Wenige Sachen sind für Kapitalanleger so teuer wie Emotionen und der Irrglaube, eine schöne Geschichte würde zu einer positiven Rendite führen. Zurzeit erleben Anleger, die sich aus welchen Gründen auch immer für vermeintlich „nachhaltige“ Sektoren entschieden haben, wie teuer so ein Irrtum sein kann.
Auch im endenden Jahr haben die EU und die Regulierungsbehörden den Investoren wieder schöne Eier ins Nest gelegt. Während der Glaube an den Weihnachtsmann eine schöne Sache ist, hat der Glaube an die Rettung der Galaxis durch technischen und ökonomischen Rückschritt die deutschen Anleger eine Menge Geld gekostet.
Das Vereinigte Königreich weist massive Außenhandels- und im internationalen Vergleich sehr kritische Haushaltsdefizite auf, so dass die Brexit-Träumereien vom Tisch gewischt wurden. Bei der EZB drehen sich die Diskussionen weiter um das ausgerufene Inflationsziel und die Frage der Reichweite der Geldpolitik, gerade in Hinsicht auf „grüne“ Geschäftsfelder. Das „Beige Book“ der Fed bringt keine neuen Erkenntnisse.
Milliardär und Microsoft-Gründer Bill Gates drängt Regierungen rund um den Globus zu drastischen „fundamentalen“ Wirtschaftsveränderungen, um eine anhaltende Emission von Treibhausgasen und Kohlendioxiden umgehend zu stoppen. Ziel müsse es sein, alle Werte in diesem Bereich auf null herunterzubringen, um unseren Planeten vor einem bereits seit langer Zeit prognostizierten Umweltdesaster zu bewahren.
Trotz Lockdown-Verlängerungen, Virus-Mutationen und Rückschlägen beim Impfprozedere herrscht ein eindeutiger Konjunktur- und Aktienoptimismus. Bei einem gleichzeitigen Wiederanstieg der US-Staatsanleiherenditen gibt es durchaus Potenzial für zwischenzeitliche Aktienrücksetzer und erhöhte Kursschwankungen. Grundsätzlich jedoch wird sich die Finanzpolitik bei ihren weiteren schuldenfinanzierten Konjunkturprogrammen auf die anhaltende Hilfe der Geldpolitik verlassen können.
„Im Moment heißt es durchatmen – und dann kommt die zweite Welle, wenn der Impfstoff in Aussicht ist. Dann braucht es die maximale Panik, die wir dann auch an den Märkten und an den Börsen erleben werden. Unabhängig von jeder Spekulation um sonstige Hintergründe der aktuellen Maßnahmen – eines ist klar: Die komplette Menschheit regelmäßig zu impfen, ist der Heilige Gral des Geldverdienens.“ so Dirk Müller im Gespräch mit Michael Hoppe vom Naturscheck.
Laut den jüngsten Aussagen seitens des Vizepräsidenten der Fed of New York müssten klimabedingte Risiken künftig fortan in die Modellrechnungen miteinfließen – und zwar nicht nur in die der Notenbanken, sondern in der gesamten Finanzindustrie, da die Effekte überall spürbar würden. Man könnte auf die Idee kommen, dass durch den künftigen Kauf von „grünen Bonds“ ein Teil eines neuen - immer häufiger diskutierten – Green New Deals erfüllt werden soll...
„Der Kampf gegen den Klimawandel und für den Umweltschutz ist nicht länger ein Steckenpferd von Umweltaktivisten, sondern ein entscheidender Faktor für die Wirtschafts- und Finanzsysteme.“ begann kürzlich ein Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbanks eine Rede. Thomas Trepnau erläutert im folgenden Beitrag, was es mit dieser Aussage auf sich hat.
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