Einen Vorgeschmack hierauf bot über die vergangenen Jahre beispielsweise der Bundesstaat Kalifornien. Dort verfügt der Stromnetzanbieter PG&E zu großen Teilen über eine veraltete Netztechnik, die vielerorts stark modernisierungsbedürftig ist.

Von Stromrationierungen bis hin zu temporären Abschaltungen

Im Fall von Waldbränden oder Hitzeperioden kam es zuletzt öfters zu sogenannten Rolling Black Outs, was sowohl aus Sicht der lokal operierenden Unternehmen wie auch der privaten Verbraucher eine unschöne Sache gewesen ist.

Der Energiesektor selbst, allen voran Erdöl- und Gasproduzenten, warnen bereits seit einiger Zeit vor teils drastisch sinkenden Investitionen. Neue Energiequellen werden seit dem Antritt der Biden-Administration kaum mehr erschlossen.

Dabei verfügen die USA nach wie vor über enorme Erdöl- und Erdgasreserven, die durch die Biden-Administration allerdings in vielen Fällen nicht erschlossen werden möchten. Anstelle dessen setzt die US-Regierung alles auf eine Karte, um die Errichtung von grün-alternativen Energiequellen auf eine maximale Weise zu forcieren.

Stets reicht hierfür als Begründung das fadenscheinige Argument aus, wonach unsere Welt im Fall eines ausbleibenden Richtungswechsels bald untergehen würde. Panikmache beherrscht in diesen Tagen die Schlagzeilen, eine Grundgangart, auf die sich die meisten Medien bestens verstehen.

Es mangelt hochgradig an Investitionen in traditionelle Energiequellen

Es ist nicht nur ein Mangel an Investitionen im Bereich der fossilen Energieträger nebst der politischen Verbohrtheit, welche die Energiesicherheit der Vereinigten Staaten in Gefahr zu bringen drohen.

Bereits im Februar dieses Jahres hieß es, dass bislang noch in Betrieb befindliche Kraftwerke demnächst schneller vom Netz gehen als neue Installationen hinzukommen werden. Schon aus diesem Grund wird die Abhängigkeit von grün-alternativen Energieformen in der absehbaren Zukunft wachsen.

Energieexperten warnen allerdings davor, dass die landesweit benötigten Energiemengen ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr zur Verfügung stehen werden, falls sich die Erzeugung von Strom durch beispielsweise Solar und Wind als ebenso unzuverlässig erweisen werden wie in der jüngeren Vergangenheit.

Energieengpässe und Knappheiten könnten in zahlreichen Regionen des Landes zu einer wirtschaftshemmenden Realität avancieren, wie es damals in einem Bericht der regionalen Stromanbieters PJM Interconnection hieß.

In diesem Bericht wurde ferner darauf hingewiesen, dass bis zum Jahr 2030 mehr als vierzig Gigawatt der amerikanischen Stromerzeugung aufgrund von veralteten Produktionsanlagen vom Netz genommen werden. Der Anteil in Relation zur insgesamt installierten Kapazität im Stromerzeugungssektor beläuft sich auf knapp 22 Prozent.

Die Sache hat einen Haken

Im selben Zeitraum sollen laut aktuellen Planungen jedoch auch 290 Gigawatt an neu zu installierenden Kapazitäten an das Netz von PJM Interconnection angeschlossen werden. Die Sache hat laut des Unternehmens allerdings einen Haken.

Denn mehr als neunzig Prozent dieser neuen Kapazitäten sollen dann durch grün-alternative Energieprojekte generiert werden. Nicht nur die Firma selbst, sondern auch Energieexperten warnen davor, dass es im Bereich der grün-alternativen Energieprojekte unter Bezugnahme auf aktuelle Daten zu einer Fertigstellungsquote von gerade einmal fünf Prozent kommt.

Aus diesem Grund wachsen die Befürchtungen vor einer potenziellen Energieunterversorgung unter Amerikas Energieerzeugern. Wenn zu viele in die Jahre gekommene Kapazitäten zum nahezu selben Zeitpunkt vom Netz gehen werden, könnte es nämlich durchaus sein, dass es aufgrund einer mangelhaften Fertigstellung von Substitutionsprojekten zu Knappheiten und Engpässen im Energieversorgungsbereich kommen wird.

