Im irakischen Zweistromland verdichtet sich zurzeit der Ausblick auf einen finalen Truppenabzug der Amerikaner und deren westlichen Verbündeten. Angesichts der Entwicklungen könnten die Figuren auf dem geopolitischen Schachbrett vor Ort schon bald neu geordnet werden. Denn wo Amerika abzieht, ist China längst angekommen… Ein Rück- als auch Ausblick auf die Geschehnisse im Mittleren Osten.
Während sich der militärische Konflikt im Gaza-Streifen fortsetzt, droht sich der bisherige Schattenkrieg zwischen der Tel Aviver Regierung und der iranischen Mullahkratie ebenfalls in einen heißen Krieg zu verwandeln…
Während die Volksrepublik China wirtschaftlich und politisch stark an Einfluss im Irak und der Region des Mittleren Ostens gewinnt, unternimmt die Bagdader Regierung den Versuch, sich aus dem finanztechnischen Korsett der Vereinigten Staaten zu lösen. Bis es zu einer machtpolitischen Wachablösung kommen wird, dürfte noch ein holpriger Weg vor manchen Staaten der Region liegen. Der Irak ist hierfür ein Paradebeispiel.
Wir blicken in den Mittleren Osten. Welche Fortschritte in der chinesisch-irakischen wie auch chinesisch-iranischen Zusammenarbeit lassen sich unter Berücksichtigung des voranschreitenden Projekts der Neuen Seidenstraße beobachten? Wie werden sich diese Kooperationen in der Zukunft nicht nur wirtschaftlich, sondern vielleicht auch auf militärischem Gebiet auswirken?
Aus gutem Grund geht in Washington augenscheinlich die Furcht vor einem Ausbau der strategischen (schiitischen) Landbrücke um, in deren Hintergrund Peking sukzessive die Fäden ziehen wird. Längst schon wird die auf dem Eurasischen Kontinent stark wachsende Zusammenarbeit zwischen der Volksrepublik China, der Russischen Föderation und dem Iran unter geopolitischen Experten als neue „Dreiecksallianz“, die sich gegen Amerikas Interessen richtet, bezeichnet. Eine Momentaufnahme.
Vor zwanzig Jahren, in der Nacht vom 19. auf den 20. März 2003, haben die Angriffe der USA und ihrer „Koalition der Willigen“ auf den Irak begonnen. Wie die Geschichte ausging, wissen wir – und doch lohnt ein Blick zurück.
Ich beginne diesen Artikel mit einer bisher unveröffentlichten Aufzeichnung, die während meiner Reise in den Nordirak, in die autonome Region Kurdistan und in die umstrittenen Gebiete des Iraks entstand, im Dezember 2018, wovon ich auch damals auf Cashkurs berichtete…
Während Amerika noch mit dem Komplettabzug vom afghanischen Hindukusch beschäftigt ist, wurde gestern auch der Abzug der noch im irakischen Zweistromland stationierten US-Kampftruppen besiegelt, indem US-Präsident Joe Biden den Abzug der US-Truppen zum Jahresende ankündigte.
Die USA haben sich mit der irakischen Regierung drauf geeinigt, die Kampftruppen vor Ort abzuziehen, wobei kein fester Zeitpunkt festgelegt wurde. Doch wohin sollen die Truppen verlagert werden? Was wird aus den derzeit von der Trump-Regierung genannten Forderungen? Und wie dauerhaft wird die Verlagerung der Kampfkräfte sein?
In der vergangenen Woche, am 3. August, erinnerten die Jesiden weltweit an den Genozid durch den dschihadistischen, sogenannten Islamischen Staat im irakisch-kurdischen Sindschar, welcher vor sechs Jahren seinen blutigen Anfang nahm. In diesem Zusammenhang veröffentlichen wir exklusiv einen Vorabdruck aus dem bisher noch nicht erschienen neuen Buch von Ramon Schack.
