Die Klima-Konferenz Cop28 in Dubai bestimmte in den letzten Tagen verstärkt die mediale Berichterstattung. Der gestern durch Konferenzleiter Sultan al-Jaber präsentierte Entwurf für eine Abschlusserklärung hatte unter einer Mehrheit der 70.000 Teilnehmer einen Aufschrei zur Folge. Was war geschehen?

Anders als nach Beendigung von vorherigen Konferenzen war von der Zielsetzung eines „Phase-Out“ von fossilen Brennstoffen in absehbarer Zukunft plötzlich keine Rede mehr. Hierauf wird im Lauf der heutigen Ausführungen noch ein wenig näher eingegangen. Eine Beobachtung lässt sich in diesen Tagen jedenfalls machen.

Kampf der Ideologien

Je stärker die Vorbehalte gegen ESG und den Green Deal in weiten Teilen der Welt wachsen, desto extremer erweisen sich die geäußerten Ideologieansichten unter manchen führenden Köpfen von Parteien, NGOs und globalen Organisationen.

Auch Kristalina Georgieva, eine aus Bulgarien stammende Ökonomin, die momentan dem Internationalen Währungsfonds (IWF) als Chefin vorsitzt, macht hierbei keine Ausnahme.

Denn zu Beginn der vergangenen Woche erklärte Kristalina Georgieva am Rande der Klima-Konferenz Cop28 in Dubai, dass Regierungen neue CO2-Strafsteuern einführen müssen, um den „Klimawandel“ zu bekämpfen und aufzuhalten.

Ein Mangel an Glaubwürdigkeit

Vor allem in den sozialen Medien wurde vielerorts kritisiert, dass politisch einflussreiche und an der Konferenz Cop28 teilnehmende Akteure in den meisten Fällen mit Privatflugzeugen in Dubai angereist seien, um sich in der Folge vor Ort von Luxuskarossen chauffieren zu lassen und sich abends dem Genuss von herzhaften Fleischspeisen hinzugeben.

Angesichts der sich verewigenden Aufrufe zu einer Reduktion von CO2-Emissionen, dem Ablassen von Verbrennungsmotorfahrzeugen einschließlich des durch die gleichen Personen propagierten Zukunftsausblicks auf eine proteinhaltige Nahrungsaufnahme mittels Käfern, Larven und anderen Insekten mangelt es den Akteuren zunehmend an Kredibilität und eigener Glaubwürdigkeit.

„Immer weiter nach oben“

Um die Dekarbonisierung der Wirtschaft auf eine maximale Weise voranzutreiben, müssten Regierungen rund um den Globus die Emission von CO2 auf eine härtere Weise bestrafen, wie Kristalina Georgieva sich auf Englisch in ihrem gebrochenen, osteuropäischen Akzent ausdrückte, was beispielsweise unter angelsächsischen Kommentatoren Spott hervorrief.

Gelingen könne dieses Ansinnen nur, „wenn die CO2-Steuern immer weiter nach oben, oben und weiter nach oben gehen“. Gleichzeitig verteidigte die IWF-Chefin die Besteuerung von CO2-Emissionen, da Regierungen somit über eine zusätzliche Einnahmequelle verfügten.

Projiziert in die Zukunft bedeuten diese getätigten Aussagen eigentlich nichts anderes, als dass finanziell Wohlhabende, die sich eine höhere Bepreisung von CO2-Emissionen leisten können, ihren aktuellen Lebensstandard beibehalten und werden aufrechterhalten können.

Ganz anders sieht dies in Bezug auf Normalverdiener aus. Sukzessive steigende CO2-Steuern würden es immer mehr Menschen nicht mehr ermöglichen, sich eine Flugreise, eine Fahrt mit dem Auto oder eine Schiffsreise finanziell zu leisten.

Eine immer erdrückendere Staatsbürokratie

In den gestern publizierten Ausführungen wurde unter anderem auf die derzeitige Stimmung in Kanada eingegangen, wo die liberale Regierung von Justin Trudeau in den letzten Monaten unter einen wachsenden Druck geraten ist.

Laut aktueller Umfragen ist eine deutliche Mehrheit der Kanadier nämlich in keiner Weise einverstanden mit der momentan erhobenen CO2-Steuer, sodass es hier und dort – auch gezwungenermaßen aufgrund eines jüngsten Gerichtsurteils – durch die Regierung in Ottawa zu einem partiellen Zurückrudern oder einer Gewährung von Ausnahmen in Sachen CO2-, Agrar- und Umweltauflagen gekommen ist.

