-Chef Larry Fink ganz in der Manier eines Wladimir Putin äußert, halte ich durchaus für berichtenswert. Erst vor wenigen Wochen hatte Putin nachgelegt, in einer gehaltenen Rede ausführend, dass die USA die Rolle des US-Dollar als Weltreservewährung durch ihre Sanktionspolitik in höchste Gefahr brächten.

Am Dienstag teilte Larry Fink, Chef der weltweit größten Vermögensverwaltungsfirma, im Rahmen einer Podiumsdiskussion des Neuen Ökonomischen Forums in Singapur, mit, dass „der Status des US-Dollars als Weltreservewährung nicht auf ewig anhalten wird“.

Fink bezog diese Aussage nicht einmal so sehr auf die geopolitische Entwicklung, sondern vielmehr auf das astronomische Budgetdefizit des amerikanischen Staates, das sich aus seiner Sicht als größte Gefahr für die hegemoniale Stellung, die der US-Dollar auf globaler Ebene einnimmt, erweise.

Fink: USA können sich den Krieg gegen China nicht leisten

Kletternde Zinsen in den Vereinigten Staaten sind aus Sicht des US-Finanzministeriums nichts anderes als Gift, da der Schuldendienst im Angesicht einer offiziell rund $21,6 Billionen hohen Staatsverschuldung immer teurer wird.

Laut Fink geselle sich die Tatsache hinzu, dass Auslandskäufer damit begännen, sich mehr und mehr von den amerikanischen Staatsanleihemärkten zurückzuziehen. Fink kritisiert überdies, dass sich die US-Regierung in einem Kampf gegen die Auslandskäufer von U.S. Treasury Bonds befinde.

Dazu gehöre allen voran China. Es sei nicht sonderlich weise, einen Krieg gegen seine größten Kreditgeber vom Zaun zu brechen. Problem sei, dass das staatliche Budgetdefizit der USA so astronomisch hoch sei, dass sich die Vereinigten Staaten keinen Krieg gegen ihre globalen Kreditgeber leisten könnten.

Ottonormalbürger seien vielleicht besser als die Administration in Washington dazu in der Lage zu verstehen, dass der Beginn eines Kampfes mit der eigenen Hausbank keine positiven Ergebnisse nach sich ziehen würde, so Fink.

US-Staatshaushalt: Zu 40% auf ausländische Kreditgeber angewiesen

Wenn man berücksichtigt, dass die Vereinigten Staaten im Hinblick auf die Finanzierung des Haushaltsdefizits zu 40% auf ausländische Kreditgeber angewiesen sind, lässt sich Finks Warnung leichterdings nachvollziehen.

Denn es gibt kein anderes Land auf dieser Welt, das ähnlich abhängig von ausländischen Kreditgebern ist wie die USA. Fink führte weiter aus, dass die Aktienmärkte unter steigenden Zinsen und der momentan vorherrschenden Situation leiden werden. Dies sei unausweichlich, da die US-Regierung immer mehr Geld für ihren Schuldendienst aufbringen müsse.

Da die Verschuldung in den USA bereits so astronomisch hoch ist, verlangen Auslandskäufer von US-Staatsanleihen mittlerweile steigende Zinsaufschläge. Ein Teufelskreislauf, weil das US-Finanzministerium seine Verschuldung immer stärker steigern muss. Aus Larry Finks Sicht wird dieses Thema schon bald weitaus stärker an den Finanzmärkten diskutiert werden.

Ein $1,3 Billionen schweres Budgetdefizit werde im Angesicht einer sich abschwächenden Wirtschaftsleistung in den USA zu einem enormen Problem avancieren, so Fink. Und deshalb ticke die Uhr in Bezug auf den Erhalt des Weltreservestatus des US-Dollars herunter.

Auch die Historie spricht für das kommende Ende des USD als Weltleitwährung…

Wer auf die Vergangenheit blickt, erkennt, dass Weltreservewährungen diese exponierte Stellung über einen Zeitraum von jeweils rund 100 Jahren inne hatten. Der US-Dollar ist nun seit rund 80 Jahren das Maß aller Dinge in der Welt.

Vielleicht wäre ein abwertender US-Dollar aus Sicht des Rests der Welt eine gute Sache. Selbst der ehemalige Chefökonom der Weltbank, Justin Yifu, teilte jüngst mit, dass „die Dominanz des US-Dollars Wurzelursache für den Ausbruch von globalen Finanzkrisen ist“.  

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