Nachdem es zu Jahresbeginn zur Tötung des hochrangigen, iranischen Militärführers Kassem Soleimani durch die Amerikaner gekommen war, kommt die irakische Hauptstadt Bagdad nicht zur Ruhe…
Es ist im Angesicht der aktuellen Entwicklungen im Nahen, Mittleren und Fernen Osten wichtig, abseits des weltweit für Schlagzeilen sorgenden Coronavirus, seinen Blick auf das große Ganze nicht zu verlieren. Und hiermit spiele ich auf die Geopolitik an. Während der Irak zum neuen Schlachtfeld im Mittleren Osten avanciert, scheint Wladimir Putin in Russland die sich ihm bietende Chance genutzt zu haben, um sich bei den USA für jahrelange Sanktionen jetzt auf seine Art und Weise zu revanchieren.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg ließ kürzlich in Brüssel verlautbaren, dass das Militärbündnis sich darauf geeinigt habe, seine sogenannte Ausbildungsmission im Irak zu verstärken. Ausweichend und zögerlich reagierte der ehemalige Ministerpräsident Norwegens daraufhin auf die Fragen von Journalisten, ob diese Zielsetzung denn mit der Regierung in Bagdad abgesprochen wurde.
Die Drohungen von US-Präsident Trump, den Irak mit nie zuvor gesehenen Wirtschaftssanktionen zu belegen, sollte dieser die Rückzugsforderungen hinsichtlich des US-Militärs im Lande nicht zurücknehmen, nähren die Furcht vor einem wirtschaftlichen Kollaps des Landes.
„Die durch US-Präsident Trump zu Beginn dieses Jahres getroffene Entscheidung, den iranischen Top-Militärgeneral Soleimani unter Nichtberücksichtigung von Einwänden der irakischen Regierung auf irakischem Boden zu eliminieren, hat die bilateralen Beziehungen der Vereinigten Staaten zu dem „Alliierten“ Irak nicht nur nachhaltig beschädigt, sondern die gesamte Region an den Rand eines Krieges gebracht.“ schreibt Dr. Ron Paul.
Wie sich die Ereignisse zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran in absehbarer Zukunft auch entwickeln mögen, so lässt sich konstatieren, dass eine Neuordnung der Verhältnisse im Nahen und Mittleren Osten in vollem Gange ist. Das Engagement der Russen vor Ort - im Zusammenspiel mit dem geforderten Abzug der US-Truppen- ist nicht zu unterschätzen...
Von den Worten Jens Stoltenbergs, der nach den US-Angriffen betonte, dass die NATO hinter den Vereinigten Staaten stünde, zeigt sich Folker Hellmeyer irritiert und erkennt in der hierdurch signalisierten Haltung einen Angriff auf die Struktur der internationalen Diplomatie. Die Finanzmärkte stehen jedenfalls weiter im Bann des angefachten Konflikts…
Dem Verfasser dieser Zeilen ist nicht bekannt, ob US-Präsident Trump in der griechischen Mythologie bewandert ist, er sieht allerdings Anlass zu der Vermutung, dass dieser hier eher schwach aufgestellt ist. Demzufolge dürfte Donald Trump die Büchse der Pandora unbekannt sein, die gemäß der altgriechischen Sagenwelt jene Übel enthielt, von denen die Menschheit verschont geblieben ist, bis Pandora eben diese Büchse öffnete…
Folker Hellmeyer eröffnet das Jahr mit folgendem Wunsch: „Der Welt wünschen wir ein friedvolles Jahr 2020. Wir wünschen der Welt ein Jahr, in dem man sich an internationales Recht hält, nicht ein Jahr, in dem internationales Recht eine verbale Floskel ist, die weiter von denen missbraucht wird, die so lauthals vorgeben, für westliche Werte zu stehen und sie dabei vollständig negieren.“
Im Westen, besonders in den USA, ist man zur Stunde darum bemüht, die anhaltenden politischen Wirren im Irak als ein Aufbegehren der dortigen Bevölkerung, als eine anti-iranische Revolte darzustellen. Ramon Schack sieht die Situation aus einer anderen Perspektive…
Es war als hätte sich ein bodenloser Abgrund geöffnet als im Jahr 2014 - wie aus dem Nichts - die Truppen des radikalsunnitischen Predigers Abu Bakr al-Baghdadi auftauchten und zunächst einen „Islamischen Staat“ im Irak und Syrien proklamierten, flankiert von dem imperialen Anspruch, diesen auf die ganze Welt zu übertragen…
Nachdem die türkische Armee gestern mit ihrer zuvor angekündigten Militäroffensive in Nordsyrien begann, fiel die türkische Lira auf den niedrigsten Stand in den letzten vier Wochen. Dessen ungeachtet hält Erdogan weiter an seinen strategischen Zielen fest. Eine Momentaufnahme von Ramon Schack.