Wenigstens spiegelt sich in den Worten von Kristalina Georgieva, um was es Regierungen in Sachen eines angeblich hauptsächlich menschenverursachten Klimawandels, der in seinem Kern durch eine große Anzahl von Wissenschaftlern in dieser Form als nicht existent erachtet wird, zu gehen scheint.

Eine Forcierung des Klimawandel-Narratives beschert Regierungen höhere Einnahmen aus Steuern und Gebühren. Es fällt nicht schwer sich auszumalen, dass die aktuell zu großen und schwerfälligen Regierungsapparate in der Zukunft zu einer noch erdrückenderen Bürokratie als ohnehin schon führen werden.

Es handelt sich zudem um eine dankbare Ausrede, um gegen überbordende Schuldenstände und stark wachsende Zinsausgaben anzukämpfen. Den eigenen Bürgern die letzten Groschen aus den Taschen ziehend, könnten sich immer mehr Bürger und Unternehmen schon bald an jene Tage des Sheriffs von Nottingham unter der Ägide des stets finanziell klammen Königs John erinnert fühlen.

Andernfalls ergäbe sich aus Regierungssicht die Chance, die eigene Macht – und damit auch Kontrolle über Bürger und Unternehmen – immer ein Stück weit mehr auszuweiten. Wohin soll das führen? Irgendwann hat kein Unternehmen mehr Lust darauf noch zu produzieren oder irgendwelche Dienstleistungen anzubieten, während die Zahl der staatlichen Geldempfänger (aka Bürgergeld-Bezieher) luftigen Höhen entgegen streben wird.

Hierauf wird es eine Anstellung von noch mehr Bürokraten in öffentlichen Behörden benötigen. Dass der über Generationen erwirtschaftete Lebensstandard der in den westlichen Industrienationen staatstragenden Mittelschicht auf diese Weise erodiert und seinen letzten Atem auszuhauchen droht, ist in den hierüber hitzig geführten Debatten und Diskussionen längst schon zu einem Schlüsselkritikpunkt avanciert.

Die verfolgte Politik erschwert es zudem Neulingen und karriereorientierten Menschen aus der Arbeiterklasse – wie in der Vergangenheit möglich – in die Mittelschicht aufzusteigen. The American Dream is no more. Es reicht aus, die gesellschaftlichen Verhältnisse in den Vereinigten Staaten ein wenig eingehender zu analysieren. Ob sich Deutschland bei seinem kaputten Bildungssystem hiervon unterscheidet, lässt sich zumindest bezweifeln.

Frontalangriff gegen die Reste einer einst prosperierenden Mittelklasse

Dass Kristalina Georgieva am Rande der Konferenz Cop28 in Dubai unverhohlen nach einer globalen CO2-Steuer ruft, die nur noch einen Weg, nämlich den Weg nach oben kennen dürfe, lässt tief blicken.

Vielerorts wurden diese Worte als nichts anders als ein Frontalangriff gegen die Reste der noch bestehenden Mittelklasse verstanden. Denn eine solche Steuer würde Normalverdiener wie auch Angehörige der Mittelklasse am stärksten treffen. Kristalina Georgieva wird deshalb wahrscheinlich den Ausdruck der Bestrafung gewählt haben.

Dass Menschen mittels einer global zu erhebenden Steuer davon abgehalten werden sollen, Gasöfen zu nutzen, Flüge zu buchen, mit fossilen Brennstoffen betriebene Fahrzeuge zu unterhalten oder ihre Heimstätten in den Wintermonaten zu heizen, lässt auf einen hohen Grad an Arroganz und Missachtung schließen, mit der die IWF-Chefin auf Bevölkerungen weltweit zu blicken scheint.

Ganz so, als ob es sich bei den soeben aufgezählten Aspekten um irgendwelche Luxusgüter handeln würde. Vielmehr handelt es sich hierbei (zumindest größtenteils) schlichtweg nur um alltägliche Bedürfnisse, welche in einem funktionierenden Wirtschaftssystem zum einen erforderlich und zum anderen zu erfüllen sind.

Nichts Neues im Westen

Um die Dinge einmal umzudrehen, sei die Frage in den Raum geworfen, warum sich diese Aktivitäten in einer nicht allzu fernen Zukunft nur noch wohlhabende Menschen sollen leisten dürfen?!

Und wer auf dieser Welt hat überhaupt ein Recht dazu, seine eigenen ideologischen Sichtweisen allen anderen aufzuoktroyieren? Es reicht aus, den Worten von Al Gore oder John Kerry zu lauschen, auch wenn sich dabei alles andere als ein Wohlfühlfaktor einstellen will.

