Trotz aller trüben Problem-Wolken am Finanz-Himmel ist die Aktienlaune bemerkenswert heiter. Doch wie beständig ist diese Hochstimmung? Bei der Beantwortung dieser Frage ist die weitere Inflationsentwicklung von besonderer Bedeutung. Während Anleger auf der einen Seite schlimmste Befürchtungen hegen, erwartet die andere Seite den baldigen Anfang vom Ende des Preisdrucks. Würden die Notenbanken deutlich restriktiver, wäre die Liquiditätshausse als Megathema an der Börse gefährdet.
Was erwartet uns jetzt noch die letzten Wochen und worauf müssen wir uns 2022 einstellen? Das „Große Bild“ für das Jahr 2022 ist geprägt von der Angst vor Stagflation, Chinas möglichem Strategiewechsel, einer weniger expansiven globalen Geldpolitik, negativen Realzinsen und der politischen Neuausrichtung in Deutschland - sofern der Nikolaus am 6.12.2021 wirklich die neue Regierung aus dem „Sack zaubert“.
Liebe Leser, ich gehe hier aufgrund der vielen Entwicklungen geordnet auf den Gesamtmarkt, die Inflation und den Goldmarkt ein. Den Gesamtmarkt sehe ich vor einer Korrektur, spätestens im neuen Jahr. Die Inflation wird uns noch mindestens bis ins Q1+ 2022 mit steigenden Zahlen begleiten, anders, als es uns die Notenbanken erzählen. Hierzu finden Sie im Artikel einige aktuelle Beispiele.
Nach langer Diskussion ist es soweit: Auf ihrer letzten Sitzung hat die US-Notenbank die Drosselung ihrer Anleihenkäufe schon ab November angekündigt. Demnach ist im Sommer 2022 die Liquiditätsausweitung beendet. Der Leitzins bleibt zwar zunächst unverändert. Im kommenden Jahr rechnen die Finanzmärkte jedoch mit ersten Erhöhungen. Auf den ersten Blick zeigt sich die Fed falkenhafter. Aber mit dem zweiten sieht man besser.
Lasst uns diese „Welle reiten, bis sie bricht“: Fed drosselt Corona-Krisenhilfe – US-Zinsen bleiben unverändert – US-Aktienmärkte gehen weiter durch die Decke
Die Berichtssaison läuft auf Hochtouren und die berichteten Zahlen präsentieren sich sehr uneinheitlich. Das Sprichwort sagt „Was dem einen die Eule, ist dem anderen die Nachtigall“. So waren die gestiegenen Energiekosten für einige Unternehmen, wie etwa Equinor, ein Segen, während sie für andere Gesellschaften, wie etwa Atlas, eine große zusätzliche Belastung waren. Die großen Tech-Aktien wie Amazon und Apple kämpften mit Lohninflation oder Lieferengpässen und betonten unisono, dass das aktuelle Quartal eher noch schlimmer werden könnte.
Die offizielle Inflationsrate beträgt 4,5 Prozent und Zinsen gibt es faktisch nicht. Die Bezeichnung „finanzielle Repression“ ist jüngst wieder häufiger zu lesen. Der Anlagenotstand nimmt daher weiter zu. Gleichzeitig erzeugen die massiven Preissteigerungen bei Immobilien und Aktien den Eindruck, als würden Anleger unmittelbar für die „Flucht in Sachwerte“ belohnt. Damit steigt das Risiko, dass Anleger mit unrealistischen Erwartungen investieren und in Krisen negativ überrascht werden warnt Christoph Leichtweiß in diesem Video!
Anlagedruck und starke Aktienmärkte erfordern konservativere Risikoschätzungen
Diverse Konjunkturprobleme und Strukturdefizite der Eurozone erlauben der EZB keinen klassischen Stabilitätsluxus mehr. Sie sorgt bei schuldenfinanzierten Ausgabeprogrammen weiter für schmerzfreie Zinskonditionen. Insofern stellen auch nach der letzten EZB-Sitzung die Liquiditätshausse bzw. der zinsseitige Anlagenotstand das feste Glaubensbekenntnis pro Aktien dar. Die Zeche der anhaltenden geldpolitischen Euro-Rettung zahlen weiter die Zinssparer.
Sozial- und Klimaschutzpaket halbiert: US-Präsident Biden muss bittere Pille schlucken – Indien vs. China: Atomares Wettrüsten in Asien – „Economic Sentiment“ & STOXX Europe 600: Europäische Börsen bereiten sich auf Jahresend-Rally vor
Im Video-Marktausblick zeigt Ihnen Martin Utschneider, wie Sie sich auf die EZB-Pressekonferenz am heutigen Nachmittag vorbereiten können. Denn anhand der 10-Jahres-Bundrendite, des STOXX Europe 600, des Euro sowie der Edelmetalle Gold und Silber lässt sich eine recht klare Tendenz ablesen. Was sagen uns diese Indikationen?