Die al-Haschd asch-Schaʿbī, auch bekannt als die Volksmobilmachungskräfte, ist eine vom irakischen Staat geförderte Dachorganisation aus 40 fast ausschließlich schiitischen Milizen, die auch in der irakischen Armee Anklang findet. Wie sich diese im Falle eines Angriffs auf Iran verhält, bleibt somit abzuwarten. Ramon Schack befürchtet, dass der Irak für die USA dann zu einem neuen Stalingrad werden könnte…
Während in Berlin der zunächst beschlossene Rüstungsexportstopp wieder aufgebohrt wird, zeigen sich für westliche Analytiker überraschende Allianzen im Nahen Osten, denn die Annahme, Iran sei hier völlig isoliert und nur durch Peking oder Moskau unterstützt, ist angesichts der aktuellen Entwicklungen mehr als zu hinterfragen!
Cashkurs-Autor Ramon Schack hat sich rund um die Weihnachtszeit auf eine Reise in die kurdischen Autonomiegebiete begeben. Seine Erlebnisse und Eindrücke teilt er an dieser Stelle in einem dreiteiligen Bericht, es folgt der abschließende Teil 3.
Cashkurs-Autor Ramon Schack hat sich rund um die Weihnachtszeit auf eine Reise in die kurdischen Autonomiegebiete begeben. Seine Erlebnisse und Eindrücke teilt er an dieser Stelle in einem dreiteiligen Bericht, es folgt Teil 2.
Cashkurs-Autor Ramon Schack hat sich rund um die Weihnachtszeit auf eine Reise in die kurdischen Autonomiegebiete begeben. Seine Erlebnisse und Eindrücke teilt er an dieser Stelle in einem dreiteiligen Bericht, es folgt Teil 1.
Haben Sie sich schon einmal gefragt, wann Iran den letzten Angriffskrieg geführt hat? Die Frage wäre berechtigt, denn immerhin wird dieser Staat ja in unseren Medien regelmäßig als der gefährlichste aller Kriegstreiber porträtiert. Die Antwort lautet: Das Persische Reich führte zur Zeit der Antike Angriffskriege gegen das alte Griechenland - das ist bekanntlich einige tausend Jahre her…
…es begann im Irak. Mit Verweis auf den vor 15 Jahren begonnenen Krieg gegen den Irak, der auf der Lüge fußte, das Land verfüge über Massenvernichtungswaffen, blickt Ramon Schack auf die Ernennung von John Bolton zum Nationalen Sicherheitsberater durch Donald Trump und zieht zudem Parallelen bezüglich der laufenden Desinformationskampagnen. Ein tragisches Bild…
„Hast Du die Schussweste eingepackt?“ - Das war die erste Frage eines Freundes, nachdem er erfuhr, dass die nächste Reiseetappe in das nordirakische Erbil führt. - Cashkurs-Autor Oguz Calli war auf seiner Reise durch den Nahen und Mittleren Osten vor Ort im Irak und berichtet von seinen Erlebnissen und Gesprächen.
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