Es lässt sich aus diesen Worten auch nichts vernehmen, was diese beiden Protagonisten jetzt nicht schon ihr halbes Leben lang erzählt haben. In einer Abhandlung ließe sich von „Nichts Neues im Westen“ sprechen.

Wie oft sollte unsere Welt in der Zwischenzeit eigentlich untergegangen sein? Es verhält sich wie mit einer Schallplatte auf einem alten Grammophon. Die damit verbundene Technik ist derart vorsintflutlich, dass man auf einen Wechsel dieser Schallplatte verzichtet, um Tag ein, Tag aus immer wieder denselben (Weltuntergang-)Song über sich ergehen zu lassen.

Menschen haben allerdings auch die Möglichkeit anstelle der Schallplatte einfach das Grammophon abzustellen. Die hiermit verbundene Ruhe samt dem akustischen Abstellen von immer haarsträubenderen Klimakatastrophenpredigten wird dem eigenen Geist guttun und uns auf andere Gedanken bringen!

Al Gore und John Kerry scheinen sich tatsächlich für Super- und Spiderman in einer Person zu halten, von der Obsession getrieben, unseren Planeten zum Wohle aller Erdenbürger „zu retten“. Eine solche Hybris hat schon etwas Peinliches an sich.

Worauf das gestern erörterte Beispiel Kanada schließen lässt, ist die Tatsache, dass es unter einer wachsenden Anzahl von Menschen zu einer stärkeren Bewusstseinswerdung samt einer damit verbundenen Analyse des Ist-Zustandes zu kommen scheint.

Es wird immer mehr Menschen bewusst, mit welch desaströsen Auswirkungen die geplante Dekarbonisierung der Wirtschaft als auch ein potenzielles Erreichen von Nettonullemissionen in Bezug auf deren eigene Lebensqualität einhergehen werden.

Zurück in die Höhlen

Bereits in der vergangenen Woche hatte Sultan al-Jaber, Präsident der Konferenz Cop28 unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen, darauf insistiert, dass keine wissenschaftlichen Beweise vorlägen, um die Rufe nach einem Phase-Out (Aufgabe) von fossilen Brennstoffen zu rechtfertigen.

Sultan al-Jaber ergänzte seine Aussage mit den Worten, wonach die Befürworter einer Aufgabe von fossilen Brennstoffen ihm bitte aufzeigen und auf verständliche Weise erklären sollten, wie eine nachhaltige sozio-ökonomische Entwicklung in der Zukunft möglich sein soll – solange diese Befürworter die Welt nicht wieder zurück in Höhlen befördern wollen.

Es lässt sich leichterdings vorstellen, zu welchen Schweißausbrüchen diese Aussage unter festgläubigen Apologeten des Klimawandels, die hierin womöglich einen Religionsersatz gefunden haben, geführt haben müssen.

Auf die im Anschluss an diese Aussage aufgekommenen Diskussionen, Beleidigungen und Verurteilungen soll an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden. Selbstverständlich führten diese Aussagen von Sultan al-Jaber auch zu Kritik unter Wissenschaftlern, welche die Theorie des menschenverursachten Klimawandels unterstützen.

Auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres widersprach dieser Aussage, darauf verweisend, dass die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels nur erreichbar sein wird, wenn eine Verbrennung von fossilen Energieträgern wie Erdöl, Erdgas und Kohle schlussendlich gestoppt wird. Aktuell müsse es um eine weltweite Reduzierung einer Nutzung von fossilen Brennstoffen gehen, um ab einem bestimmten Zeitpunkt das Ziel einer Komplettaufgabe erreichen zu können.

Extreme Rückkopplungseffekte

Den Klimawandel-Apologeten geht dies allerdings nicht weit genug, obwohl jeder ehrliche Mensch mit einer funktionierenden Gehirnzelle weiß, dass mit einer akuten Festlegung auf eine Aufgabe von fossilen Brennstoffen extreme Rückkopplungseffekte verbunden wären.

Zum einen wäre in diesem Zusammenhang auf eine höchst wahrscheinlich galoppierende Energiepreisinflation zu verweisen, welche die Ärmsten in der Gesellschaft am härtesten treffen würde.

Zum anderen würden die traditionellen Industrienationen zu einem womöglich zu frühen Zeitpunkt von unzuverlässigen Energiequellen abhängig gemacht werden. Die aktuell zu beobachtende Entwicklung in Deutschland gibt einen Vorgeschmack hierauf.