Politisch forcierte Elektrifizierung wird stark wachsende Stromnachfrage zur Folge haben

Das Unternehmen PJM Interconnection versorgt insgesamt dreizehn Bundesstaaten an der Ostküste inklusive des District of Columbia mit Strom. Trotz des Ausblicks auf eine unter aller Voraussicht spätestens zur Jahreswende einsetzenden Rezession in den USA sehen die Prognosen von PJM Interconnection einen Anstieg der jährlichen Stromnachfrage in Höhe von 1,4 Prozent über das nächste Jahrzehnt vor.

Mancherorts könnte die Stromnachfrage in diesem Zeitraum sogar um bis zu sieben Prozent zulegen. Begründet wird dieser starke Nachfrageanstieg aufgrund der politisch forcierten Elektrifizierung der landesweiten Fahrzeugflotte sowie einer angedachten Entstehung von neuen Datenzentren.

Bei PJM Interconnection wird dem Braten nicht getraut, weshalb davon ausgegangen wird, dass es bis zum Jahr 2030 zu Angebotslücken in der regionalen Stromversorgung kommen kann.

Um diese prognostizierte Angebotslücke zu vermeiden, müssten die Fertigstellungsquoten im Bereich der neu zu errichtenden Energiekapazitäten unter grün-alternativen Energieprojekten auf eine – so wörtlich – signifikante Weise zunehmen.

Des Weiteren wird bei PJM Interconnection damit gerechnet, dass die im Netz vorhandenen Stromreserven von momentan 26 Prozent auf nur noch fünfzehn Prozent im Jahr 2030 sinken werden. Und hierbei handelt es sich noch um das bestmögliche Szenario.

Sollten sich die zugrundeliegenden Bedingungen über die nächsten Jahre als weniger gut erweisen, so muss also mit einem noch stärkeren Rückgang der Stromreserven gerechnet werden.

In einem Folgebericht des Institutes für Energieforschung (IER) wurde im März auf die vorherigen Warnungen von PJM Interconnection Bezug genommen. In diesem Bericht hieß es wörtlich wie folgt:

„Der schleppende Prozess der Energietransformation resultiert hauptsächlich aus Joe Bidens Energiepolitik sowie bundesstaatlichen Direktiven zu einer Verringerung der Erzeugung von fossilen Energien. Gleichzeitig befinden sich neben grün-alternativen Energieprojekten unter anderem auch Energiespeicherprojekte in der Entwicklung. Es handelt sich hierbei oftmals um Entscheidungen von Politikern, auf welche Energieerzeuger im ganzen Land auf die gewünschte Weise reagieren.“

Energieknappheit droht auf benachbarte Regionen überzugreifen

Stromanbieter wie PJM Interconnection verdanken ihre Stromreserven hauptsächlich einer Erzeugung durch Nutzung fossiler Energieträger. Stromüberschüsse werden nicht selten an benachbarte Netzanbieter verkauft, falls diese zu bestimmten Zeiten zusätzlichen Strom in ihren Regionen benötigen sollten.

Sollte es bis zum Jahr 2030 also tatsächlich zu einer Stilllegung eines Anteils von knapp 22 Prozent in Relation zu den aktuell verfügbaren Stromerzeugungskapazitäten kommen, droht es unter Umständen in Spitzenzeiten auch zu Knappheiten in diesen benachbarten Regionen zu kommen.

Die Stimmen in den Vereinigten Staaten mehren sich, welche der Biden-Administration ein Vabanque-Spiel mit der heimischen Stromerzeugung nebst -versorgung vorwerfen. Eine sich intensivierende Elektrifizierung in den verschiedensten Wirtschaftsbereichen werde danach mit einer stark zunehmenden Versorgungsunsicherheit einhergehen.

Die US-Regierung subventioniert nicht nur einen Kauf von Elektrofahrzeugen unter Einsatz von Steuerzahlergeldern, sondern zieht mittlerweile auch in Erwägung, die Nutzung von Gasherden in der Zukunft einem Verbot zu unterziehen.

