In Australien lassen sich momentan Beobachtungen machen, die noch vor wenigen Jahren unvorstellbar gewesen sind. Jahrzehntelang befand sich Down Under unter den größten Gasexporteuren der Welt. Doch die australische Gasindustrie schlägt nun aufgrund eines sich abzeichnenden Angebotsdefizits an der bevölkerungsreichen Ostküste des Landes Alarm. Gelöst werden soll das Problem durch eine zukünftige Einfuhr von Flüssiggas. Der globale Wettbewerb um eine zahlenmäßig beschränkte Anzahl an verfügbaren Tankern wird hierdurch zunehmen – und damit auch die zu bezahlenden Preise.
Nicht nur Endkunden müssen für den Strom dauerhaft tiefer in die Tasche greifen als früher. Auch deutsche Industriekunden zahlen trotz massiver Subventionen mehr als in anderen Regionen. Diese Entwicklung nagt an der Konkurrenzfähigkeit vieler Unternehmen und führt zu Verdrossenheit und Abwanderungsgedanken.
Die Finanzmärkte sind gekennzeichnet von einer nervösen Stabilität. Es gibt derzeit zwei entscheidende sensible Punkte, Geopolitik und Zinsen, die die Nervosität befeuern. Die Lage der geopolitischen Krisen ist zunehmend kritischer, sowohl in der Ukraine als auch im Nahen Osten. Die Zinssenkungserwartungen sind deutlich zurückgekommen, während die Märkte sich auf erhöhten Niveaus, zum Teil nahe an historischen Höchstmarken befinden. Die deutsche Wirtschaft begrüßt derweil die anstehende Reise von Bundeskanzler Scholz nach China, die einerseits als Zeichen einer Normalisierung gewertet wird und andererseits für mehr Wettbewerbsgleichheit sorgen soll.
Die wirtschaftliche Realität Deutschlands bemüht sich redlich, mit den pessimistischen Prognosen der letzten Quartale Schritt zu halten. Es gibt zahlreiche Ursachen der aktuellen Probleme. Eine der eindrucksvollsten Entwicklungen zeigt sich bei der Produktivität.
Die Internationalen Finanzmärkte lieferten nach dem die positiven Erwartungen noch übertreffenden Quartalsergebnis von Nvidia ausgeprägte Risikobereitschaft, insbesondere am Aktienmarkt. Hinsichtlich der Geopolitik gab es keine Entspannungen - im Gegenteil! Nach den übermäßigen Erfolgen (allerdings in die falsche Richtung) steht nun das 13. Sanktionspaket der EU gegen Russland auf der Agenda. Nachdem zunächst nur nicht letale Waffen geliefert werden sollten, stehen jetzt ultimative Waffensysteme wie Taurus-Raketen auf dem Aktionsprogramm. Läuft! Die schlechte Stimmung in einer deutschen Schlüsselwirtschaft, der Chemiebranche hat sich im Januar weiter eingetrübt. Die energieintensive Branche leidet unter den vergleichsweise hohen Energiepreisen in Deutschland. Läuft auch! Es wird jeden Tag grotesker in diesem Land.
Das US-Regionalbankenthema belastete gestern zunehmend im Tagesverlauf. Dabei bemühte sich US-Finanzministerin Yellen sehr, ihre Aussagen zu optimieren und äußerte sich erneut beruhigend zur Bankensituation. Während der BDI von der EU (endlich) eine Trendwende für Wettbewerbsfähigkeit fordert, wurden auf dem gestrigen EU-Gipfel diesbezüglich eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, die sich Folker Hellmeyer schonungslos vorknöpft.
Während die USA nun auch die Marktmacht der Großkonzerne in den Fokus nimmt, könnte die Ankündigung, dass sich chinesische Firmen künftig Pläne für einen Börsengang im Ausland absegnen lassen müssen, den IPO-Markt in den USA empfindlich treffen. Trotz vieler Worte wird es bei der EZB keine markante geldpolitische Neuausrichtung geben.
Das neue Arbeitsrecht in Griechenland hat es in sich. Unter dem Deckmantel, dass schließlich nur EU-Richtlinien umgesetzt worden seien, stimmte die nominell linke SYRIZA Opposition 56 der insgesamt 129 Artikel zu. Bei 17 gab es eine Stimmenthaltung. Was bedeuten die neuen Regelungen konkret für die Griechen – und mittelbar für die restlichen europäischen Bürger?