Sultan al-Jaber scheint hingegen momentan noch nicht einmal an das Erreichen des auf der Pariser Klimakonferenz in Paris im Jahr 2015 festgelegten 1,5-Grad-Ziels zu glauben. Dazu deuteten die Aktivitäten und Entwicklungen in der Volksrepublik China und in Indien auf andere Schlussfolgerungen hin.

Keine Heimkehr in „heimische Wassergräber“ unter diesen Bedingungen

Allen voran Kleinstaaten im Südpazifik, denen nun bereits jahrelang in Aussicht gestellt wird, eines Tages komplett im Ozean abzusaufen, gehörten zu den größten Kritikern der Aussagen von Sultan al-Jaber.

Sie seien schließlich nicht in Dubai angereist, um ihr Todesurteil zu unterzeichnen, wie es weiter hieß. Man werde nicht einfach so „in die heimischen Wassergräber“ zurückzukehren, wie vor einem versammelten Auditorium, das wahrscheinlich mindestens zur Hälfte über eigene Strandhäuser verfügt, gemahnt wurde.

Natürlich soll unter Bezugnahme auf heutige Meldungen an der Abschlusserklärung noch einmal gefeilt werden, weshalb die Konferenz Cop28 in eine Verlängerung gehen wird.

Al Gore ließ sich denn auch nicht lange bitten, um die bisherigen Beschlüsse der Konferenz Cop28 als „am Rande eines kompletten Scheiterns zu bezeichnen“. Es sei überdies nicht hinzunehmen, die angedachte Aufgabe von fossilen Brennstoffen nicht in das Abschluss-Kommuniqué der Konferenz mit aufzunehmen. Vielmehr höre sich der Entwurf der Abschlusserklärung danach an, als hätte die OPEC-Staaten deren Inhalt Wort für Wort diktiert.

Bereits in der vergangenen Woche wurden getätigte Aussagen von Al Gore in Nachrichten auf der Plattform X, vormals Twitter, kontrovers diskutiert.

 

Übersetzung: Al Gore – auf der Konferenz Cop28. Hört aufmerksam hin. Er behauptet, die Demokratie sei in Gefahr, weil die Bürger nicht mehr länger dieselben Print News (Propaganda) konsumierten. Algorithmen, welche die Regierung nicht zu kontrollieren weiß, bedrohten die Demokratie. Es ist ganz so, als würde er tatsächlich glauben, dass wir dumm oder irre sind.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts von Roman Baudzus nimmt unter anderem Bezug auf einen Bericht auf der Seite Zerohedge.

„Was heißt das für mich konkret!?“ (Roman Baudzu

Wahrscheinlich glaubt Al Gore an solche Dinge in seiner arroganten Abgehobenheit und seinem Leben in der Echoblase tatsächlich. Ferner erweckt es den Eindruck, als ob sich in Aussagen von Al Gore oder Kristalina Georgieva totalitäre Wesenszüge spiegeln, die unter diesen Figuren mehr und mehr zum Vorschein kommen. Ganz nach dem Motto, wer nicht meine ideologische Weltansicht teilt, soll zum Teufel gehen. Ein Denken nach Schwarz oder Weiß. Bist Du nicht für mich, bist Du gegen mich.

Viele unserer Gesellschaften kranken daran, dass von der einstigen Mitte immer weniger übrig ist, weshalb sich alles mehr und mehr hin zu den Polen, oder den gesellschaftlichen Rändern, bewegt.

Politiker, die über gesellschaftliche Verantwortung verfügen, sollten mehr Ausgewogenheit und einen höheren Grad an Fingerspitzengefühl im Umgang mit der Öffentlichkeit an den Tag legen. Alternativ sollte von diesen Figuren womöglich auch überhaupt nichts mehr erwartet werden.

Vielleicht spiegelt sich in der Frustration von Al Gore auch nur die ungewollte Erkenntnis, dass sich die Zeiten verändert haben, und dass großen Medien, selbstverschuldet, vielerorts kaum ein Wort mehr geglaubt wird (hier anhand von jüngsten Umfrageergebnissen in den USA).

Die guten alten Zeiten, in denen sich Narrative in Massenmedien – unüberprüfbar aufgrund eines Mangels an alternativen Quellen – lancieren und am Leben erhalten ließen, sind durch die Internetberichterstattung sozusagen über den Haufen der Geschichte geworfen worden.

Und wenn Vertrauen einmal im Eimer ist, dann kehrt es in den meisten Fällen auch nicht mehr zurück. Es mag dieser Erkenntnisaspekt sein, über den Al Gore & Co. sich insgeheim am meisten ärgern. Wie sehen Sie als Leser die Dinge?

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