Die globalen Energiepreise sind gegenüber letztem Jahr massiv angestiegen. Die Bank of America (BoA) prognostiziert den Anstieg für Europa für heuer und 2022 auf 15 Prozent für Strom und satte 30 Prozent (!) für Gas. Gemäß Berechnungen der BoA dürfte dies pro Haushalt zu einer durchschnittlichen Belastung von knapp 500 Euro führen…
"Für den heutigen Mittwoch sollte man sich nicht einfach so beruhigt zurücklehnen. Es ist zwar noch kein Sturm an den internationalen Aktienmärkten zu spüren, die Windstärke scheint aber weiterhin zuzunehmen. Gestern waren die Kapitalmärkte zwar in Summe stabiler und ruhiger, aber schon für heute ist wieder mit volatilen Handelsverläufen zu rechnen." schreibt Martin Utschneider und hat damit seine Premiere als neuer Cashkurs-Autor.
Auf die Risikofaktoren Preise, Zinswende und Wirtschaftseintrübung haben die Aktienbörsen mit deutlichen Korrekturen reagiert. Aber welche Gefahren gehen von ihnen tatsächlich aus? Und kommt das Stagflationsgespenst, das zurzeit für Dramatik an den Finanzmärkten sorgt, wirklich wieder wie in den 1970er Jahren zum Vorschein?
Die Probleme im chinesischen Immobilienmarkt und eine anhaltend hohe Inflationsrate sind nur zwei der vielen Argumente, die man anführen kann, um den aktuellen Preisrückgang an den Aktienmärkten zu begründen. Doch sind diese Bewegungen so spektakulär, wie die Schlagzeilen glauben machen? Worauf sollten langfristige Anleger ihr Augenmerk richten? Eine Einschätzung von Christoph Leichtweiß.
China ist das große Thema der vergangenen Tage. Für uns hier im Fonds ist es das bereits seit Auflage desselben. Die Sorge um den „größten Crash aller Zeiten“, ausgehend nicht von einem Virus, sondern von einem kollabierenden chinesischen Immobilienmarkt (Zitat „China ist die größte Blase der Weltwirtschaftsgeschichte“), waren der Hauptgrund diesen Fonds ins Leben zu rufen.
Die Evergrande-Krise ruft Ängste vor einem chinesischen Lehman-Moment mit unkontrollierbaren Ansteckungseffekten für die globale Wirtschafts- und Finanzwelt hervor. Trotz schwächelnder US-Konjunktur und drohender Fiskal-Klippe will die Fed ab Jahresende tapern. Und dann ist da noch die Bundestagswahl, die je nach Wahlergebnis als Unsicherheitsfaktor für die persönliche Anlagestrategie gilt. Ist die Aktien-Rallye also vielfach bedroht?
Die Aktienkurse scheinen nur noch eine Richtung zu kennen – aufwärts. Doch so einfach ist es leider nicht, und langfristige Geldanlage ist immer noch etwas anderes als Zocken.
Steigende steuerliche Belastungen sind momentan ein sehr dominierendes Thema bei vermögenden Familien und Unternehmern. Häufig verengt sich der Fokus sehr stark auf die steuerliche Perspektive. Wirtschaftliche Aspekte bleiben teilweise auf der Strecke. In diesem Video gibt Christoph Leichtweiß einen groben Überblick aus der Vogelperspektive zu den vielfältigen wirtschaftlichen Aspekten, die Anleger zusätzlich zu den steuerlich motivierten Überlegungen beachten sollten.
Trotz Anhebung der Inflationsprognosen hält die EZB unbeirrt an einer lockeren Geldpolitik fest. Denn nach Auslaufen der Basiseffekte gehe die Preissteigerungswelle ab 2022 wieder zurück. Diese Dichtung erlaubt ihr auch zukünftig das reibungslose Management der Überschuldung sowie der zinsgünstigen Finanzierung von Klimaschutz, Standortreformen und nicht zuletzt des europäischen Zusammenhalts.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich heute zu ihrer Geldpolitik geäußert. Erwartungsgemäß gab es keine großen Überraschungen. Interessant sind sicher die Inflationsprognosen. Wir nutzen die Gelegenheit zur Betrachtung der Situation und den diversen Konsequenzen.
Es war einmal eine Geldpolitik, die hatte nur eine Aufgabe. Damals kämpfte unsere unabhängige Bundesbank konsequent gegen Inflation, auch wenn es der Regierung nicht beliebte oder die Wirtschaft nicht erfreute. Heute dagegen ist die EZB zur Freude der Politik zur Vollkaskoversicherung für alle möglichen Risiken mutiert. Wird die alte Stabilität jemals wieder zurückkehren?
Die offizielle Inflationsrate in Deutschland beträgt 3,9 Prozent. Gleichzeitig rentieren fünfjährige deutsche Bundesanleihen mit minus 0,75 Prozent pro Jahr. Im Ergebnis ergibt sich ein negativer Realzins von 4,65 Prozent. Selbst mit Unternehmensanleihen guter Qualität lässt sich vom aktuellen Niveau keine Rendite erreichen, die den Kaufkraftverlust auf unter drei Prozent reduziert. Die finanzielle Repression hat erhebliche Ausmaße angenommen.