Im Gesamtergebnis war 2020 ein gutes Kapitalmarktjahr / US-Aktienmarkt aus der Bewertungsperspektive / Die Bedeutung Asiens in Portfolios wird zunehmen / Europa verliert Wettbewerbsfähigkeit / US-Inflationserwartungen gestiegen, Realzinsen gefallen / Bemerkenswert - Sichere Häfen und Risky Assets mit gleichem Endergebnis
Die Flugbranche liegt am Boden. Nie in der Geschichte gab es in diesem Sektor einen derartigen Zusammenbruch wie wir ihn aufgrund der Corona-Krise erlebt haben. Entsprechend extrem sind die nun getroffenen Maßnahmen - und es lässt sich erahnen, dass das Ganze bisher nur der Vorgeschmack war…
In den 90er Jahren war ich Autoanalyst. Etwas Größeres gab es für mich nicht, durfte ich doch die bedeutendste Branche Deutschlands begutachten. Während damals deutsche Autos Kultstatus besaßen, bauten andere nur Fortbewegungsmittel oder wie von vielen böse formuliert „Reiskocher“. Und wie auf dem Petersburger Pferdemarkt zur Zarenzeit war man gezwungen, auf der IAA in Frankfurt präsent zu sein. Ansonsten gehörte man nicht zur Automotive Community…
Der Run auf in der Arktis lagernde Rohstoffe und natürliche Ressourcen ist in vollem Gange. Es ist vor allem Russland, das in dieser aussichtsreichen Förderregion seine Ansprüche absteckt. Doch auch westliche Nationen lassen sich nicht lange bitten, um in diesem Rennen den Versuch zu unternehmen, die Nase ganz nach vorne zu bekommen…
Die weltgrößte Kyptobörse will das Spielfeld nicht der von Facebook zu lancierenden Währung Libra überlassen und so plant Binance ein ähnliches Projekt namens Venus. Zwar hat Facebook schon eine Reihe große Partner an Land ziehen können und etwas zeitlichen Vorsprung, dafür bringt der neue Konkurrent bereits andere Erfahrungswerte mit. Die Entwicklungen in der Kryptowelt bleiben also weiter spannend und beobachtenswert.
Die Schuldenbremse hat es ins Grundgesetz geschafft. Demnach sollen Bund und Länder in normalen Zeiten ausgeglichene Haushalte vorlegen. Und in unnormalen Zeiten? Politiker wären keine Politiker, wenn sie nicht vorbeugend Elemente eingebaut hätten, die die heilige Finanzseriosität im Falle von Naturkatastrophen und außergewöhnlichen Notsituationen verweltlichen.
Bei der Europawahl haben EU-skeptische Parteien weniger zugelegt als befürchtet. Für Entspannung haben Politiker aber keinen Grund. Europa hat nur eine Schlacht gewonnen, nicht den Krieg. So etwas nennt man Pyrrhus-Sieg. Denn die Wahlergebnisse in den großen EU- und Euro-Ländern Frankreich und Italien zeigen, dass die europäische Idee vielfach auf dem Rückzug ist.
Was für ein Gezeter! Zwar blieb der Zoll-Schreck der letzten Woche, der auch die bisher hoffnungsfroh einer Einigung entgegenblickenden Marktteilnehmer ahnen ließ, dass die Auseinandersetzung zwischen den USA und China noch lange nicht ausgestanden ist, auch in den letzten sieben Tagen das Hauptthema an den internationalen Börsen - doch blickt man auf die Kurse, kann man sich nur verwundert die Augen reiben. Trotz aller herrschenden Nervosität beweisen die Börsen in Europa und den USA eine nicht zu erwartende Stabilität.
Noch im Jahr 1988 wurde der Börsenhai Gordon Gekko im Filmklassiker „Wall-Street“ für seine wohl bekannteste Aussage „Gier ist gut. Gier ist richtig. Gier funktioniert.“ gefeiert - und zum Vorbild für eine ganze Generation. Das hat sich zwischenzeitlich grundsätzlich geändert! Jetzt gilt es, die neuen Werte umzusetzen!
Dass die Rückzahlung von Studentenkredite in den USA angesichts des immer größeren Wettbewerbs am Arbeitsmarkt seit Jahren zunehmend schwieriger wird, ist bekannt. Die damit einhergehende, immer größere Angst vor dem sozialen Abstieg zeigt sich aber gerade gesellschaftlich wenig förderlich, da die Ellenbogenmentalität zwangsweise zunimmt. Inzwischen wird im Vorwahlkampf für das Präsidentenamt bereits über eine komplette Schuldenstreichung diskutiert…
Zwischen Zuckerbrot und Peitsche! Rüdiger Born fasst die jüngsten Entwicklungen auf dem Schlachtfeld der High-Tech-Branche zusammen. Sei es 5G oder die Batterie-Technik: Sowohl Europa als auch der Rest der Welt hinkt den Chinesen hinterher, deren Image durch die Auseinandersetzung Schaden genommen hat. Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass globale Probleme zunehmend nur noch gemeinsam gelöst werden können. Diese Erkenntnis wird sich - notfalls auch zwangsweise - durchsetzen.
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