Der ESG-Sektor befindet sich zwar unter Druck, aber…

Insbesondere durch die Demokraten regierte Bundesstaaten haben Gesetze auf den Weg gebracht oder bereits verabschiedet, die inhaltlich eine deutliche Reduzierung der Nutzung von fossilen Brennstoffen wie Erdöl oder Erdgas vorsehen.

Parallel hierzu haben Bundesstaaten wie Kalifornien bereits Gesetze verabschiedet, die einen Bann von herkömmlichen Benzinmotoren ab dem Jahr 2035 vorsehen. Auch wenn der ESG-Bereich inzwischen unter Druck geraten ist, so versuchen große Finanzkapitalverwalter wie BlackRock noch immer, eigene Unternehmensinvestitionen dazu zu missbrauchen, um diese Firmen auf eine Einhaltung der Null-Emissions-Agenda einzuschwören.

In einer ganzen Reihe von durch die Republikaner regierten Bundesstaaten hat dies bereits dazu geführt, durch Unternehmen wie BlackRock verwaltete Pensionsgelder abzuziehen und lokale Gesetze zu verabschieden, die schlimmstenfalls mit einem Geschäftsverbot in den hiervon betroffenen Bundesstaaten einhergehen könnten.

Dass Amerikas Unternehmen und private Verbraucher immer abhängiger von der Strom- und Elektrizitätsversorgung gemacht werden, gefällt beileibe nicht jedermann. Hauptgrund hierfür ist, dass heimische Energie- und Stromerzeuger die Schließung von Gas- und Kohlekraftwerken zum selben Zeitpunkt beschleunigen.

Abhängigkeiten von Solar und Wind wachsen

Die heimischen Energie- und Stromnetze werden auf diese Weise immer abhängiger von Solar- und Windenergien. Energieinfrastrukturexperten zeigen sich überzeugt davon, dass Amerikas Energiesicherheit auf diese Weise immer ein Stück weiter sinkt, während die Unsicherheit unter Unternehmen und privaten Verbrauchen in Bezug auf die Versorgungssicherheit wächst.

Auch in einem Papier der North American Electric Reliability Corporation, das sich mit dem zehnjährigen Ausblick bezüglich der Stromsicherheit in den Vereinigten Staaten beschäftigt, heißt es, dass hohe Risiken im Hinblick auf den allgemeinen Erhalt der Energiesicherheit im Land bestehen.

Dies gilt vor allem für Regionen, die mancherorts unter einer deutlichen Zunahme der Strom- und Energienachfrage zu Spitzenzeiten leiden. Gewarnt wird zudem davor, dass sich diverse Engpässe in der Versorgung über die nächsten zehn Jahre sukzessive erhöhen könnten.

Einmal mehr wird hierfür eine zu schnelle Abkopplung von fossilen Energieträgern wie Gas, Erdöl oder Kohle von der heimischen Energieerzeugung verantwortlich gemacht. Alternative Energieangebote brauchten in der zeitlichen Entwicklung schlichtweg länger, und sähen sich aus diesem Grund nicht dazu in der Lage, die wegfallenden Kapazitäten zeitnah zu ersetzen.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts von Roman Baudzus nimmt unter anderem Bezug auf einen Bericht des US-Energieversorgers PJM Interconnection.

„Was heißt das für mich konkret!?“ (Roman Baudzus)

Wahrscheinlich wird es tatsächlich erst zu regionalen Stromausfällen und einer damit in Verbindung stehenden Beeinträchtigung der lokalen Wirtschaften kommen müssen, bevor Vernunft vielleicht wieder vor Ideologie gestellt wird.

Setzen sollte hierauf allerdings niemand. Dazu braucht nur nach Südafrika geblickt zu werden. Obwohl die Probleme seit Jahren bekannt sind, gibt der staatliche Stromversorger Eskom mittlerweile online bekannt, zu welchen Zeiten der Strom in welchen Regionen des Landes aufgrund von potenziellen Netzüberlastungen abgestellt werden muss.

Konsequenzen hat es keine.

Wie wird die Situation wohl hier in Europa aussehen?

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