Dass die BRICS-Nationen gemeinsam an einer neuen Währung arbeiteten, ist für interessierte Beobachter nicht ganz neu. Doch inzwischen wird dies von den Beteiligten ganz offen vorgetragen, während bei Währungsgeschäften schon ganz praktisch Nägel mit Köpfen gemacht werden. Diese Erkenntnis scheint nun auch in den USA Einzug in die Köpfe zu halten – inklusive der daraus resultierenden Konsequenzen für den Status des US-Dollars als Weltwährung und das globale Finanzsystem.
Nach dem Inkrafttreten des Einfuhrembargos durch die Europäische Union und der unilateralen Verabschiedung einer Preisobergrenze für russisches Erdöl durch die G7-Länder hat sich der Fokus im globalen Erdölhandel spürbar verschoben. Der asiatische Kontinent wird in diesem Zusammenhang immer wichtiger und übernimmt jetzt von Europa eine Führungsrolle!
Eine Meldung, die in den vergangenen Tagen in der Dauerberichterstattung um den Krieg in der Ukraine naturgemäß untergegangen ist, zeugt von einer recht pragmatischen Sichtweise, mittels welcher die indische Regierung in Neu-Delhi auf den eskalierenden Konflikt zwischen dem Westen und der Russischen Föderation zu blicken scheint. Denn hier wird mit Hochdruck daran gearbeitet, den bilateralen Handel mit Russland aufrechtzuerhalten – selbstredend geschieht dies unter Umgehung des US-Dollars. Welche Konsequenzen könnten hieraus folgen?
Längst schon sind asiatische Schwellenländer wie Indonesien oder Indien in die von der Türkei oder Argentinien ausgehenden Turbulenzen an den globalen Währungsmärkten mit hinein gezogen worden. Zwar ist es in Indonesien seit Mai dieses Jahres bereits zu vier aufeinander folgenden Zinsanhebungen gekommen, wodurch sich die Talfahrt der Rupie allerdings nicht stoppen ließ. Welche Gefahren lauern? Eine Momentaufnahme.
Auch die indische Regierung plant, künftig die Öleinfuhren aus dem Iran auf Basis der landeseigenen Rupie zu begleichen. Damit reiht sich Indien in eine zunehmend lange Liste von Nationen ein, die sich nicht nur von den Sanktionstiraden der USA unbeeindruckt zeigen, sondern auch den Status des US-Dollars als Weltleitwährung immer weiter in Frage stellen.
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